Die Inschriften der Stadt Baden-Baden und des Landkreises Rastatt

Gesammelt und bearbeitet von Ilas Bartusch

Das Gebiet der heutigen Stadt Baden-Baden und des Landkreises Rastatt erfuhr vor allem während des Orléanschen Erbfolgekrieges im Jahre 1689 schwere Zerstörungen. Um so wertvoller ist gerade für diese Gegend die Kenntnis der damals stark dezimierten Inschriften, da sie in weitgehend unverfälschter Form von der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Regionalgeschichte Zeugnis ablegen. Dabei führen sie anschaulicher als andere historische Quellen das öffentliche und individuelle Wertebewußtsein ihrer Zeit vor Augen. Bereits die handwerkliche Umsetzung der Schrift oder die Wahl des Materials, auf bzw. in dem sie ausgeführt wurde, gibt Aufschluß über das Verhältnis des Auftraggebers zum Inhalt der von ihm vorgegebenen Texte. Ihre umfassende Auswertung im Rahmen dieser wissenschaftlichen Edition hat mithin zahlreiche Aspekte zu berücksichtigen, die im komplexen Zusammenspiel ein breites Spektrum an Erkenntnissen ermöglichen.

Der Schwerpunkt des Bestandes liegt auf den 220 Grabmälern, von denen die bedeutendsten in der Abtei Lichtenthal und in der Stiftskirche zu Baden-Baden den angehörigen der markgräflichen Familie von Baden(-Baden) gewidmet sind. Ihr ehemaliges Hauskloster verwahrt überdies ein reiches Inventar an inschriftlich bezeichneten Bildwerken, Paramenten und vasa sacra, die seine Geschichte eindrucksvoll illustrieren. 166 weitere Inschriften sind oder waren im Bearbeitungsgebiet an sakralen oder profanen Bauwerken angebracht, wo sie vielfach noch heute deren Stifter und Bauherren benennen oder die Entstehung datieren. Einen besonderen Seltenheitswert haben indessen die Glocken erlangt, von denen sich aus der Zeit vor 1650 nur noch 13 nachweisen lassen. Von anderen kirchlichen Ausstattungsstücken, wie Altären, Kanzeln, Sakramentshäuschen oder liturgischen Geräten, sind immerhin 61 Inskriptionen überliefert.

Der vorliegende Band bietet dem Nutzer in einem chronologisch geordneten Katalog nmicht nur die kritisch edierten Lesungen und Übersetzungen aller erfaßten Inschriften, sondern informiert ebenso über deren formale Ausführung und die ehemaligen Standorte ihrer Träger. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf paläographische und philologische Besonderheiten, bestimmt die beigefügten Wappen, stellt die inhaltlichen Aussagen in ihren historischen Zusammenhang und begründet die Datierungsansätze. Innerhalb der Einleitung wird ein Abriß der Kreis- und Stadtgeschichte sowie ein Überblick über die wichtigsten Quellen der Kopialüberlieferung geboten. Daneben erfahren die regionalspezifischen Ausprägungen der einzelnen Schriftarten und die ermittelten Werkstätten eine zusammenhängende Darstellung. Ein zehnteiliges Register im Anhang ermöglicht das schnelle Auffinden von Standorten, Personen- und Ortsnamen, Wappen, formelhaften Wendungen, Zitaten und Sachen.

Hinweis: Die Einleitungen und das Literaturverzeichnis sind jeweils mittels eines persistenten Identifikators (URN) zitierfähig. Den Zitationshinweis finden Sie jeweils am Ende eines Kapiteltextes bzw. des Literaturverzeichnisses.

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    Der Inschriftenband

    Die Inschriften der Stadt Baden-Baden und des Landkreises Rastatt
    Band 78 der Reihe „Die Deutschen Inschriften“. Gesammelt und bearbeitet von Ilas Bartusch. Wiesbaden 2009. ISBN 978-3-89500-707-1.

    Reichert-Verlag