Die Inschriften des Landkreises Passau bis 1650 II

1. Vorwort, Vorbemerkungen und Benutzungshinweise

Vorwort

Nachdem im Jahre 2010 der erste Teilband der Inschriften des Landkreises Passau (DI 80) vorgelegt werden konnte, folgt nun endlich der zweite und letzte Teilband zu diesem facettenreichen Bearbeitungsgebiet. Anders als beim ersten Band, den ich im Rahmen meiner Doktorarbeit erstellt hatte, haben wir den zweiten Teil in unserem bewährten Team – Dr. Christine Steininger und ich –, das bei der Arbeit an der Stadt Passau (DI 67) zum ersten Mal zustande kam, bewerkstelligt.

Mit dem vorliegenden Band schließt sich der Kreis um Passau. Somit werden auch die von der Union der Akademien in jüngerer Zeit geforderten Themenbrücken Stadt – Umland und Bischofsstädte sowie Klosterlandschaft bedient. Die „Brücken“ führen also nicht nur über Donau und Vils oder Rott und Inn, sondern auch zu den Prälatenklöstern Aldersbach, Asbach und St. Salvator sowie zum Kollegiatsstift Vilshofen. Nördlich der Donau und entlang des Inns um Aigen erstrecken sich noch Teile des Hochstifts Passau. Das bischöfliche Einflussgebiet manifestiert sich im Schloss Rathsmannsdorf. Dem stehen die beiden bayerischen Gerichte Vilshofen und Griesbach und die reichsunmittelbare Grafschaft Ortenburg gegenüber.

Somit vereint der Landkreisbestand sehr unterschiedliche historische Einheiten. Leider wird es in der verbleibenden Planung des laufenden Inschriftenprojektes, das 2030 enden soll, keine Gelegenheit mehr geben, einen bayerischen Landkreis zu bearbeiten.

So vielschichtig die Arbeit an einem Landkreis ist, so umfangreich gestalten sich auch die Danksagungen an Personen, die die Unternehmung in irgendeiner Form unterstützt haben.

Zunächst gilt Dank dem engeren Kollegenkreis, allen voran Dr. Tanja Kohwagner-Nikolai, die neben vielen Hinweisen und Anregungen als Textilexpertin naturgemäß kompetente Auskünfte zur Kleidung der dargestellten Personen gab und besonders die Kößlarner Kasel (Nr. 151) bearbeitete. Nicht weniger richtet sich unser Dank an Dr. Franz-Albrecht Bornschlegel, der uns ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite stand und wichtige Einschätzungen besonders bei der Frage der zeitlichen Einordnung der Aldersbacher Gedenkplatten gab. Ein besonderer Dank gilt auch unseren Heidelberger Kollegen, allen voran Dr. Harald Drös, für seine Hilfe bei heiklen heraldischen und genealogischen Fragen sowie auch für die Hilfe bei aufwendigen lateinischen Texten. Bei Übersetzungen und bei ungewöhnlichen Versen unterstützte uns Dr. Ilas Bartusch aus Heidelberg. Ebenso trug unser Mainzer Kollege Dr. Rüdiger Fuchs das eine oder andere besonders bei der Einschätzung der Aldersbacher Gedenkplatten bei. Sowohl moralisch als auch philologisch stand uns an manchen Stellen unser Münchner Kollege Dr. Christian Friedl bei. Unsere Nachwuchskraft Mirjam Göth M.A. unterstütze uns mit Korrekturarbeiten. Anselm Steininger fertigte für uns dankenswerter Weise Detailaufnahmen von Denkmälern.

Weiterer Dank gilt Institutionen sowie Ihren Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit. Herrn Kunstreferenten der Diözese Passau, Alois Brunner M.A., sei für die Bereitstellung von Informationen besonders bezüglich der Kößlarner Kasel gedankt. Die Mitarbeiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, namentlich Dr. Markus Hundemer und Kerstin Goller M.A., haben uns wie gewohnt unproblematisch und kompetent unterstützt. Ebenso erteilten uns die Mitarbeiter des Archivs des Bistums Passau, besonders Dr. Herbert W. Wurster und Martin Lang, Hinweise und Hilfestellungen für unsere Arbeiten.

