Die Inschriften des Landkreises Passau bis 1650 I
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5. Die Inschriftenträger bzw. Inschriftenarten
Im bearbeiteten Gebiet, dem Umland der Stadt Passau, verteilt sich das gesammelte Inschriftenmaterial wie folgt:
Den größten Anteil – gut die Hälfte des Bestandes – bestreiten die Inschriften des Totengedenkens (51%). Hiervon sind 20% nur noch kopial überliefert. Die im Original erhaltenen decken weitestgehend das übliche Spektrum der Möglichkeiten ab. An zweiter Stelle rangieren Inschriften an Gebäuden mit knappen 20%, wobei hierzu auch einfache Baudaten zu zählen sind. Der Rest verteilt sich auf verschiedene Objektgruppen, die allesamt jeweils deutlich unter 10% liegen. Davon bilden Inschriften an kirchlichen Ausstattungsstücken den größten Anteil mit 7%. Es folgen Glocken und – charakteristisch für die Gebiete im südlichen Bayerischen Wald – Bildstöcke bzw. Flurdenkmäler mit jeweils 5%. Als eine weitere, etwas kleinere Gruppe, könnten Graffiti ausgemacht werden, deren Anteil 4% beträgt. Klassische Inschriftenträgerarten wie Wandmalereien und Glasfenster sind verschwindend wenige: erstere liegen bei 2%, letztere bei 1%. Außen vor bleiben Inschriften, die keiner bestimmten Gruppe zugeordnet werden können. Hierzu gehören einige wenige Inschriftenträger, deren Funktion unklar ist, wie beispielsweise eine Wappentafel in Neukirchen am Inn, wo aus dem Text nicht klar hervorgeht, für welchen Zweck die Inschrift angefertigt wurde (Nr. 13, Abb. 10). [Druckseite LII] Des Weiteren gibt es Objekte, die in keine übliche Sparte gehören oder wegen Besonderheiten separat behandelt werden müssen, so beispielsweise der Tisch mit geätzter Steinplatte aus Vornbach, der nicht zu den kirchlichen Ausstattungstücken zu zählen ist (Nr. 111, Abb. 62).
Als meistverwendetes Material tritt hier – wie in der Stadt Passau – der sogenannte Rotmarmor hervor, der über den Transportweg über Salzach und Inn angeschafft wurde. Bei jüngeren Stücken findet u.U. auch Kalkstein Verwendung. Relativ häufig in der Umgebung Passaus – besonders bei Inschriftenobjekten im Außenbereich wie v.a. bei Flurdenkmälern oder Baudatierungen – wird der heimische Granit verwendet.
Totengedächtnismale
Die ältesten Totengedächtnismale im Bearbeitungsgebiet stammen noch aus romanischer bzw. aus frühgotischer Zeit. Da es sich hierbei jedoch bereits um relativ reich ausgeschmückte Platten handelt, werden diese unter dem entsprechenden Punkt zur figural ausgeschmückten Grabplatte behandelt.
Beginnend mit der simpelsten Art des Totengedächtnismales, der einfachen Grabplatte ohne jeglichen Schmuck, findet sich das älteste Exempel in Kellberg. Es ist eine stark abgetretene Platte für einen Pleban mit Umschrift in Gotischer Majuskel zwischen vertieften Linien (Nr. 11, Abb. 7), die ins 14. Jahrhundert datiert wird. Es sind keinerlei Spuren bildlicher Ausschmückung zu erkennen. Zeitlich anschließend folgt die Grabplatte für den Obernzeller Bürger Johann Strobel, seine Frau und seinen Sohn (Nr. 9, datiert 1384). Auch dieses Stück ist bereits arg verwittert. Zu erkennen ist eine Umschrift und eine zentrale Schrift in Gotischer Minuskel. Auch hier sind keinerlei Reste bildlichen Schmuckes auszumachen. Die Grabplatte für einen Maister Michael Maurer, der 1464 verstorben ist (vgl. Nr. 33), befindet sich in Obernzell und lässt ebenso keinen bildlichen Schmuck erkennen.
Zur selben Zeit treten sehr einfach gehaltene Grabplatten auf, die jedoch kleine Reliefs aufweisen: zwei Fragmente aus dem ehem. Kloster Vornbach, für den Richter Lienhart Pruelaer (gest. 1430, Nr. 15, Abb. 11) und für Jörg Aeschbein (ebenfalls gest. 1430, Nr. 16, Abb. 12), zeigen einen Wappenschild. Ebenso die Platte für den Pfarrer Johann Kunstmann (gest. 1419, Nr. 12) in Obernzell, bei dem das Wappen mit Kelch und Hostie kombiniert ist. Diese Bildteile befinden sich meist in mehrpassförmigen vertieften Feldern. Derartige einfache Grabplatten mit kleinen Reliefs finden sich durch die Zeiten hindurch immer wieder. In der Regel zeigen sie Kelch über einem Buch bei Geistlichen174): häufig befindet sich im unteren Bereich der Platte das kleine Relief. Der Text ist meist als Umschrift oder darüber in gleichlaufenden Zeilen konzipiert.
Bei der Platte für den Pleban Sigismund Pleuer (Nr. 102, Abb. 36) in Strasskirchen ist die Anordnung der Symbole anders: in einem Dreipassfeld ist unten links der Kelch, unten rechts ein Buch dargestellt. Oben in der Mitte hingegen ein Objekt, das einem Klüpfel – einem hammerähnlichen Werkzeug – gleicht. Es handelt sich hierbei in jedem Fall nicht um einen Gegenstand, der mit einem Priester in Verbindung steht. Die Bedeutung ist daher unklar. Möglicherweise könnte das Objekt ein Wappenbild darstellen; es fehlt allerdings ein Wappenschild.
Ein letztes Stück dieser Art von Priestergrabmal findet sich schließlich in Obernzell. Es ist dies die etwas grober in Granit gearbeitete Tafel für den Vikar Michael Kholer, der 1641 verstorben ist (Nr. 171, Abb. 65). Das Relief befindet sich – wie üblich – unter der Inschrift, hier jedoch in einem schlichten runden Feld. Der Kelch, der über einem relativ kleinen Buch steht, zeigt hier eine Hostie.
Die zweite Art der einfachen Grabplatte mit kleinem Relief ist die mit Wappenmedaillon. Derartige Totengedächtnismale finden sich in größerer Zahl in der Stadt Passau. Dort scheinen sie das bevorzugte Grabmal der gehobenen bürgerlichen Schicht, v.a. in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu sein175). Im bearbeiteten Teil des Landkreises fehlen diese Zeugnisse fast gänzlich. Es finden sich auch hier Inschriften des Bürgertums, allerdings nicht in dem Umfang und auch erst aus späterer Zeit, in der dann das Epitaph mit Andachtsbild den üblichen Grabmaltyp stellt.
Das einzige Objekt, das im Bearbeitungsgebiet dieser Art der Grabmalgestaltung zugewiesen werden kann, befindet sich in Obernzell, dort heute leider in einer Grünfläche hinter dem ehemaligen Schloss im Freien gelagert (Nr. 184). Die hochrechteckige Platte beginnt oben mit der – leider stark abgetretenen – Inschrift und weist im untern Drittel ein Relief auf: in einem quadratischen Feld ist ein Vierpass eingepasst. Darin befindet sich ein Wappenschild, der eine Art Kanne zeigt. Dies könnte [Druckseite LIII] mutmaßlich das Wappen eines Hafners – des für diesen Ort typischen Gewerbes – gewesen sein. Somit könnte diese Platte – eine simple Grabplatte mit Wappenschild in Relief – die eines Handwerksmeisters gewesen sein, wie sie sich in Passau häufig finden176). Leider ist weder ein Jahr noch der „Beruf“ bzw. Stand des Verstorbenen bekannt.
