Die Inschriften des Landkreises Jena

1. Vorbemerkungen und Benutzungshinweise

Die vorliegende Sammlung erfaßt die Inschriften des Landkreises sowie des Stadtkreises Jena außerhalb der mittelalterlichen Stadt und ihrer unmittelbaren Vorstädte, d.h. der im 19. und im 20. Jh. eingemeindeten Dörfer, bis zum Jahre 1650.1) Die Edition berücksichtigt sowohl erhaltene als auch abschriftlich überlieferte Inschriften. Dabei ist Vollständigkeit angestrebt. Da sich die Aufnahme der Inschriften über fast ein Jahrzehnt hin erstreckte, konnten sicher nicht alle Veränderungen des Standortes und des Zustandes der Inschriftträger in jüngerer Zeit berücksichtigt werden; nach Möglichkeit aber ist dies geschehen.

Die Aufnahme und Anordnung der Inschriften folgen den Richtlinien der Interakademischen Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften, so wie sie uns zur Kenntnis gelangt sind. Hausmarken, Steinmetzzeichen und Monogramme bildender Künstler sind nur dann erfaßt, wenn sie in Verbindung mit einer Inschrift vorkommen. Sie sind im Anhang wiedergegeben.

Die Inschriften im Katalogteil sind chronologisch geordnet. Die Kopfzeile enthält links die fortlaufende Katalognummer, der ein Kreuz hinzugefügt wird, wenn das Original verloren ist; in der Mitte die Angabe des Standortes; rechts die Datierung. Undatierte Inschriften werden jeweils am Beginn des für sie ermittelten Zeitraumes eingeordnet. Eine zweifelhafte Datierung mit einem Fragezeichen versehen.

Am Beginn des Katalogtextes stehen Angaben zur Art der Inschrift und des Inschriftträgers, zu dessen Standort, Material und Überlieferungsgeschichte. Eine knappe Beschreibung bringt die notwendigen ikonographischen Daten sowie den Platz der Inschrift. Sofern sich mehrere Inschriften auf einem Objekt befinden, sind diese durch (A), (B), (C) usw. bezeichnet. Außer bei Blasonierungen von Wappen erfolgt die Beschreibung vom Betrachter aus.

Bei original überlieferten Inschriften folgen die Maße des Inschriftträgers (bei unregelmäßigen Formen jeweils die größte Höhe bzw. Breite) und die Buchstabenhöhe (maßgebend die Höhe des n bzw. N); ferner der Schrifttyp und Bemerkungen über die Technik, in der die Schrift angebracht worden ist (wird nichts dazu bemerkt, so sind die Lettern in den Grund [Druckseite XII] eingetieft worden). Bei nicht original überlieferten Inschriften ist die der Textgestaltung zugrundegelegte Quelle angegeben.

Bei der Edition der Inschrift finden die diakritischen Zeichen nach dem sog. Leidener Klammersystem Anwendung:

( ) Auflösungen von Abbreviaturen.
[ ] Ergänzung der Inschrift bei Textverlust durch den Herausgeber; der Umfang des verlorenen Textes wird durch eine entsprechende Zahl von Punkten angegeben; läßt sich dieser nicht bestimmen, stehen drei Striche.
{ } Tilgung durch die Herausgeber gegen den überlieferten Text.
< > Hinzufügung bzw. Änderung des überlieferten Textes durch die Herausgeber.
[[ ]] Tilgung auf dem Original.
/ Ende einer Zeile auf dem Original.
a͜b Ligatur.

Zusätzlich bedeuten:

// Übergang des Textes auf ein anderes Inschriftfeld.
⌈ ⌉ ursprünglich freigelassene Stellen im Original (für spätere Nachträge).

Die Auflösung von Abbreviaturen erfolgt unter Weglassung der Kürzungszeichen. Über der Zeile stehende Buchstaben werden – mit Ausnahme der Flexionsendungen bei lateinischen Ordinalzahlen – eingerückt. Die Worttrenner werden vereinheitlicht als Hochpunkte wiedergegeben und in den Anmerkungen beschrieben. Metrische Inschriften werden nach dem Versmaß, Prosa-Inschriften dagegen fortlaufend abgesetzt.

Unmittelbar nach dem Text folgt die Übersetzung der fremdsprachigen (d.h. zumeist lateinischen) Teile, die Umsetzung des Datums nach dem modernen Kalender und die Bestimmung der Wappen. Sind diese in den einschlägigen Wappenbüchern nicht nachzuweisen, werden sie blasoniert.

Der Kommentar zur Inschrift und zum Inschriftträger gibt Auskunft über Datierungsfragen, über die genannten Personen, über Stifter und Künstler, historische Ereignisse usw., soweit solches für das Verständnis der Inschrift notwendig und förderlich ist.

Im kritischen Apparat sind die Buchstabenanmerkungen den textkritischen Fragen vorbehalten; sie verweisen auf abweichende Lesungen, Varianten, orthographische Besonderheiten und Fehler im Inschrifttext. Ziffernanmerkungen enthalten Quellennachweise und weiterführende Literatur sowie zusätzliche Erläuterungen zur Edition.

Am Schluß jeder Inschrift ist – bei angestrebter Vollständigkeit – in chronologischer Folge die Literatur nachgewiesen, in der der Text der Inschrift publiziert, gefolgt von solcher, in der dieselbe bloß erwähnt oder der Inschriftträger nur beschrieben bzw. abgebildet wurde.

Zitationshinweis:

DI 39, Landkreis Jena, Einleitung, 1. Vorbemerkungen und Benutzungshinweise (Luise und Klaus Hallof), in: inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di039b006e001.

  1. Die anstehende Kreisreform für Thüringen soll im Jahre 1994 zu einer Fusion der bisherigen Kreise Eisenberg, Stadtroda und Jena-Land zum Holzland-Kreis [der Name ist noch umstritten] mit der Kreisstadt Eisenberg führen. Gleichzeitig werden einige Dörfer der näheren Umgebung Jenas, nämlich Cospeda, Drackendorf, Ilmnitz, Isserstedt, Jenaprießnitz, Krippendorf, Kunitz, Leutra, Maua und Münchenroda, deren Inschriften in dem vorliegenden Band erfaßt sind, der kreisfreien Stadt Jena zugeschlagen. Seit dem 1. April 1994 sind Drackendorf, Ilmnitz, Leutra und Maua Gebietsteile von Jena. – Der künftige Bearbeiter der Inschriften des Holzland-Kreises kann sich demnach auf die (heutigen) Kreise Eisenberg und Stadtroda beschränken. »