Die Inschriften des Landkreises Weißenfels

GESAMMELT UND BEARBEITET VON FRANZ JÄGER

Geleitwort von Ernst Schubert

Über den Band

Der Band bietet in 284 Katalognummern und einem Anhang von 30 einzeln überlieferten Jahreszahlen eine kommentierte Edition sowohl der original als auch der kopial überlieferten Inschriften des Landkreises Weißenfels. 109 Artikel des Katalogs und 16 Artikel des Anhangs enthalten Inschriften, die erstmals veröffentlicht werden. Der Anteil der abschriftlichen Überlieferung am Gesamtbestand beträgt 37 %. Die vorliegende Inschriftensammlung schließt eine Lücke in der epigraphischen Bearbeitung der an der mittleren Saale gelegenen, die Städte Jena, Naumburg und Merseburg einschließenden Region. Die im 13. Jh. allmählich einsetzende inschriftliche Überlieferung des Landkreises Weißenfels erreicht bis zur zweiten Hälfte des 15. Jh. eine hohe, bis zum Ende des Erfassungszeitraums 1650 anhaltende Dichte. Die beiden größten Gruppen von Inschriftenträgern sind die Glocken und die Denkmale des Totengedenkens, von denen 94 bzw. 68 Einzeldenkmale nachweisbar oder erhalten sind. Glocken stellen die ältesten und bis zum Ende des 15. Jh. auch die meisten Inschriftenträger; die Grabmäler hingegen stammen größtenteils aus dem 16. und der ersten Hälfte des 17. Jh. Ihre vergleichsweise umfangreiche und vielgestaltige Überlieferung in den alten Amtsstädten Weißenfels und Lützen veranschaulicht das Selbstverständnis amtsherrlicher und städtischer Führungsschichten der Frühen Neuzeit. Außerdem haben sich in der Stadt Weißenfels, dem wichtigsten Standort epigraphischer Überlieferung im Landkreis, Inschriften erhalten, die in anschaulicher Weise Landes- und Kirchengeschichte widerspiegeln. In der Mitte des 16. Jh. entstanden dort Hausinschriften, die ein Bekenntnis zur lutherischen Konfession darstellen. In ihrer auffälligen Dichte belegen sie die Intensität der religiösen Auseinandersetzungen dieser Zeit, die in Mitteldeutschland ihren Ausgang nahmen. Zahlreiche weitere Inschriften dokumentieren insbesondere Baumaßnahmen an Stadt- und Dorfkirchen sowie Stiftungen für die kirchliche Ausstattung vom 15. bis zum 17. Jh. Neben den Texten selbst bieten die Katalogartikel Übersetzungen aller lateinischen Inschriften, Beschreibungen der Inschriftenträger sowie historische, paläographische und kunsthistorische Erläuterungen. Die Einleitung führt in den historischen Zusammenhang der Inschriften ein, gibt einen Überblick über die wichtigsten Gruppen von Inschriftenträgern und bietet eine schriftgeschichtliche Auswertung. Siebzehn Register erschließen das Material unter verschiedenen Gesichtspunkten.

Hinweis: Die Einleitungen und das Literaturverzeichnis sind jeweils mittels eines persistenten Identifikators (URN) zitierfähig. Den Zitationshinweis finden Sie jeweils am Ende eines Kapiteltextes bzw. des Literaturverzeichnisses.

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    Der Inschriftenband

    Die Inschriften desLandkreises Weißenfels. Gesammelt und bearbeitet von Franz Jäger. Band 62 der Reihe Die Deutschen Inschriften. Wiesbaden 2005. ISBN 978-3-89500-432-2

    Reichert-Verlag