Wie auch schon in der Stadt beobachtet werden konnte, gibt es im fortgeschrittenen 16. Jahrhundert offenbar auch die Möglichkeit, dass für einen Verstorbenen sowohl ein Epitaph als auch eine – eher kleinere – Grabplatte mit Reliefmedaillon angefertigt werden konnte177). Sicherlich haben sich auch nicht immer beide Stücke erhalten. Im Bearbeitungsgebiet gibt es eine solche Kombination in Neukirchen vorm Wald. Dort befindet sich sowohl ein Epitaph als auch eine kleine Grabplatte für die Junckhfraw Ursula von Schwarzenstein, die 1598 verstorben ist (vgl. Nr. 136 und 137). In der Kirche war zu der Zeit eine der Grablegen der Familie Schwarzenstein. Auffallend erscheint jedoch, dass beide Objekte für eine „Jungfrau“, also für eine unverheiratet Angehörige der Familie, über deren Alter weder Epitaph noch Platte Auskunft geben, angefertigt wurden.
Die älteste Wappengrabplatte im Bearbeitungsgebiet ist die für den Neuburger Holzpropst Hans Forster (Farster) von der Tann in Neukirchen am Inn (gest. 1433, Nr. 19). Sie zeigt den typischen Aufbau178), ähnlich der figuralen Grabplatte: ein fast die gesamte Fläche einnehmendes Relief ist von einer Umschrift eingefasst. Die Umschrift wird durch eine einfache Linie begrenzt. Das Relief befindet sich in einem vertieften Feld, das oben einen leicht zugespitzten Kleeblattbogen, unten einen Vierpassbogen bildet.
Eine im Untersuchungsgebiet häufiger zu findende Gestaltung ist die sozusagen zweigeteilte Wappengrabplatte179). Hier wird der Text im oberen Bereich der Platte, das Wappenrelief – häufig mit Darstellung von zwei Vollwappen – im unteren Teil angebracht. Ältestes Exempel dieser Art von Wappengrabplatte ist die des Pflegers Achaz Lochner, gest. 1484, und seiner Ehefrau Magdalena, geb. Tobelhaimer (Nr. 46).
Zwei weitere Beispiele aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts sind die Wappengrabplatten für den 1510 verstorbenen Jörg Püchler und dessen Ehefrau Margret, geb. Sigershofer (Nr. 77, Abb. 23), in Aicha vorm Wald und die für den ein Jahr später verstorbenen Wolfgang Pschächel und dessen Ehefrau Amaley, geb. Reuttorner (Nr. 79), in Kellberg. Über den Schriftvergleich können beide Stücke derselben Werkstatt – Jörg Gartner – zugeschrieben werden. Aus derselben Werkstatt sind jedoch auch Wappengrabplatten mit Umschrift bekannt180), sodass anhand des Aufbaues der Platte wohl kein Werkstattkriterium konstatiert werden kann. Im Anschluss an diese Beispiele geht die Zeit dieser großformatigen Wappengrabplatten zu Ende. Es folgen auch in späterer Zeit Grabplatten, bei denen Wappendarstellungen im Mittelpunkt stehen. Diese weisen tendenziell aber einen anderen Aufbau auf. Das Vollwappen nimmt meist nicht mehr einen Großteil der Platte ein.
So bei der Grabplatte für Georg Pfeil und seine drei Ehefrauen (um 1552/1554 zu datieren, Nr. 101, Abb. 40), die auch als Wappengrabplatte bezeichnet werden kann. Jedoch weist sie einen völlig anderen Aufbau auf: auf der hochrechteckigen Platten wechseln sich von oben nach unten Grabinschriften und Wappenmedaillons ab. So entstehen sozusagen drei Wappenreihen, bei denen jeweils das Wappen Georg Pfeils dem einer seiner drei Ehefrauen gegenübergestellt ist. Es handelt sich je um Vollwappen in kreisrunden Vertiefungen. Annähernd ähnliche Platten finden sich dann in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts181). Hier handelt es sich dann aber um kleinformatigere Platten mit Grabinschrift, Wappenmedaillons meist der Ehepartner und unter Umständen weiteren Wappenschilden als Ahnenprobe. Die Platte Georg Pfeils steht auch im Vergleich mit diesen singulär im Raum.
Für die Zeit des 17. Jahrhunderts eher antiquiert wirkt die Wappengrabplatte für den Halser Pfleger Sigmund von Raindorf (gest. 1627, Nr. 161), die sich in Neukirchen vorm Wald befindet. Die hochrechteckige Platte weist wiederum den zweigeteilten Aufbau auf, wie er eher um die Jahrhundertwende vom 15. zum 16. Jahrhundert üblich war: den oberen Bereich nimmt der Text ein, im unteren befindet sich ein Wappenmedaillon mit Vollwappen, umrahmt von Blattranken.
Ein Sonderfall, der auch als Wappengrabplatte gewertet werden könnte, ist die frühgotische Grabplatte für Kunigunde von Holzheim. Hier füllen zwei Wappenschilde einen erheblichen Bereich der Platte aus, sind jedoch Teil einer umfangreicheren Darstellung (siehe unten).
In der Stadt Passau kann beobachtet werden, dass gerade im 13. Jahrhundert die bildliche Darstellung zunächst nur in Ritzzeichnung ausgeführt wurde und die Ausarbeitung als Relief erst langsam Fuß fasste182). Stücke mit Ritzzeichnung finden sich im Untersuchungsgebiet nicht, da Beispiele aus der Zeit fehlen.
Die ältesten Grabmäler im Bearbeitungsgebiet haben sich in den beiden Klöstern erhalten. Sie weisen beide reliefierte Bildteile auf und sind Stifterpersönlichkeiten gewidmet.
Das älteste Totengedächtnismal ist die romanische Stiftergrabplatte für die drei Vornbacher Grafen, Eckbert I., Eckbert II. und Eckbert III., in der ehemaligen Klosterkirche in Vornbach am Inn (Nr. 2, Abb. 2). Es handelt sich um eine hochrechteckige – heute allerdings quer eingebaute – Platte aus Granit. Um ein rechteckiges Feld läuft eine Umschrift mit einer Fürbitte. In dem Feld befinden sich in flachem Relief gearbeitet vier profilierte Medaillons übereinander, auf denen bei dreien eine Umschrift erkennbar ist. Innerhalb der Kreise sind verschiedene Motive dargestellt: von unten nach oben eine Art Lilienkreuz, eine Rosette, eine Segenshand und ein Agnus Dei. Da der letzte der drei Grafen 1158 verstarb, dürfte die Platte grob im zweiten Drittel des 12. Jahrhunderts entstanden sein.
Die zeitlich darauf folgende Platte ist runde hundert Jahre jünger. Es ist dies die oben bereits erwähnte Grabplatte der Kunigunde von Holzheim im Kloster Fürstenzell (gest. 1296, Nr. 3, Abb. 3). Sie unterscheidet sich schon allein durch das Material und die Ausmaße von dem Vornbacher Grabmal: sie ist größer und in Rotmarmor gefertigt. Auch in der bildlichen Darstellung ist sie anders. Der Aufbau könnte jedoch noch grob mit dem in Vornbach verglichen werden: wir finden auch hier das hochrechteckige Format, eine Umschrift und den Bildteil, der hier in drei – und nicht vier – Teile untergliedert ist, von denen aber nur der Mittlere ein Medaillon mit einem sternförmigen Schriftband und der Darstellung des Agnus Dei, die anderen beiden hingegen je einen Wappenschild zeigen. Auffallend ist die reiche bildliche Ausgestaltung besonders des mittleren Medaillons mit Blüten und Blättern, sowie die Darstellungen von zwei Engeln, die die Totenwache halten, und von zwei Pflanzenstöcken, die – der eine angenagt von einem Tier, der andere umgehackt von einer Axt – wohl den Tod symbolisieren bzw. auf eine Bibelstelle anspielen. Die Platte erscheint sehr außergewöhnlich, zumal sie für eine „Bürgerin“, die ans Kloster eine Stiftung gemacht hat, angefertigt ist.
Etwas später als die Platte der Kunigunde sind die figuralen Stiftergrabmäler in Vornbach entstanden (Nr. 6, Abb. 4). Hier finden wir auch zum ersten Mal im Bearbeitungsgebiet zwei Darstellungen in ganzer Figur, wobei wohl nur ein Bild den tatsächlichen Stifter, Graf Eckbert I. – begleitet von einer Sterbeinschrift –, zeigt, das andere Relief mutmaßlich einen anonymen „Stellvertreter“ für die Familie – vertreten durch das ihnen zugeschriebene Wappen – präsentiert.
