Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 832 Untersteinbach (Gde. Pfedelbach), ev. Pfarrkirche 1. D. 17. Jh.?

Beschreibung

Grabplatte für ein unbekanntes Kleinkind. Im Chor hinter dem Altar im Boden; zuvor vor dem Eingang zur Sakristei1. Fast völlig verwitterte und abgetretene Sandsteinplatte, deren Oberfläche schichtweise abgeplatzt ist. Zu erkennen ist noch die Darstellung eines Wickelkinds in hochrechteckig eingetieftem Feld mit abgerundeten Ecken; darüber und darunter Spuren von Beschlagwerk; umlaufend zwischen schmalen Randleisten der eingehauene Sterbevermerk, von dem noch geringe Reste an den beiden Längsseiten sichtbar sind. Die Platte ist zudem unten und vermutlich auch oben beschnitten.

Ergänzungen nach Foto von 19912.

Maße: L. (Rest) 87, B. 57,5, Bu. 2,2 cm.

Schriftart(en): Humanistische Minuskel mit Frakturelementen.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. [– – – / – – –]g · vnd [S . . . . . . . . . ena) d . . . .]ẹng̣ste [– – – / – – – / – – –]en · [– – –]

Kommentar

Die spärlichen Schriftreste lassen immerhin noch erkennen, daß es sich um einen deutschsprachigen Sterbevermerk handelt. Die Schriftformen sind trotz der geringen Zahl der erhaltenen Buchstaben so charakteristisch, daß die Grabplatte einer Gruppe von Inschriftendenkmälern zugeordnet werden kann, die allesamt im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts entstanden sind, womit immerhin ein grober Datierungsansatz gegeben ist3. Die Humanistische Minuskel zeigt nach rechts umgebogene Oberlängen sowie eine fast kreisrund gebogene Fahne beim nach links unter die Grundlinie ausschwingenden langen s und weist mit Brechungen bei einigen Buchstaben (e, t, v) Reminiszenzen an die Fraktur auf.

Textkritischer Apparat

  1. Auf dem Foto sind nur die oberen Abschnitte der beiden Buchstaben zu erkennen.

Anmerkungen

  1. Vgl. Pfedelbach 1987, 241.
  2. Aufgenommen im Zuge der Fotoinventarisierung im Januar 1991; Fotokartei der Inschriftenkommission der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
  3. Vgl. Einl. 82f.

Nachweise

  1. Pfedelbach 1987, 241 (nur erwähnt).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 832 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0083209.