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Germania Sacra und die Deutschen Inschriften: Inschriften niedersächsischer Klöster und Stifte

In einem Projektseminar am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen wurde im Wintersemester 2017/18 eine Übersicht der auf der Plattform „Deutsche Inschriften Online“ (DIO) edierten Inschriften aus niedersächsischen Klöstern und Stiften erstellt und diese mit der Klosterdatenbank des Projekts Germania Sacra (GS) verlinkt.

Das Projektseminar fand unter Leitung von Barbara Kröger M.A. und Anna Renziehausen M.A. (beide Germania Sacra) sowie Dr. Christine Wulf (Deutsche Inschriften) statt.

Grundlage waren die Forschungsergebnisse der beiden Akademieprojekte „Deutsche Inschriften“ und „Germania Sacra“. Daraus ist eine Projekt-Webseite entstanden, die zum einen Übersichtslisten zu Klöstern und Stiften bietet und zum anderen kurze Katalogeinträge zu den einzelnen Klöstern und Stiften zusammenstellt. Die Inschriften werden auf diese Weise von den jeweiligen Klöstern her direkt erschließbar, ohne Kenntnis ihrer Zuordnung zu den aktuellen politischen Strukturen (Landkreise und Städte), nach denen die Inschriftenbände organisiert sind. Eine weitere Übersichtsliste, die auf Basis der auf DI Online publizierten Bestände organisiert ist, bietet eine zweite Zugriffsmöglichkeit und erschließt von den Inschriften her den Bestand der Klöster. Synthetisiert werden beide Zugänge in der auf Basis des DARIAH-DE GeoBrowsers angebotenen Kartenvisualisierung.
Zu den inschriftentragenden Objekten aus den Klöstern zählen ganz allgemein Grabdenkmäler, Glocken, Reliquiare, Kelche und Glasmalereien. Die auf ihnen angebrachten Inschriften zeigen, wie sich diese Institutionen vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit entwickelt haben. Fokussiert werden dabei z. B. im Rahmen der Reformbewegungen des 15. Jahrhunderts die idealen Anfänge und neue Ordnung der Institutionen, die Durchführung der Reformation und für die niedersächsischen Frauenklöster die Umgestaltung zu evangelischen Damenstiften. Besondere Aufmerksamkeit verdienen in diesen Beständen die großformatigen Textilien mit weltlichen und geistlichen Themen aus den niedersächsischen Frauenklöstern. Neben der reichhaltigen Überlieferung von Personendaten bieten die Inschriften über einen Zeitraum vom 10. bis zum 17. Jahrhundert authentische Quellen zur Frömmigkeitsgeschichte.