In beiden Fällen handelt es sich um hochrechteckige Platten mit jeweils einer die untere Schmalseite aussparenden Umschrift. Es handelt sich hierbei um einen (hochmittelalterlichen) Grabmaltyp, bei dem der Dargestellte sozusagen in einer Art „Wanne“ – und nicht vollplastisch auf der Tumba – liegt183). Die Grabmäler befanden sich zunächst im „Kapitel“ des mittelalterlichen Baukomplexes und wurden erst 1642 in die damals neu gebaute Klosterkirche verbracht. Eine wohl aus derselben Epoche stammende, fragmentarisch erhaltene Skulptur einer Frau ohne Inschrift soll angeblich die Klostergründerin Himiltrudis zeigen. Sie gehörte aber höchstwahrscheinlich nicht zu den anderen beiden Stifterfiguren. Der Palmzweig, den die Dargestellte in der Hand hält und der üblicherweise ein Märtyrerattribut ist, lässt Zweifel an der Identifizierung mit der Klosterstifterin aufkommen (vgl. Nr. 6).
In derselben Kirche hat sich ebenfalls aus derselben Zeit ein fragmentarisches Denkmal für den als Seligen verehrten zweiten Abt von Vornbach, Wirnto (Nr. 4, Abb. 5), erhalten. Auch hier lief ursprünglich eine Umschrift um das Relief. Davon ist jedoch nur noch die linke Längsseite erhalten. Das Objekt zeigt denselben Grabmaltypus wie die Stiftergrabmäler.
Eine nur unzureichend geklärte Frage ist die nach der ursprünglichen Anbringung der Stiftergrabmäler (vgl. Nr. 6, Abb. 4). Die Art der Aufstellung einer Platte kann auch eine Rolle bei der Terminologie der Totengedächtnismale spielen184). So wird als Grabplatte zunächst der Stein bezeichnet, der sich direkt an der Bestattungsstelle befindet. Ein Grabmal, das von Anfang an an der Wand – also mehr oder weniger in der Nähe des Grabes, jedoch nicht direkt mit dieser Örtlichkeit verbunden – angebracht war, wird in der Regel als Epitaph bezeichnet. Im engeren Sinn wird unter dem Begriff Epitaph auch die Form des Totengedächtnismales verstanden, bei der die Grabinschrift in Verbindung mit einer religiösen Szene – einer Art Andachtsbild – und der Darstellung des oder der Verstorbenen – meist als Betende – steht. Mit dem Fortschreiten der Zeit nimmt die Zahl der Epitaphien, also der nicht direkt mit der Bestattungsstelle verbundenen Grabmale, immer mehr zu. In vielen Fällen ist jedoch nicht eindeutig klar, ob „Grabplatte“ oder „Epitaph“ sich tatsächlich am Bestattungsort befanden. Oft ist der heutige Anbringungsort nicht mehr mit dem originalen Standort identisch wie das bei den Vornbacher Stiftergrabmäler der Fall ist. Um eine größere Eindeutigkeit zu erzielen, werden in der vorliegenden Arbeit die etwas ausführlicheren Bezeichnungen „figurale Grabplatte“ für alle relativ flachen, meist rechteckigen Ausfertigungen von gewissen Ausmaßen, die ein figurales Relief aufweisen, und Epitaph, u.U. mit dem Zusatz „mit Andachtsbild“ gewählt.
Ebenfalls einem Stifter gewidmet ist die figurale Gedenkplatte für Hertwik, den Gründer des Klosters Fürstenzell, der 1285 verstorben ist (Nr. 21, Abb. 6). Die Form der Platte und auch die Schrift weisen das Stück allerdings ins 15. Jahrhundert. Die Platte ist mutmaßlich in der Amtszeit des Abtes Thomas (1414-1440) entstanden. Hertwik war Domkanoniker in Passau. Auch die äußere Form der Platte zeigt Ähnlichkeiten mit Grabplatten der Zeit in der Bischofsstadt185): der Verstorbene ist mit Birett und Almucia bekleidet, ein Buch haltend, unter einem gotischen Maßwerkbogen stehend dargestellt. Eine eindeutige Zuweisung zu Passauer Stücken kann allerdings nicht getroffen werden.
Aus der unmittelbaren Folgezeit haben sich so gut wie keine figuralen Grabplatten im Bearbeitungsgebiet erhalten. Dass der Bestand ursprünglich reicher gewesen sein muss, zeigen zwei Fragmente aus Vornbach (Nr. 37, Abb. 26), die mutmaßlich zu einer figuralen Grabplatte für den Abt Caspar Schmatz gehörten. Aus den Schrift- und Bildresten lässt sich erkennen, dass das Stück mutmaßlich in der Werkstatt des Straubinger Meister Erharts gefertigt wurden.
Ebenfalls einen Abt zeigt die figurale Grabplatte für Johann Schleterer (gest. 1496, Nr. 60, Abb. 32) in Fürstenzell, die schon ins Ende des 15. Jahrhunderts datiert ist. Das Relief zeigt den Abt, der für das Kloster die Pontifikalien erlangte, in vollem Ornat. Die Art der bildlichen Ausgestaltung lässt an den Einfluss Meister Erharts denken. Dieser Grabmaltypus mit Darstellung des Abtes mit den Pontifikalien ist für (höhere) Geistliche in der Zeit charakteristisch.
Leider hat sich im Erfassungsgebiet nur noch ein weiteres derartiges Stück erhalten, nämlich die fragmentarische Grabplatte für den Fürstenzeller Abt Pankraz Reischl, der 1512 verstorben ist (Nr. 82). Die Arbeit stammt aus der Werkstatt des Jörg Gartner, für den besonders der die Figur einrahmende Bogen aus Ast- und Blattrankenwerk typisch ist186). Von demselben Bildhauer, Jörg Gartner, stammen auch die einzigen figuralen Grabplatten im Erfassungsraum, die für Angehörige des Adels geschaffen wurden. Alle drei Exempel sind für Mitglieder der Familie von Watzmansdorf angefertigt und befinden sich in Kellberg und Hutthurm. Zwei davon zeigen jeweils den verstorbenen Adligen – Christoph II. von Watzmansdorf (datiert 1505, Nr. 74, Abb. 37) und Degenhart II. von Watzmansdorf (gest. 1506, Nr. 75) – in Harnisch, auf der dritten ist die verstorbene adlige Dame – Barbara von Watzmansdorf (gest. 1520, Nr. 87, Abb. 38) – zu sehen. Ihrer wurde bereits auf der Platte für ihren gut 15 Jahre früher verstorbenen Ehemann Degenhart gedacht.
Als wichtigster Bildhauer in den ersten beiden Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts im Zentralort Passau finden die Arbeiten Gartners auch eine gewisse Verbreitung im Umland. Gleichzeitig stellen seine figuralen Werke die letzten derartigen Beispiele im Bearbeitungsgebiet dar187).
Ausnahmen bilden zwei Stücke in der ehemaligen Klosterkirche von Vornbach, die jedoch wegen des stark hervortretenden Reliefs als Grabdenkmäler angesprochen werden sollten. Es sind dies die figuralen Denkmäler für die beiden Äbte Wolfgang Stingler (gest. 1563, Nr. 105) und Christian Seßler (gest. 1595, Nr. 115, Abb. 61). Die Darstellung ist fast vollplastisch. Sie zeigt den Abt in seinem vollen Ornat. Aufgrund der wohl von Anfang an konzipierten Art der Ausarbeitung der Platte für die Anbringung an der Wand könnten die beiden Stücke auch als Epitaph bezeichnet werden. Der eindeutig häufigere Typus des frühneuzeitlichen Epitaphs in dieser Gegend jedoch ist der, der mit einer Art Andachtsbild verbunden ist und im Folgenden behandelt wird.
