Die Inschriften des Landkreises Bad Kreuznach

Gesammelt und bearbeitet von Eberhard J. Nikitsch.

DI 34 online – Vorbemerkung zur Online-Ausgabe

Zwanzig Jahre nach Erscheinen des inzwischen fast vergriffenen Inschriftenbandes Landkreis Bad Kreuznach (Deutsche Inschriften 34) kann nun – dank der neuen Medien – zum ersten Mal in der Geschichte von DI-Online eine mit Ergänzungen und Verbesserungen versehene Online-Ausgabe der Öffentlichkeit vorgelegt werden.

Um den Bearbeitungsaufwand in vertretbaren Grenzen zu halten, wurden zunächst Verschreibungen und offensichtliche kleine Fehler der Druckausgabe stillschweigend verbessert. Um aber auch die Zitierfähigkeit der Online-Ausgabe zu sichern blieb der Text unverändert. Alle vorgenommenen Änderungen wurden ausnahmslos in ein eigens angelegtes Feld am Ende der Katalognummer platziert, auf das ein spezielles Symbol zu Beginn einer Katalognummer hinweist. Bei den durchgeführten Korrekturen handelt es sich hauptsächlich um verbesserte Angaben zu Wappen und Personen, aber auch um Neubewertungen von Textstellen, verbesserte Lesarten und Übersetzungen, gelegentlich auch um Umdatierungen. Die Ergänzungen betreffen zum einen die Erweiterung des Abbildungsteils um zahlreiche Detail- und Farbfotos, die nun direkt bei der entsprechenden Katalognummer zu finden sind, zum anderen die Veröffentlichung einiger übersehener Inschriften bzw. ab dem Jahr 1993 gemachter Neufunde, die mit einer a-Nummer im Online-Katalog gekennzeichnet wurden (vgl. Nrn. 1a, 222a, 289a, 339a, 362a, 373a, 407a, 484a, 569a und 584a). Zudem konnten zwei Katalognummern durch zugehörige Neufunde ergänzt werden (vgl. Nrn. 135 und 504). Fünf bisher verschollen geglaubte Inschriften (Nrn. 115, 269, 270, 301, 354) sind in der Zwischenzeit aufgefunden worden, dagegen erwies sich eine Inschrift (Nr. 426) als nicht zum Bestand des Landkreises gehörig. An folgenden Inschriften wurden kleinere und größere Veränderungen vorgenommen: 6, 11, 23, 35, 42, 43, 50, 69, 106, 115, 130, 131, 135, 140, 142, 206, 273, 278, 284, 301, 313, 315, 317, 321, 331, 333, 335, 340, 354, 369, 414, 418, 420, 426, 442, 447, 460, 466, 468, 471, 480, 483, 485, 487, 489, 493, 504, 510, 517, 521, 532, 535, 536, 538, 539, 541, 544, 545, 546, 547, 561, 573, 576, 582, 586, 589, 591, 593, 598, 601, 606, 608, 613, 620 und 625.

Da es schon aus Zeitgründen nicht möglich war, die gesamte seit 1993 erschienene Fachliteratur zu erfassen, auszuwerten und nachzutragen sowie eine intensive Neubereisung des Bearbeitungsgebietes durchzuführen, wurden die Verbesserungen in der Regel auf der Grundlage von Rezensionen und brieflichen Mitteilungen vorgenommen, die dem Bearbeiter nach Erscheinen des Inschriftenbandes zugegangen sind. Die Verfasser, bei denen es sich ausnahmslos um mit der Materie gut vertraute Spezialisten handelt, werden in den Nachträgen an entsprechender Stelle genannt; ihnen sei aber auch an dieser Stelle mein herzlicher Dank ausgesprochen. Ebenso herzlich danke ich Max Grüntgens und Dominik Kasper (Digitale Akademie Mainz) für ihr großes Engagement bei der Online-Bereitstellung der Daten.

