Inschriftenkatalog: Stadt Düsseldorf

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 89: Stadt Düsseldorf (2016)

Nr. 172† Kreuzherrenkirche 1640

Beschreibung

Grabplatte für Stephan von Hanxleden (gen. Hanxler)1) zu Burg; die Platte lag vor dem Chor.2) Wie der Sterbevermerk und die Fürbitte auf der Platte angebracht waren, ist ebenso wie Angaben zum Material nicht bekannt. An den Seiten der Platte eine achtfache Ahnenprobe, zu der sowohl Redinghoven als auch van Spaen die Namen überliefern. Deren inschriftliche Ausführung in Form von Beischriften ist jedoch nicht gesichert.3) Ob die Platte bereits in Folge der Überschwemmung des Jahres 1784 verlorenging oder im Zuge der Räumung und Profanierung der Kirche entfernt worden ist, konnte nicht geklärt werden.4)

Nach Redinghoven.

  1. Anno 1640 den 26 februarii ist in gott entschlaffen der woledelgeboren Stephan von Hanxleden zur Burg der seelen gott genade seines alters 72 jahr

Wappen:
Hanxleden gen. Hanxler5) Hammerstein6)
Oeldorf/Oldendorp7) Schluch von Niederhoven8)
Langel9) Troisdorf10)
Elsen11) Holte12)

Kommentar

Die Auflösung der Wappenangaben zu einer Ahnentafel hat bereits von Hammerstein 1891 für Stephan von Hanxleden (gen. Hanxler) vorgelegt.13) Seine Angaben wurden 1996 von Niederau ergänzt.14) Stephan von Hanxleden, geb. 1567/68 als Sohn des Peter Leonhard von Hanxleden zu Kaldenberg und der Margarete von Hammerstein, Erbin zu Burg,15) ehelichte um 1600 Anna Schluch von Niederhoven, mit der er mindestens drei Kinder16) hatte. Als Herr des Gutes Burg bei (Düsseldorf-)Rath im ehemaligen Amt Angermund ist er nach dem Tod seines Vaters 1606 mehrfach nachgewiesen.17) In welcher Beziehung er zu den Düsseldorfer Kreuzherren stand und warum er einen Begräbnisplatz vor dem Chor erhielt, ist nicht bekannt.

Anmerkungen

  1. Nach v. Hammerstein, Urkunden, S. 602, Anm. zu Nr. 1098, nannte sich das Geschlecht im Bergischen Hanxler, im Westfälischen Hanxleden. Vgl. auch Fahne I, S. 133.
  2. Redinghoven: „ante chorum“.
  3. Redinghoven überliefert Nachzeichnungen der Wappen und bezeichnet sie mit Namen und Ziffern.Van Spaen nennt ebenfalls die Namen der Familien und bietet die Nachzeichnung eines Wappens sowie Angaben zu einigen Wappenbildern. Zum Quellenwert der Angaben bei van Spaen und des auf van Spaens Angaben beruhenden Boek van Quartieren en wapenen des Steven Unico van Rhemen von 1701 vgl. Kap. 3 der Einleitung.
  4. Zu den Schäden an den Gräbern, Grabplatten und Epitaphen in der Kreuzherrenkirche vgl. Kap. 2.1.2 der Einleitung.
  5. Fahne I, S. 133; v. Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 65 u. Bd. 2, Tafel 157.
  6. Fahne, Westph. Geschlechter, S. 192; v. Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 64 u. Bd. 2, Tafel 155.
  7. Müller-Westphal, Wappen, S. 652 unter „(von) Oeldorf, von Oeldorp, Ollendorp, Oldendorp, Aldendorp“. Zu Aldendorp vgl v. Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 2 u. Bd. 2, Tafel 3; Fahne, Westph. Geschlechter, S. 12f.; ders. I, S. 4, aber jeweils mit abweichendem Wappenbild.
  8. Fahne II, S. 131; v. Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 113 u. Bd. 2, Tafel 283.
  9. Fahne I, S. 239.
  10. Ebd., S. 430.
  11. V. Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 47 u. Bd. 2, Tafel 111.
  12. Fahne, Westph. Geschlechter, S. 225; v. Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 72 u. Bd. 2, Tafel 173. V. Spaen überliefert falsch „Hoen“.
  13. V. Hammerstein, Urkunden, S. 550, Anm. zu Nr. 976; vgl. zur Genealogie der Familie von Hanxleden/Hanxler auch Fahne I, S. 134f.; Schleicher, Slg. Oidtman, Bd. 7, S. 524–533.
  14. Niederau, Bemerkenswertes, S. 223f.
  15. Vgl. zu diesem Erbe auch v. Hammerstein, Urkunden, Nr. 1098.
  16. Niederau, Bemerkenswertes, S. 224. Schleicher, Slg. Oidtman, Bd. 7, S. 530, nennt sechs Kinder.
  17. Ferber, Rittergüter, S. 101–103; v. Hammerstein, Urkunden, S. 622f., Nr. 1144; Küch, Landtagsakten, Bd. 1, S. 428.

Nachweise

  1. BSBM, Cgm 2213 (Slg. Redinghoven), Bd. 24, fol. 200r.
  2. Den Haag, Hoge Raad van Adel, Coll. Spaen, Nr. 74 B, fol. 229v (nicht im Wortlaut u. unvollständig).
  3. LAV NRW R, Hss. M X 3, fol. 75v (nicht im Wortlaut, da nach van Spaen).

Zitierhinweis:
DI 89, Stadt Düsseldorf, Nr. 172† (Ulrike Spengler-Reffgen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di089d008k0017206.