Das älteste derartige Stücke im Bearbeitungsgebiet, das für Hans Harschl von 1545 (Nr. 97, Abb. 39), weist (noch) das Format einer Grabplatte auf, die Darstellung hingegen ist eindeutig die eines Epitaphs mit Andachtsbild. Die Platte umfasst oben in einem geschwungenen Schriftfeld ein elegisches Distichon zum Thema Sterben. Darunter erstreckt sich das Relief, das einen Großteil des Steins einnimmt. Die Szene zeigt in der Mitte das Kreuz, links davon den knienden Verstorbenen, rechts davon dessen Vollwappen. Am unteren Rand befindet sich auf einem einfach rechteckigen Feld die Sterbeinschrift. Ähnliche Stücke, bei denen das Element des Andachtsbildes mit dem Format der Grabplatte kombiniert werden, gibt es auch in der Stadt Passau188). Sie stammen aus den 30er Jahren des 16. Jahrhunderts.
Der Aufbau eines typischen Epitaphs mit Andachtsbild (in Stein) aus dieser Gegend aus der zweiten Hälfte des 16. und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts hingegen ist folgender:
Im Hauptgeschoß befindet sich in der Nischenzone meist das Andachtsbild in Relief. Dabei ist (sind) der oder die Verstorbene(n) dargestellt, wobei selbige auch in einem separaten Bildteil, meist unterhalb der religiösen Szene, präsentiert werden können. Unter der Nischenzone befindet sich in der Regel ein Unterhang mit Schrifttafel und Sterbeinschrift. Das Obergeschoß besteht in den meisten Fällen aus einem einfacheren Aufsatz mit Schrifttafel und Bibelzitat oder u.U. mit einem Wappenmedaillon. Die jeweiligen Nischen bzw. Epitaphteile können von architektonischen Elementen wie beispielsweise Gebälk oder Pilastern gerahmt sein.
Im bearbeiteten Gebiet zeichnen sich dabei verschiedene Tendenzen ab, wie sie auch schon in der Stadt beobachtet werden konnten189), nämlich zu einer eher einfacheren Ausführung, bei der größere Architekturaufbauten fehlen bzw. zurückhaltend verwendet werden und bei der das gesamte Epitaph aus einem oder nur wenigen Stücken gefertigt ist, und zu einer eher aufwändigeren Variante, bei der das Epitaph aus verschiedenen Teilstücken zusammengesetzt wird und Architekturelemente stärker hervortreten. Oft werden die einfacheren Stücke in Kalkstein, die aufwändigeren in Rotmarmor – teils auch in Kombination mit anderen Gesteinen – hergestellt.
Ein typisches Beispiel für ein schlichtes Epitaph wäre das – später leider „recycelte“ Grabmal in Seestetten (Nr. 143) oder das – heute leider nur noch fragmentarisch erhaltene – Epitaph in Hauzenberg für Michael Zaglauer und seine Ehefrau (Nr. 154(†)). Ein sehr schönes Exempel für die aufwändige Ausarbeitung hingegen stellt das Epitaph für Andreas von Schwarzenstein und seine Ehefrau (Nr. 107, Abb. 42, 43) dar. Hier handelt es sich wohl um das prunkvollste Epitaph im bearbeiteten Material. Das Relief ist mit Schriftzügen bereichert und von mit Wappenschilden geschmückten Pilastern gerahmt, der Aufsatz ist von einem Gesims, auf dem sich ein Bibelzitat befindet, vom Relief getrennt. Im Aufsatz sind zwei Vollwappen angebracht. Im unterteilten Unterhang befinden sich zwei Schriftfelder.
Unter den realisierten Bildszenen kündigt das älteste Beispiel, das Epitaph für Hans Harschl, bereits das am häufigsten verwendete Motiv an, nämlich die Kreuzigungsszene190). Die Variationen dieses Bildthemas reichen vom einfachen Kruzifix191) bis hin zur ausführlichen Kreuzigungsdarstellung192). Ergänzend können auch Hintergrundszenen193), Assistenzfiguren194) oder andere Darstellungen wie der Pelikan, der seine Jungen füttert195), als Metapher für die Selbsthingabe Christi am Kreuz hinzutreten. Die zweithäufigste Darstellung auf Epitaphien des Totengedenkens ist die Auferstehung Christi196). [Druckseite LVII] Ansonsten finden ich im bearbeiteten Material als Epitaphszenen die Bekehrung des Paulus197), ein Ölberg198) und eine Krönung Mariens199).
Einen Sonderfall unter dieser Form von Totengedächtnismal stellen die Gemäldeepitaphien dar. Zu nennen ist ein Tafelbild für die Gebrüder Perger aus Vornbach am Inn (datiert 1516, Nr. 85, Abb. 30), das möglicherweise einst Teil eines größeren Epitaphes war. Die Art der Darstellung der Familie erinnert stark an die auf vergleichbaren Grabmälern in Stein. Ein erhaltenes, relativ aufwändiges Holzepitaph zeigt hingegen kein Gemälde, sondern eine Figurennische, in der die Auferstehung Christi dargestellt ist. Es ist dies das Grabmal für Philipp Jakob von Schwarzenstein (gest. 1574, Nr. 110), das das einzige farbig gefasste hölzerne Exempel eines Epitaphs mit Andachtsbild im vorliegenden Band darstellt.
Diese Totengedächtnismale mit relativ aufwändigen Bildteilen werden mit der Zeit wieder von einfacheren Platten abgelöst, die meist ein kleineres Format aufweisen und häufig – wenn überhaupt – nur durch kleine Reliefs verziert sind. Solche Grabtafeln bilden in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine simplere Alternative zum Epitaph.
Ältestes Beispiel eines kleinformatigen Grabmales, das jedoch relativ reich verziert ist und zwei Vollwappendarstellungen aufweist, ist die Grabinschrift für Margaretha Tengler (gest. 1562, Nr. 103, Abb. 41) in Kellberg. Es folgen einfache Schrifttafeln ohne besonderen Schmuck, von denen jedoch nicht immer klar ist, ob sie möglicherweise ehemals Teil eines größeren Grabmales waren200). Kleinformatige Tafeln dieser Art können auch als Verschluss einer Grabnische, als sogenannter Lokulusplatte, oder als kleine Grabplatte im Boden gedient haben. Um solche dürfte es sich bei drei Objekten handeln, die sich in der Gruft der ehemaligen Klosterkirche in Vornbach am Inn befinden. Eine ist für einen Abt, Caspar Siber, angefertigt (Nr. 157, Abb. 63) und trägt neben einem kleinen Kreuzrelief im oberen Bereich ein Wappenrelief in der unteren Mitte. Die anderen beiden Objekte sind für die Eltern des Abtes Plazidus Thum, Hans Thum (gest. 1647, Nr. 176) und Maria Thum (1648, Nr. 177, Abb. 66). In beiden Fällen dienen Darstellungen von Todessymbolen als bildlicher Schmuck.
Im Bearbeitungsgebiet hat sich nur ein Totenschild, eine weitere Form des Totengedächtnismales, erhalten. Er wurde für Urban Schätzl gefertigt und befindet sich in Kellberg (Nr. 167). Urban verstarb 1638, eine Zeit, in der ein Totenschild bereits anachronistisch wirkt.
Ein mögliches Zeugnis von einem anderen, ältern Schild bietet Erhard. Er beschreibt eine heute nicht mehr auffindbare „hölzerne Scheibe“ (Nr. 58†). Seine Angaben sind jedoch – vielleicht auf Grund des damals bereits schlechten Erhaltungszustandes – etwas konfus, sodass das genaue Aussehen sowie der Text nicht exakt rekonstruiert werden können.
Glocken
Im Bearbeitungsgebiet finden sich noch sechs originale Glocken mit Beschriftungen aus dem Erfassungszeitraum. Bis auf eine, die heute im Depot des Oberhausmuseums aufbewahrt wird, sind alle noch in Situ.
