Inschriftenkatalog: Landkreis Weissenfels
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 62: Weißenfels (Landkreis) (2005)
Nr. 72† Storkau, St. Vincentii et Gangolphi 15. Jh.
Beschreibung
Glocke mit Schlagton c (?), 1942 zur Kriegsverwendung abgeliefert.1) Die gewölbte Kronenplatte ist nur durch einen schmalen Grat abgesetzt. Unter der Schulter ein von Stegen eingefaßter Rankenfries mit vier linksläufigen erhabenen Buchstaben. Darunter ein Wappen und ein runder Siegelabdruck (D.: 5,3 cm) mit umlaufender, nicht lesbarer Inschrift.2) Am Wolm zwei breite Stege. Wahrscheinlich mit der von Heydenreich erwähnten „mittleren“ Glocke identisch, die allerdings nur drei Buchstaben in „alter Mönchsschrift“ aufgewiesen haben soll.3)
Nach Fotografien, ergänzt nach BKD Prov. Sachsen 3.
Maße: D.: 57 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
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Bistum Naumburg4) |
Anmerkungen
- Ablieferungsliste Hamburg 1942, o. S.
- Das Siegel zeigt im Binnenfeld eine Figur in langem Gewand, die von Fialen und zwei krabbenbesetzten Giebelschrägen gerahmt wird. Neben ihr zwei Wappen und zwei kleine, medaillonähnliche Figurationen. Beschreibung nach Fotografien und Notizen auf denselben.
- Heydenreich 1840, S. 342. Die „mittlere“ Glocke hatte nach Gustav Sommer (BKD Prov. Sachsen 3, S. 58) fast den gleichen Durchmesser wie die größte (56 bzw. 57 cm). Da auf den Fotografien der vorliegenden Glocke ein Durchmesser von 57 cm vermerkt ist, wird diese die größte gewesen sein. Somit war Sommer wohl im Irrtum, als er die vorliegende Glocke als die kleinste bezeichnete. Diese hat einen Durchmesser von 46 cm (Sommer: 48 cm), ist inschriftlos und noch vorhanden (vgl. a. Nr. 24).
- Siebmacher I, 5, 1, Taf. 65.
- BKD Prov. Sachsen 27, S. 309.
Nachweise
- Fotografien im Glockenarchiv des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt, Halle.
- BKD Prov. Sachsen 3, S. 58.
Zitierhinweis:
DI 62, Weißenfels (Landkreis), Nr. 72† (Franz Jäger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di062l001k0007206.
Kommentar
Die Buchstaben sind bislang ungedeutet. Vielleicht handelt es sich um Initialen. Eine Glocke mit einem Ornamentfries an der Schulter und darin eingestelltem Minuskel-s hatte sich noch (bis 1909) in Zeuchfeld (Burgenlandkreis) erhalten.5)