Mainz, im September 2013

Eberhard J. Nikitsch

Über den Band

Der Band umfaßt 626 Katalognummern mit erhaltenen bzw. abschriftlich, zeichnerisch oder fotografisch überlieferten Inschriften des heutigen Landkreises Bad Kreuznach aus der nachrömischen Zeit bis 1689, dem Jahr der Verwüstung weiter Teile des Gebietes durch den Pfälzischen Erbfolgekrieg. Weit über 400 Inschriften konnten teils im originalen, teils im fragmentarischen Zustand nachgewiesen werden, zudem enthält die um Vollständigkeit bemühte Edition nahezu 200 bisher unbekannte bzw. unbeachtete Inschriften – insgesamt ein erstaunliches Ergebnis, das sowohl auf Baumaßnahmen und archäologische Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte als auch auf archivalische Nachforschungen des Bearbeiters zurückzuführen ist.

Im Katalogteil werden die einzelnen Denkmäler beschrieben, ihre Inschriften textkritisch ediert und gegebenenfalls übersetzt, die Wappen identifiziert bzw. blasoniert. Der Kommentar verbindet Ausführungen zu Schrift- und Kunstgeschichte mit erklärenden Bemerkungen zu Standort, Personen und Sachen. Eine ausführliche Einleitung, über zehn Einzelregister und der umfangreiche Abbildungsteil erschließen den Band der weiteren Forschung.

Die überwiegende Anzahl der in lateinischer und deutscher Sprache abgefaßten Inschriften stammt aus dem weiten Feld der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Sepulkralkultur, daneben finden sich aber auch zahlreiche, formal wie inhaltlich ganz unterschiedliche Inschriften aus dem Bereich des sakralen und profanen Bau- und Stiftungswesens. Andere Inschriften geben Auskunft über Personen und Wappen, erklären Bilder und figürliche Darstellungen, dokumentieren Besitz- und Rechtsverhältnisse. Als Inschriftenträger dienen überwiegend Grabdenkmäler und alle Arten sakraler Ausstattungsgegenstände, darunter vor allem Glocken und Kelche; im profanen Bereich u.a. Brunnen, Brücken, Erker, Fenster, Gebäude, Geschütze, Grenzsteine, Portale, Schießscharten und Wetterfahnen.

Die zahlreichen Kirchen und Klöster des Naheraums dienten vornehmlich den adeligen Geschlechtern als Begräbnisstätte und stellen daher den Hauptanteil an epigraphischen Zeugnissen: Während das Benediktiner- und spätere Zisterzienserkloster Disibodenberg vor allem im 14. Jahrhundert vom benachbarten Niederadel bevorzugt wurde, richteten sich die Wild- und Rheingrafen ihre Grablegen in den Stiftskirchen St. Johannisberg bei Dhaun bzw. St. Pankratius in Kirn ein, die Grafen von Sponheim erwählten hingegen das von ihnen gegründete Augustiner-Chorherrenstift Pfaffen-Schwabenheim zu ihrer Grablege. Weitere Zentren waren im 15. und 16. Jahrhundert das Benediktinerkloster Sponheim, das Wilhel- mitenkloster Marienpfort, das Karmeliter- und das Franziskanerkloster in Kreuznach, die Schloßkirche in Meisenheim mit der Grablege der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken sowie zahlreiche andere, nun auch von der meist bürgerlichen Beamtenschaft benützten Pfarrkirchen.

Hinweis: Die Einleitungen und das Literaturverzeichnis sind jeweils mittels eines persistenten Identifikators (URN) zitierfähig. Den Zitationshinweis finden Sie jeweils am Ende eines Kapiteltextes bzw. des Literaturverzeichnisses.

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    Der Inschriftenband

    Die Inschriften des Landkreises Bad Kreuznach. Band 34 der Reihe „Die Deutschen Inschriften“. Gesammelt und bearbeitet von Eberhard J. Nikitsch. Wiesbaden 1993. ISBN 978-3-88226-585-9.

    Reichert Verlag