Die älteste davon ist zwar undatiert. Die trägt aber noch eine Umschrift in Gotischer Majuskel, sodass sie grob ins 14. Jahrhundert eingeordnet werden kann. Sie befindet sich in Aicha vorm Wald (Nr. 10). Ihr Aufbau ist denkbar einfach: die Umschrift, die die Hl. Drei Könige und Maria anruft, befindet sich an der Schulter und verläuft zwischen zwei einfachen halbrunden Stegen. Ähnlich einfachere Ausfertigungen sind zwei Glocken aus Neukirchen am Inn (Nr. 30 und 63). Einziger bildlicher Schmuck sind die aufwändiger gestalteten Worttrenner (z.B. als Rosette). Die ältere der beiden Glocken aus dem Jahre 1456 trägt die auf Glocken häufig auftretende Gebetsanrufung o rex glorie veni cum pace amen (vgl. Nr. 30).
Dekorreicher erweist sich die Glocke in Vornbach am Inn (Nr. 44). Sie trägt das Jahr 1481 und nennt den in diesem Jahr amtierenden Abt des Klosters, Leonhard Strasser. Die Rahmung der Umschrift aus zwei halbrunden Stegen wird ergänzt durch einen Kleeblattbogenfries, der unterhalb des unteren Steges verläuft. An der Flanke der Glocke befindet sich darüber hinaus ein kleines Relief mit einer Kreuzigungsszene, die durch den in der Inschrift integrierten Kreuztitulus indirekt begleitet wird.
In Hutthurm befinden sich zwei Glocken, die sich kaum voneinander unterscheiden. Eine davon ist zehn Jahre jünger als die andere. Sie ist gleichzeitig die größere von beiden. Eine trägt das Jahr 1510, die andere 1520 (Nr. 78 und 88). Die Umschriften an der Schulter sind auch hier von zwei halbrunden Stegen eingefasst. Darunter verläuft jeweils ein Fries mit hängenden Lilien. Auf der Flanke befinden sich hier kleine Reliefs: auf der älteren sind dies der Hl. Martin und eine Kreuzigungsgruppe, auf der jüngeren finden sich neben diesen beiden Motiven auch noch eine Madonna im Strahlenkranz und der Hl. Stephan.
Kirchliche Ausstattung
Eine im Vergleich zu den Glocken um weniges größere Gruppe an Inschriftenträgern sind die, die der kirchlichen Ausstattung zugewiesen werden können.
Hier sind sechs Objekte zu nennen, die in Zusammenhang mit einem Altar stehen, zwei von einem Altar unabhängige Bildwerke, zwei Weihwasserbecken, zwei Kelche und ein Leuchterpaar.
Die ältesten beschrifteten Altäre stammen aus dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts. Sie sind jedoch allesamt nicht datiert und müssen daher über Stilvergleich eingeordnet werden. Hier sind drei Objekte zu nennen, von denen zwei ursprünglich zusammengehörten. Sie werden von der Kunstgeschichte um 1480 und um 1490 datiert.
Die älteren sind die beiden ehemaligen Seitenaltäre aus der zum Kloster Vornbach gehörigen Kirche in Eholfing (Nr. 42 (Abb. 19) und 43 (Abb. 20)). Es handelt sich bei beiden Altären um relativ einfach gehaltene Flügelaltäre, die beide restauriert sind. In beiden Fällen befinden sich Bildbeischriften auf der Predella, einmal in Verbindung mit dem Schweißtuch der Veronika, einmal in den Nimben von Maria, Jesus und Johannes dem Evangelisten.
Ein – im Gegensatz zu diesen beiden Stücken – bedeutenderes Werk stellt der sog. Freudenseer Altar in Hauzenberg dar (Nr. 52, Abb. 29). Er wird von der Kunstgeschichte um 1490 datiert. Der Flügelaltar gleicht im Aufbau den vorher beschriebenen Stücken. Die Inschriften befinden sich hier auf den äußeren Flügelseiten, die vier Bilder mit den vier Evangelisten, die jeweils am Schreibpult sitzen, zeigen. Das jeweils den Heiligen begleitende Evangelistensymbol hält ein Schriftband mit der Nennung des Dargestellten. Das Stück wird inzwischen mit den Passauer Malern Rueland Frueauf dem Älteren und dem Jüngeren in Verbindung gebracht. Möglicherweise handelt es sich um ein gemeinsames Werk von Vater und Sohn201).
Ein Altar, über den heute leider nicht mehr viel bekannt ist, befand sich in Neukirchen am Inn. Dort soll ein dem Hl. Ulrich geweihter Seitenaltar mit Stifterinschrift von 1502 gestanden haben (Nr. 72†).
In der Schlosskapelle in Engelburg wird die Predella mit Stifterinschrift des Ehepaares Hans Wolf von Schwarzenstein und Martha, geb. von Maxlrain aus dem Jahre 1597 aufbewahrt (Nr. 133, Abb. 51). Das Stück befindet sich hinter dem Altar der Kapelle, der jedoch wohl nicht mehr original dem entspricht, der von dem adligen Paar errichtet wurde.
Ein fast zeitgleich entstandenes Objekt ist zugleich der jüngste Altar im erfassten Material, wovon sich heute noch das Altarblatt und die Predella erhalten haben (Nr. 138 (Abb. 49) und 139 (Abb. 50)). Es ist dies der 1598 von dem Passauer Dompropst Christoph von Pötting und Persing gestiftete Christophorusaltar in der demselben Heiligen geweihten Kirche in Thyrnau. Das Altarblatt zeigt zentral den Hl. Christophorus mit dem Christuskind auf der Schulter. Flankiert wird dieser links von der Gottesmutter mit Kind und rechts vom Hl. Jakobus dem Älteren. Unter der Darstellung befindet sich auf einer gemalten Schrifttafel die Stifterinschrift. Die Predella zeigt in der Mitte das von zwei Engeln gehaltene Schweißtuch der Veronika. Links davon ist der Hl. Stephanus, der Bistumsheilige, zu sehen, am rechten Bildrand hingegen ist der Stifter selbst an einem Betpult kniend dargestellt. Die über ihm befindliche Inschrift bezeichnet sein Alter und das Jahr der Stiftung. Die Predella ist heute an der Wand angebracht. Das Altarblatt wird von einem Altargehäuse aus dem frühen Rokoko, um 1730, gerahmt202).
Neben den Altären befinden sich auch andere Bildwerke im Erfassungsraum. In Kellberg hat sich ein Ölbergrelief aus dem Jahre 1466 erhalten (Nr. 34, Abb. 28). Die Inschrift befindet sich auf einem angedeuteten Schriftband, das das Relief umrahmt. Das Wappen weist die Familie der Watzmansdorfer als Stifter aus.
In Fürstenstein befinden sich zwei Tafeln, die zusammen die Verkündigung an Maria zeigen (Nr. 71). Darauf zu sehen sind die Anfangsbuchstaben des Englischen Grußes. Auf Grund der Schriftformen können die Tafeln grob um 1500 datiert werden. Die ursprüngliche Anbringung der Tafeln ist unbekannt. Vielleicht gehörten sie früher zu einem Altar. Jetzt sind sie an der Emporenbrüstung in der Kirche aufgehängt.
Ebenfalls zu den kirchlichen Ausstattungsstücken sind zwei Weihwasserbecken zu zählen. Eines davon befindet sich in der oben bereits aufgeführten Christophoruskirche in Thyrnau (Nr. 141). Das muschelförmige Becken aus Rotmarmor trägt neben einem Wappenschild eine gekürzte Inschrift und stammt noch aus dem 16. Jahrhundert. Das zweite Weihwasserbecken ist in Hutthurm aufgestellt und mit dem Jahr 1633 und dem Namen Johann Freisleder versehen (Nr. 163, Abb. 68). Der Stein, der annähernd auch muschelförmig gearbeitet ist, unterscheidet sich von dem anderen Stück durch seine größere Dimension und durch seine auf Grund des verwendeten Granits gröbere Gestaltung. Er ist – anders als das Beispiel in Thyrnau – nicht an der Wand befestigt, sondern wird von einer Säule getragen.