Für die Unterstützung vor Ort möchten wir ganz herzlich den zahlreichen Denkmalbesitzern, Pfarrern sowie Mesnern und Mesnerinnen danken, die uns Zugang zu den Inschriften gewährt haben und in so manchen Fällen auch ihr Einverständnis für Archivrecherchen und Abbildungsveröffentlichungen gegeben haben. Für zusätzliche Hinweise und auch die Zusammenarbeit vor Ort sei namentlich Eberhard Brand, Wilhelm Löffler und Herbert Reinhart (Heimatpfleger Rotthalmünster), Rudolf Drasch (Heimatpfleger Vilshofen), Dr. Ludger Drost (Kößlarn), Heinrich Graf zu Ortenburg (Tambach/Ortenburg) und Stefan Wild (Ortenburg) sowie Ludwig Silbernagel (Kirchenpfleger Vilshofen) gedankt.

Zuletzt gilt unser Dank Herrn Prof. Dr. Egon Boshof (Mitglied des Beirates des Inschriften-Projektes), Dr. Helmut Böhm (Vorsitzender des Vereins für Ostbairische Heimatforschung) [Druckseite 8] sowie Christian Eberle (Kulturreferent des Landkreises Passau) für die wohlwollende Förderung des Gesamtprojektes.

 

In der Karwoche 2018

Ramona Baltolu

Vorbemerkungen und Benutzungshinweise

Der vorliegende Band enthält die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Inschriften der heute zum Landkreis Passau gehörigen Teile der ehemaligen Bezirksämter Vilshofen und Griesbach bis zum Jahre 1650. Die Edition folgt den Richtlinien des deutschen Inschriftenwerks, wie sie 1991 von Walter Koch für die Münchener Reihe zusammengestellt worden sind.

Die Edition umfasst sowohl die im Original erhaltenen als auch die nicht mehr original, sondern nur mehr in ungedruckten oder gedruckten Quellen sowie auf Photos oder in Nachzeichnung überlieferten Inschriften. Vollständigkeit der Erfassung wurde soweit als möglich angestrebt. Objekte, die sich heute in öffentlichen oder privaten Sammlungen des Bearbeitungsgebietes, aber auch in Kollektionen außerhalb des Erfassungsraumes befinden, aber nachweislich aus demselben stammen, wurden in vertretbaren Einzelfällen berücksichtigt, wenn sie erst nach dem Erfassungszeitraum aus dem Bearbeitungsgebiet verbracht wurden. Grundsätzlich ausgeschlossen blieben Inskriptionen auf Münzen, Medaillen, Siegeln bzw. Typaren, ferner auch Punzierungen sowie schriftliche Äußerungen epigraphischen Charakters, die Bestandteil von Handschriften, Druckwerken oder deren Einbänden sind. Marken, Haus-, Künstler- und Meisterzeichen sowie Monogramme und Einzelbuchstaben sind nur erfasst, wenn sie mit einer Inschrift oder Jahreszahl in Verbindung stehen. Graffiti werden nur geboten, wenn sie mit einer Datierung verbunden sind. Denkmäler mit heute völlig zerstörten und nirgends sonst überlieferten Inschriften sowie Nachrichten über verlorene Inskriptionen ohne Textüberlieferung wurden nicht berücksichtigt.

Die Inschriften werden im Katalogteil in chronologischer Folge geboten. Ihre Präsentation erfolgt nach einem einheitlichen Schema.

Die Kopfzeile gibt links die laufende Nummer im Rahmen der Edition an. Ein lateinisches Kreuz neben der Zahl kennzeichnet nicht mehr im Original erhaltene Inschriften. In der Mitte der Kopfzeile ist der heutige bzw. der letzte bekannte Aufstellungsort der Inschrift angegeben. Am rechten Ende der Kopfzeile steht die Datierung. Sie ist nach Möglichkeit dem Inschriftentext entnommen. Bei offenkundigem Auseinanderklaffen zwischen einem im Text angegebenen Datum und der tatsächlichen Entstehungszeit der Inschrift werden beide Termine – durch Schrägstrich getrennt – angeführt. Erschlossene Daten sind zwischen runde Klammern gesetzt. Können Denkmäler nur einer bestimmten Zeitspanne zugeordnet werden, sind sie – gegebenenfalls mit Fragezeichen versehen – jeweils am Ende des ermittelten Zeitraumes eingeordnet.

