Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale

Anhang 1: Die baugebundenen Inschriften des Stadtgottesackers

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 85 Anhang 1: Stadtgottesacker (2012)

A1, Nr. 5 Bogen 5 1642, nach 1658

Beschreibung

Besitz- (CA) und Stiftervermerk (CB), vermutlich auf je einen Halbbogen geschrieben. Am Bogen Steinmetzzeichen.1)

  1. CA (†)

    H(err)n Volrad Wagners halber Schwibbogen auff seine Tochter Catharina Elisabeth Nietnerin ererbet.

  2. CB (†)

    H(err)n Valentin Velthens und der Seinigen Grabstett, erkaufft den 10. Junij, 1642.

Kommentar

Volrad Wagner (1593–1658) hatte die (halbe oder ganze?) Bogenkammer von seinem Vater Melchior geerbt2) und seiner Tochter Katharina Elisabeth (1634–1687), der Ehefrau Dr. Andreas Nietners (s. Anhang 1, Nr. 93), hinterlassen. Wagner bekleidete von 1620 bis 1658 Talämter aufsteigenden Ranges, allein vierzehnmal das Amt des Oberbornmeisters. 1648 nahm er im Rat Platz und wurde 1651 zum Geheimen Herrn gewählt.3) Außerdem war er zeitweilig Hospitalvorsteher und seit 1652 Achtmann der Marktkirche.4) Inschrift CA ist sicherlich erst nach Wagners Tod angefertigt worden.

Der „Chramermeister“ und Worthalter Valentin Velthen (Velthem), ein Bruder des Matthias Velthem (s. Anhang 1, Nr. 94), lebte von 1607 bis 1664.5)

Anmerkungen

  1. Siehe Anhang 2, Nr. 23, 24.
  2. Bei Olearius 1667, fol. Tttir (Nr. 88) um das Jahr 1590 als Besitzer angegeben.
  3. StAH H B 2, S. 126, 128 f.; ebd., fol. 101r/v; Dreyhaupt 1, 1749, Beylage A, S. 90 f.; Dreyhaupt 2, 1750, Beylage B, S. 189 („Geschlechts-Register der Wagner“).
  4. StAH A 14, S. 54; Olearius 1667, S. 67.
  5. Dreyhaupt 2, 1750, Beylage B, S. 182 („Geschlechts-Register derer Velthem“).

Zitierhinweis:
DI 85 Anhang 1, Stadtgottesacker, A1, Nr. 5 (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di085l004a1000500.