Zu den kirchlichen Ausstattungsstücken sind ferner beschriftete Vasa Sacra zu zählen. Allerdings haben sich hier verschwindend wenige Stücke im erfassten Raum erhalten. Gerade zwei Kelche konnten für den Zeitraum festgemacht werden. Es handelt sich hierbei um einen undatierten Messkelch aus Büchlberg (Nr. 145), der um 1600 zu datieren ist und lediglich den Kreuztitulus und den hebräischen Gottesnamen bietet, und einen weiteren Kelch aus Tiefenbach, auf dem ein Wappen mit der dazugehörigen Datierung 1636 und den leider nicht aufzulösenden Stifterinitialen zu sehen ist (Nr. 164). Von den beiden ist der Kelch in Büchlberg am sechspassförmigen Fuß mit eingravierten Bildern versehen.
Darüber hinaus befand sich früher – ebenfalls in Tiefenbach – ein gotisches Leuchterpaar, das heute leider verschollen ist (Nr. 59†). Die Leuchter wiesen die Jahreszahl 1495 und ein Wappen auf.
Inschriften an Gebäuden, Wandmalereien, (Bild-)Fenster
Die Inschriften an Gebäuden stellen nach den Inschriften des Totengedenkens die zweitgrößte Gruppe. Die meisten davon sind jedoch schlichte Jahreszahlen oder Baudatierungen, die sich an Kirchen oder häufig auf Türstürzen von Wohnhäusern befinden und auch in Kombination mit Initialen auftreten können203).
Unter diesen schlichten Baudatierungen sind folgende Gruppierungen separat hervorzuheben. Im Obernzeller Schloss haben sich drei Wappensteine mit Jahreszahl und den Initialen des Passauer Bischofs Urban von Trenbach erhalten. Sie dokumentieren seine Bautätigkeit am Schloss (Nr. 118, 119 und 120). Derartige Wappensteine finden sich in großer Zahl auch in der Stadt Passau, wo sie dieselbe Funktion hatten204). Ebenso von der Bautätigkeit zeugen mehrere Datierungen in Kombination mit Initialen und teils auch dem Wappen des Vornbacher Abtes Benedikt Hepauer, der in seiner Amtszeit die Klostergebäude und auch die Kirche erneuern ließ (Nr. 162, 165 und 168 (Abb. 67)). In Hutthurm haben sich zwei Quadersteine erhalten, die beide einen ähnlichen Aufbau aufweisen (Nr. 134 (Abb. 69) und 140). Sie bilden heute einen Teil der den Friedhof um die Kirche einfassenden Mauer. Ein weiterer, ähnlicher Stein hat sich ebenda beim Marktplatz erhalten (Nr. 135). Möglicherweise stammen alle drei Stücke ehemals von einem Objekt.
Die Inschriften an drei Kapitellen im Chor der ehemaligen Pfarrkirche in Hauzenberg (Nr. 31, Abb. 24, 25) stellen wichtige Informationen zur Baugeschichte der Kirche und gleichzeitig auch die ältesten Baunachrichten im Erfassungsgebiet dar.
Ausführlichere Inschriften an Türstürzen finden sich in Wegscheid – die Hausinschrift des Egidius Martl von 1578 (Nr. 113) – und in Obernzell – die Baunachrichten im Südturm der Marktkirche aus dem Jahre 1592 mit Personennennung und religiösem Spruch (Nr. 128, Abb. 44).
Eine ausführliche Bauinschrift umfasst die Inschrift an der Kapelle bei der Geiermühle, die nach Aussage des Textes der damalige Müller Stephan Gayer 1641 erbauen ließ (Nr. 172, Abb. 45). Es handelt sich um eine Inschriftentafel aus Rotmarmor, die über der Türe in die Wand eingelassen ist. Die Tafel weist ein Kuriosität auf: im Stein befinden sich fünf Vertiefungen, die den Fingerabdrücken einer Hand gleichen. Diese müssen wohl schon vor der Beschriftung vorhanden gewesen sein, da der Text diesen ausweicht. Nach einer Legende sollen diese von der Hand des Teufels stammen.
Eine Renovierungsinschrift zeigt eine Tafel, die sich in der Marktkirche in Obernzell befindet (Nr. 148). Dort hat sich eine Bruderschaft verewigt, die 1606 neue Fenster und ein neues Gestühl gestiftet hat.
Die älteste und vermutlich auch interessanteste Inschrift an einem Gebäude im Erfassungsraum stellt das romanische Tympanon an der ehem. Klosterkirche in Vornbach am Inn dar (Nr. 1, Abb. 1). Das aus Granit gefertigte, halbrund geschnittene Stück zeigt in der Mitte das Agnus Dei. Der Rundung entlang laufen zwei Zeilen Text in lateinischen, leoninischen Hexametern, die eine Gebetsinschrift enthalten.
Dieses Tympanon ist mit Sicherheit eines der wertvollsten Stücke im hier erfassten Material. Es steht ohne vergleichbare Beispiele singulär im Raum. Mögliche Anhaltspunkte könnten vielleicht Exempel aus anderen Regionen geben. So haben sich in Baden-Württemberg mehrere vergleichbare Tympana erhalten: in Murrhardt findet sich ein Tympanon aus der Zeit um 1170/1180, das stärker ausgearbeitet ist, mutmaßlich da es jünger und in weicherem Sandstein gefertigt ist205). Es zeigt im zentralen Bereich ebenfalls ein Agnus Dei. Ein anderes Tympanon findet sich in Simmersfeld und stammt möglicherweise bereits aus dem 11. Jahrhundert206). Hier ist kein Agnus Dei zu sehen. Dagegen weist der Text Parallelen auf (PAX INTRANTI).
Wandmalereien und Bildfenster haben sich nur sehr wenige im Bearbeitungsgebiet erhalten. Bildfenster ist nur ein einziges original vorhanden. Es befindet sich im Chorscheitelfenster der Kirche in Eholfing und zeigt den dortigen Kirchenpatron, den Hl. Vitus (Nr. 25, Abb. 18). Vor diesem ist, in kleinerer Figur, kniend der Abt zu sehen, der das Fenster 1448 gestiftet hat und der auch in der zugehörigen Inschrift unter dem Bild genannt ist. Es handelt sich hier also um eine Art Stifterinschrift, auch wenn nur Name und Jahr genannt sind.
Dass es früher sicher mehr Bildfenster in der Gegend gab, bezeugt die kopiale Überlieferung von Bildfenstern im Schloss in Haselbach (Nr. 104†). Die Fenster waren auf das Jahr 1562 datiert, zeigten jeweils ein Wappen und eine Beischrift. Aufgeführt waren Wolf Pfeil zu Haselbach, seine Frau Susanna, geb. Höhenkircher, deren Schwester Maria Weissenfelder, geb. Höhenkircher, und deren Ehemann Philipp Weissenfelder, also der Schwager des Wolf Pfeil.
Die mutmaßlich ältesten Wand- und Deckenmalereien im Bearbeitungsgebiet finden sich in der ehemaligen Pfarr-, heute Friedhofskirche St. Martin in Vornbach am Inn (Nr. 17, Abb. 14, 15, 16). Sie werden auf die Zeit um 1420/1430 datiert. Hier wurde in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts praktisch die gesamte ursprüngliche gotische Ausmalung der Kirche freigelegt. Dementsprechend umfangreich ist das Programm: im Chor an der Decke sind die Evangelistensymbole und Engel, die den Gloriahymnus „anstimmen“ dargestellt, im Langhausjoch sind die vier Kirchenväter zu sehen, in den Fensterlaibungen des Chores sind die Apostel dargestellt, an den Langhauswänden sind neben diversen anderen Bildern Szenen aus der Legende des Hl. Martin, des Kirchenpatrons, und an einer Stelle auch eine Szene mit dem Hl. Ulrich präsentiert. Dazwischen sind noch jüngere Malschichten aus dem 16. Jahrhundert mit der Darstellung eines Jüngsten Gerichts stehen geblieben. Bei den Inschriften handelt es sich – bis auf die Gloria-Passagen der Engel im Chor – um Bildbeischriften, die in der Regel den jeweiligen Heiligen benennen. Die Schriftzüge sind leider verblasst und teils auch retuschiert.