In dem auf die Kopfzeile folgenden beschreibenden Teil finden sich zunächst die Nennung des Inschriftentypus und gegebenenfalls von Personen, denen er zugeordnet werden kann, des Inschriftenträgers, ferner die präzise Angabe des Standorts, Hinweise auf frühere Standorte, eine Kurzbeschreibung des Inschriftenträgers sowie Bemerkungen zu Material, Anbringung der Inschrift und Erhaltungszustand des Denkmals. Stehen mehrere Inschriften auf einem Träger, so werden diese mit römischen Zahlzeichen bezeichnet. Die Beschreibung des Inschriftenträgers erfolgt vom Betrachter aus. Nur bei Wappenbeschreibungen wird nach den Regeln der Heraldik verfahren. Die Beschreibung schließt mit Maßangaben zu Inschriftenträger und Inschrift ab. Die Schrifthöhe ist nach dem Normalwert des Buchstabens N bzw. n angegeben. Erhebliche Schwankungen werden durch die Angabe der Extremwerte vermerkt. Die Angabe der Schriftart ist typisierend. Vor der Textedition kopial überlieferter Inschriften ist die maßgebliche Quelle genannt.

In der Textedition sind Zeilenumbrüche durch Schrägstrich gekennzeichnet. Doppelte Schrägstriche markieren die Unterbrechung des Textes oder seinen Übergang auf ein anderes Inschriftenfeld. Metrische oder gereimte Texte sind versweise geboten. Gekürzte Wörter sind in originalen Inschriften nach Möglichkeit zwischen runden Klammern aufgelöst, wobei das Kürzungszeichen selbst entfällt. Worttrennzeichen sind durch Punkte in halber Höhe wiedergegeben und gegebenenfalls in Apparat oder Kommentar beschrieben. Darunter gesetzte Bögen kennzeichnen Nexus litterarum, Ligaturen und Bogenverbindungen. Erhaltene, aber in ihrer Lesung nicht ganz sichere Buchstaben sind unterpunktiert. Zur Kennzeichnung zerstörter Textteile dienen eckige Klammern. Ist eine Ergänzung nicht möglich, wird die ungefähre Anzahl der ausgefallenen Buchstaben [Druckseite 10] durch Punkte innerhalb der Klammern wiedergegeben. Bei umfangreicheren oder in ihrer Dimension ungewissen Verlusten sind drei Gedankenstriche gesetzt. Ursprünglich freigelassene Stellen sowie nachträgliche Ergänzungen sind durch spitze Klammern gekennzeichnet.

An den Wortlaut der Inschrift schließt sich der textkritische Apparat, gegebenenfalls der Nachweis von Zitaten sowie die Übersetzung der fremdsprachigen Texte an. Es folgt die Auflösung der nicht nach der fortlaufenden Tageszählung angegebenen Datierungen und die Benennung bekannter und unbekannter Wappen.

Der Kommentar enthält gegebenenfalls notwendige Hinweise zu Schrift, Sprache, Formular, kunsthistorischen Fragestellungen und zur chronologischen Einordnung, insbesondere aber Erläuterungen zu den genannten Personen und zum historischen Umfeld.

Es folgt ein Anmerkungsapparat, der Zitate aus der Literatur, Nachweise und ergänzende Erläuterungen zu Beschreibung und Kommentar sowie die Blasonierung unbekannter Wappen bietet. Abgeschlossen wird jede Katalognummer durch ein Literaturverzeichnis, das in chronologischer Folge Abschriften, Abdrucke sowie Abbildungen und wesentliche Arbeiten über die Inschrift nachweist.

Zitationshinweis:

DI 101, Landkreis Passau II, Einleitung, 1. Vorwort, Vorbemerkungen und Benutzungshinweise (Ramona Baltolu), in: inschriften.net,   urn:nbn:de:0238-di101m019e009.