Die Inschriften der Stadt Freising: Anhang C

Hinweise: Die folgende Aufstellung enthält Inschriften, deren kopiale Überlieferung eine fehlerhafte Datierung mitteilt oder deren vorgebliche Existenz vor allem in einer unklaren Quellensituation begründet liegt. Diese Inschriften haben also de facto in dieser Form teilweise oder als Ganzes niemals existiert.

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69 Anhang C: Stadt Freising (2010)

C1, Nr. 16 Benediktuskirche 1640 / 1690

Kommentar

Nach Oefele befand sich im nördlichen Seitenschiff der Benediktuskirche eine Gruftverschlußplatte mit der Inschrift: Hoc / in / Monumento / Illustris et generosae Familiae / Eckher de Kapfing / Cineres / reliquam vivam Carnem / Expectant MDCXXXX1). Joseph Schlecht, der die Gruft 1910 öffnen ließ, fand stattdessen die Wappenplatte für Georg Stenglin († 1554, Nr. 239(†)) als Gruftverschlußplatte vor. Schlecht und Hubensteiner gingen davon aus, daß die Einrichtung einer derartigen Familiengruft für die Zeit vor dem Amtsantritt des nachmaligen Bischofs Johann Franz Eckher von Kapfing als Domdekan 1684 nicht denkbar und daher die von Oefele überlieferte Datierung der ursprünglichen Platte in jedem Falle irrig sei2). Eine Transkription von Bugniet des Croisettes bringt außerdem die ebenfalls irrige Datierung M.D.LXXXX3). Die von Schlecht und Hubensteiner stattdessen in Vorschlag gebrachte Datierung 1690 wird auch durch andere Quellen4) und eine Transkription dieser Platte durch Joseph von Heckenstaller bestätigt: HOC / IN / MONVMENTO / ILLVSTRIS ET GENEROSAE / FAMILIAE / ECKER DE KAPFING / CINERES / RELIQVAM VIVAM CARNEM / EXPECTANT / MDCLXXXX5). Demnach wurde die Eckhersche Gruftverschlußplatte erst im Lauf des 19. Jahrhundert durch die Wappenplatte für Georg Stenglin ersetzt.

Anmerkungen

  1. Oefeleana 10 IV p. 201f.; Schlecht, Inschriften IV 113 Nr. 38.
  2. Vgl. Schlecht, Inschriften IV 113f.; Hubensteiner, Geistliche Stadt 40; Götz, Kunst in Freising 41, 290.
  3. AEM H 76 p. 328.
  4. Meichelbeck, Chronica 308f.; Meichelbeck, Historia Frisingensis II,1 419; BSB Cgm 1715 p. 218.
  5. AEM H 76 p. 393.

Zitierhinweis:
DI 69 Anhang C, Stadt Freising, C1, Nr. 16 (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012c1001608.