In der ehemals zu Vornbach gehörigen Kirche in Eholfing haben sich ebenfalls Deckenmalereien erhalten (Nr. 26, Abb. 17). Sie stammen aus der Zeit um 1441/1448 und wurden in den 80er Jahren freigelegt und restauriert. Hier beschränkt sich der Hauptteil der Malereien auf das Rippengewölbe im Chor, wo neben dem Vornbacher Wappen, einem Agnus Dei und dem Schweißtuch der Veronika die vier Evangelistensymbole – jeweils in gemalten Medaillons – dargestellt sind.
Im Erfassungsgebiet haben sich noch mehr Malereien erhalten, die jedoch epigraphisch nicht (mehr) von größerer Relevanz sind. So sind in der Neuburg am Inn mehrere Räume, darunter auch die ehem. Kapelle, ausgemalt. Neben einer stark verblassten Jahreszahl dort (Nr. 47), hat sich auch eine Ausmalung von Wolf Huber mit Schriftzug erhalten, von dem jedoch nur noch einzelne Buchstaben erkennbar sind (Nr. 93). Es handelt sich um die Bildbeischrift einer mythologischen Szene, nämlich des Urteils des Paris.
Ebenso kamen bei Restaurierungsarbeiten Malereien in der ehemaligen Schlosskapelle in Obernzell aus dem ersten Drittel des 15. Jahrhundert zu Tage (Nr. 18). Soweit noch erkennbar, stellten sie mutmaßlich einen Zyklus der Passauer Bischöfe dar. Unter den noch sichtbaren Figuren der Geistlichen [Druckseite LXI] befanden sich u.a. von Engeln gehaltene Schriftbänder, auf denen noch Reste von Inschriften in Gotischer Minuskel nachvollziehbar sind. Tatsächlich entziffern kann man nur noch einen Bruchteil in einem Schriftfeld.
Im selben Schloss hat sich jedoch ein sehr umfangreiches Programm aus der Zeit des Umbaus unter Urban von Trenbach erhalten, das zum Großteil aus Inschriften besteht. Dieses Programm stellt eine Besonderheit im bearbeiten Material dar.
Besondere Bestände
Das ehemaligen fürstbischöflichen Schloss in Obernzell wurde Anfang der 80er Jahre des 16. Jahrhunderts von Urban von Trenbach renoviert. Dabei wurde auch der Teil mit dem Festsaal angebaut. Neben den schon erwähnten Wappensteinen zeugt in erster Linie ein relativ umfangreiches Inschriftenprogramm von der Ausstattung durch Urban von Trenbach. Es schmückt noch heute – allerdings inzwischen restauriert – den Festsaal und den Raum über der ehemaligen Kapelle des Schlosses. Im Saal befindet sich direkt unter der heute rekonstruierten, hölzernen Kassettendecke ein gemalter Fries, der den gesamten Raum umläuft. Der Fries ist in einzelne Felder unterteilt und umfasst die Reihe der Päpste, beginnend auf der Ostseite mit dem Hl. Petrus bis hin zu Clemens VIII. (Nr. 123, Abb. 55, 56, 57). Die Besonderheit liegt hier darin, dass die Päpste nicht in Bildern dargestellt, sondern durch Wappenschilde repräsentiert werden. Hier werden besonders bei den antiken und frühmittelalterlichen Päpsten apokryphe Wappen verwendet.
In einem der berühmtesten Papstzyklen – in Rom, in San Paolo fuori le mura207) – werden die Päpste in Mosaik-Bilder bzw. Portraits dargestellt. In Obernzell fehlen Bildnisse gänzlich. Vergleichbare Reihen geistlicher Würdenträger mit Wappen gibt es beispielsweise in im Dom zu Merseburg (Anfang 16. Jahrhundert), im Kloster in Sponheim (1502) und im Schloss von Bad Mergentheim (1606/1619ff.)208).
Im selben Raum, darunter, auf Höhe der Türrahmen, umläuft ein hölzernes Gebälk den Saal. Dieses ist wiederum in Felder unterteilt. Darin sind lateinische „Sinnsprüche“ aneinandergereiht, die mit einigen wenigen Zitaten in Griechisch, Hebräisch und Altsyrisch – die jedoch im heutigen Zustand meist nicht mehr richtig gelesen werden können – erweitert sind (Nr. 122, Abb. 54). Diese Sprüche setzen sich aus verschiedenen Autorenvorlagen zusammen und ergeben eine Art Anleitung zu einem moralisch klugen Lebenswandel.
Unterbrochen wird dieses Gesims vom Kamin (Nr. 124, Abb. 52), auf dessen Rauchfang eine emblematische Darstellung eines Kamels mit dazugehörigem Spruch zu erkennen ist. Das Bild veranschaulicht im übertragenen Sinn die Grenzen der Geduld. Die beiden Inschriften auf dem Gebälk, die den Kamin flankieren, gehören zu selbigem. Durch sie spricht gleichsam der Ofen in lateinischen Versen zum Leser. Der Rauchfang trägt in der Mitte den Wappenschild Bischof Urbans.
Der Festsaal wurde in den Jahren 1582/1583 im Auftrag Urbans von Trenbach ausgeschmückt. Es ist dies die Zeit, in der die Besuche des päpstlichen Nuntius Ninguarda wegen der anstehenden Reformen im Bistum im Zuge der Tridentinischen Kirchenreform langsam zu Ende gehen209). So muss wohl auch das Obernzeller Programm in diesem Zusammenhang gesehen werden. Die Decke des Saales – deren Originalzustand bis auf die Darstellung des Hochstiftswappens weitgehend verloren ist – wird ja quasi vom Papsttum „getragen“. Der Sprüchezyklus zum „weisen“ Lebenswandel auf dem Gebälk – also wiederum ein „tragendes“ Architekturelement – bildet sozusagen das Fundament. Gerade die Sprüche könnten mit der Vorstellung in Verbindung stehen, dass die notwendigen Reformen der Kirche und des Glaubens auch durch einen vorbildlichen Lebenswandel, besonders der Geistlichen, unterstützt werden sollen.
Weitere ähnliche Sprüche befanden sich auch in der ehemaligen Schlosskapelle, sind heute jedoch im Raum im Stockwerk darüber angebracht (Nr. 121, Abb. 53). Diese sind im Unterschied zum Festsaal auf die Wand gemalt und könnten als Inspiration für das richtige Verhalten für den Kirchenbesucher zusammengefasst werden.
Nennenswert unter den Besonderheiten ist auch die geätzte Tischplatte aus Vornbach, die nicht zur Kirchenausstattung zu zählen ist (Nr. 111, Abb. 62). Das sehr aufwändig gestaltete Stück mit einem [Druckseite LXII] Ornament aus ineinander gestellten Kreisen, das mit verschiedensten Symbolen ausgefüllt ist, zitiert einen Vergilvers und Sprüche aus dem Buch Jesus Sirach aus dem Alten Testament, die den Weinkonsum thematisieren. Die Platte stammt aus der Hand des Regensburger Steinätzers Andreas Pleninger. Von ihm stammen noch einige andere geätzte Werke210). Auch von seinem Zeitgenossen und Kollegen, Kaspar von der Sitt, haben sich einige Objekte erhalten, darunter auch geätzte Tischplatten wie der sog. Passauer Liedertisch211).
Ein letzter Bestand, der zu keiner der oben aufgeführten Kategorien gezählt werden kann, soll hier noch angesprochen werden. Es sind dies die doch häufiger im Passauer Umland, besonders im Bereich des Bayerischen Waldes, auftretenden Bildstöcke212). Sie stammen aus verschiedenen Zeiten, sind in der Regel aus Granit gefertigt und tragen meist eine nur sehr kurze Inschrift. Häufig ist daraus der eigentliche Aufstellungshintergrund nicht ersichtlich. Oft umfassen sie nur eine Jahreszahl und Initialen oder einen heute oft nicht mehr lesbaren Namenszug. In älterer Literatur werden diese Flurdenkmäler des Öfteren auch als „Pestsäulen“ bezeichnet, wobei hier eigentlich der Zusammenhang mit einer Epidemie oder dergleichen nicht gesichert erscheint213). Auch wenn der genaue Hintergrund dieser Denkmäler unbekannt bleibt, so kann man zumindest feststellen, dass die meisten nach 1600 aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammen.
