Die Inschriften der Stadt Freising: Anhang C

Hinweise: Die folgende Aufstellung enthält Inschriften, deren kopiale Überlieferung eine fehlerhafte Datierung mitteilt oder deren vorgebliche Existenz vor allem in einer unklaren Quellensituation begründet liegt. Diese Inschriften haben also de facto in dieser Form teilweise oder als Ganzes niemals existiert.

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69 Anhang C: Stadt Freising (2010)

C1, Nr. 5 Domkreuzgang 1474

Kommentar

Im Domherrenkatalog von Prey findet sich erstmals die Transkription einer figuralen Grabplatte für Johannes Schrenck von Notzing: Joannes Schrenckh de / Nozing, Can(onicus) Custos obiit MCCCCLXXIV. / Die XXIV. April(is)1).

Diese Inschrift ist bei Prey irrtümlich in die Nachzeichnung der Grabplatte für Johannes Schrenck († 1510, Nr. 160) eingefügt und wird außerdem separat zitiert. Bei Sedlmayr erscheint jene Grabplatte wieder mit der korrekten Inschrift2), die von 1474 wird jedoch zusätzlich mitgeteilt, was in der Folge zu ihrer Übernahme in die Sedlmayr-Reinschrift3) und in deren Kopie4) geführt hat. Bugniet des Croisettes, dem der Widerspruch zwischen Inschrift und Nachzeichnung bei Prey aufgefallen war, vermerkte um diese Zeit in der Preyschen Handschrift: die ganze grabschrift ist jrrig gegen den stein5).

Tatsächlich hat sich bisher kein Anhaltspunkt für die Existenz der von Prey zitierten Inschrift von 1474 gefunden: Weder gibt es ein namensgleiches Mitglied der Familie Schrenck, das in der fraglichen Zeit Freisinger Domherr gewesen wäre, noch kann das angegebene Todesdatum des 24. April 1474 auf irgendeinen anderen Freisinger Geistlichen bezogen werden. Die Inschrift erweist sich daher in allen Teilen als irrig.

Anmerkungen

  1. BSB Cgm 1717 p. 839.
  2. AEM H 482a p. 865.
  3. BSB Cgm 1718 p. 420.
  4. AEM H 465 fol. 232v.
  5. BSB Cgm 1717 p. 839.

Zitierhinweis:
DI 69 Anhang C, Stadt Freising, C1, Nr. 5 (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012c1000503.