Zitationshinweis:
DI 80, Landkreis Passau I, Einleitung, 5. Die Inschriftenträger bzw. Inschriftenarten (Ramona Epp), in: inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di080m014e003.
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- Vgl. die Grabplatte für den Pleban Leonhard Wattenbach (gest. 1467, Nr. 35), die Grabplatte für den Kellberger Pfarrer Johann Mauersteiner (gest. 1514, Nr. 83) oder einige Beispiele in Aicha vorm Wald Nr. 70 (Abb. 34), 94 (Abb. 35) und 181 (Datum verloren). »
- Vgl. DI 67 (Stadt Passau) LIX. »
- Vgl. DI 67 (Stadt Passau) LIX sowie beispielsweise Nr. 155/350 Abb. 71, Nr. 419 Abb. 120 oder Nr. 545/591 Abb. 152. »
- Vgl. DI 67 (Stadt Passau) LIX. »
- Ein weiteres Beispiel ist die Wappengrabplatte für Degenhart (I.) von Watzmansdorf in Kellberg (gest. 1456, Nr. 29, Abb. 21). Vgl. zu Wappengrabplatten mit Umschriften beispielsweise auch den Bestand der Stadt Passau in DI 67 (Stadt Passau), dort z.B. die Nr. 65 (Abb. 36), 114 (Abb. 63), 151 (Abb. 71), 172 (Abb. 73), 173 (Abb. 74) usw. »
- Vgl. hierzu weitere Beispiele im Bearbeitungsgebiet: Wappengrabplatten für Christoph (I.) von Watzmansdorf (Nr. 55) und Georg (II.) von Watzmansdorf (Nr. 56, Abb. 22) in Kellberg, beide Ende 15. Jahrhundert; und in der Stadt Passau: Wappengrabplatte für Wilhelm von Rottau und seine Ehefrau Anna von Aham in St. Nikola in Passau (vor 1495), vgl. DI 67 (Stadt Passau) Nr. 242 »
- Zwei Beispiele aus der Stadt Passau wären die Wappengrabplatten für Jakob Endl und Jörg Pfenczl, vgl. DI 67 (Stadt Passau) Nr. 375 Abb. 110 und Nr. 387 Abb. 113. »
- Beispielsweise die Grabplatte für Maria Elisabeth Schätzl (verst. 1613, Nr. 150), die Wappengrabplatte des Joachim Schmelzing (gest. 1620, Nr. 153) oder die Grabplatte für zwei Söhne des Leopold Benedikt Schätzl (Nr. 166). »
- Vgl. hierzu DI 67 (Stadt Passau) LVIIIf. »
- Vgl. hierzu Kahsnitz, Gründer 55f. »
- Vgl. hierzu auch DI 67 (Stadt Passau) LIX (bes. Anm. 312) und DI 48 (Wiener Neustadt) LIV. »
- Vgl. hierzu beispielsweise DI 67 (Stadt Passau) Nr. 109(Abb. 59), 132 (Abb. 67) oder Nr. 150(Abb. 70), die beiden letzteren sind allerdings künstlerisch stärker ausgearbeitet. Als ein weiteres Unterschiedskriterium erscheint das Kissen, auf dem die Häupter der Dargestellten ruhen: dieses fehlt bei Hertwik. »
- Zu Jörg Gartner unter kunsthistorischer Sichtweise vgl. Halm, Plastik 1, 225–252; Liedke, Gartner passim. »
- Es finden sich noch einige wenige weitere figurale Grabplatten im Erfassungsgebiet aus der Zeit um 1500, die nicht von Gartner stammen, vgl. die Grabplatten für Peter Aiglsperger in Engertsham (Nr. 57, Abb. 31) und für Ulrich Dorfmayr in Obernzell (gest. 1514, Nr. 84, Abb. 33), für den Gartner als Bildhauer zumindest bereits in Erwägung gezogen wurde (vgl. Halm, Plastik 1, 246). »
- Vgl. DI 67 (Stadt Passau) LIX und z.B. Nr. 443 Abb. 128, Nr. 445 Abb. 129, Nr. 447 Abb. 130 (= Tafel XLI). »
- Vgl. DI 67 (Stadt Passau) LX. »
- Vgl. hierzu Nr. 97 (Abb. 39), 109 (Abb. 58), 131, 132, 134 (Abb. 69), 143, 155, 159 (Abb. 64) und 160 (Abb. 60). »
- Z.B. beim Epitaph für Hans Harschl (Nr. 97). »
- Z.B. auf dem Epitaph für Barbara Widmanstetter (gest. 1595, Nr. 132) oder auf dem Epitaph für Matthäus Haidenbeck mit Familie (Nr. 131). »
- Z.B. eine Grablegung auf dem Epitaph für Ursula von Schwarzenstein (Nr. 136). »
- Z.B. der Hl. Johannes der Täufer auf dem Epitaph für Leonhard Huber (Nr. 160 Abb. 60). »
- Vgl. hierzu ebenfalls das Epitaph für Leonhard Huber (Nr. 160 Abb. 60). »
- Vgl. hierzu Nr. 107 (Abb. 42, 43), 110, 126 (Abb. 59) und 147. »
- Vgl. das Epitaph für einen unbekannten Geistlichen in Aicha vorm Wald (Nr. 183). »
- Vgl. das Epitaph für Johann Vogl in Kellberg (Nr. 158). »
- Vgl. das Epitaph für die Familie Zaglauer in Hauzenberg (Nr. 154(†)). »
- Vgl. die Grabtafeln für Elisabeth Held (Nr. 125) und Maria Magdalena Popp (Nr. 156), sowie diverse Tafeln in Aicha vorm Wald, die meist sehr beschädigt sind, z.B. Nr. 181. »
- Vgl. hierzu die Anmerkungen in der Katalognummer 52. »
- Vgl. hierzu Kdm Passau 226; Dehio NB 721. »
- Hierzu sind die Nr. 22, 23†, 28, 36, 40, 45, 48†, 50, 51, 61†, 96†, 114, 144 und 149† zu zählen. »
- Vgl. DI 67 (Stadt Passau) LXIII (mit Angabe der entsprechenden Katalognummern). »
- Vgl. DI 37 (Rems-Murr-Kreis) Nr. 1, Abb. 1; Murrhardt, Rems-Murr-Kreis/Baden-Württemberg. »
- Vgl. DI 30 (Calw) Nr. 3, Abb. 1; Simmersfeld, Lkr. Calw/Baden-Württemberg. »
- Vgl. hierzu und zu weiteren derartiger Zyklen beispielsweise Mann, Tombs and Portraits 86f., 89–92. »
- Vgl. hierzu die Ausführungen in der Katalognummer und DI 11 (Merseburg) Nr. 128 DI 34 (Kreuznach) Nr. 223† 223† und DI 54 (Mergentheim) Nr. 378; Merseburg, Lkr. Saalekreis/Sachsen-Anhalt; Sponheim, Gem. Rüdesheim, Lkr. Bad Kreuznach/Rheinland-Pfalz; Bad Mergentheim, Lkr. Main-Tauber-Kreis/Baden-Württemberg. »
- Vgl. hierzu ausführlich Oswald, Ninguarda passim. »
- Vgl. hierzu Thieme/Becker 27/28 149; Kieslinger, Steinätzer 305. »
- Vgl. Thieme/Becker 31/32 105; Wallner, Denkmäler 115–124; kurz Mader, Tausend Passauer 221; Schmitz, Liedertisch passim. »
- Vgl. die Nr. 49 (Abb. 27), 129, 130, 169, 170, 174, 178 und 179. »
- Als Pestsäulen bezeichnet sie beispielsweise Erhard und führt gleichzeitig eine ganze Reihe solcher Säulen auf, die aus dem Jahr 1634, in dem es tatsächlich eine Pestepidemie gab, stammen sollen, vgl. Erhard, Topographie 1,1 52; hierzu sind jedoch nicht die Flurdenkmäler im Erfassungsgebiet zu zählen, von denen keines aus diesem Jahr stammt. »