Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 649 Kreuzgang, Mittelhalle, 3. Joch 1688

Beschreibung

Grabplatte für Johann Paul Gschwendtner aus Kalkstein, im Boden eingelassen1). Die oberen zwei Drittel füllt die 13-zeilige Inschrift, darunter im Viertelrelief auf einem Buch der Kelch mit Hostie, in der ein gleicharmiges Kreuz eingehauen ist. Der Stein ist an mehreren Stellen beschädigt.

Maße: H. 129 cm, B. 57 cm, Bu. 2,7-3,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. STA VIATOR ET LEGE. / [I]ACET HIC ADMODVM R(EVEREN)DVS AC EXIMI(VS) / DOMINVS PAVLVS GSCHWENDLER / AD S(ANCTVM)a) IOAN(NEM) CANONICVS, ET CATHE(DRALIS) / ECCLESIAE SVM(M)ISSARI(VS) ET SVBCVSTOS, / QVI IN MEMORATAb) CATHEDRALI 33 / ANNI[S] SEDVLO LABORAVIT, TANDEMQ(VE) / LABORIBVS FESSVS ANNO 1∙6∙88: 22 / MAY: AETATIS SVAE 57: SIBI D[E M]ERCEDE / AC REQ(V)IE AETTERNAc) PROSPEXI[T] QVAM / TV EI EX ANIMO APPRECARI, AC TIBI / Q[VO]Q(VE) DE EAb) IN TEMPORE VIGILA[R]E / VELLIS AMENd)

Übersetzung:

Bleibe stehen, Wanderer, und lies. Hier liegt der sehr hochwürdige und hervorragende Herr Paul Gschwendtner, Kanoniker bei St. Johann sowie Summissarius und Subkustos der Bischofskirche, der in der genannten Bischofskirche 33 Jahre lang eifrig gewirkt und schließlich, von den Mühen ermattet, am 22. Mai des Jahres 1688, im 57. Jahre seines Lebens, nach dem (himmlischen) Lohn und der ewigen Ruhe Ausschau gehalten hat. Wollest du ihm diese (den himmlischen Lohn und die ewige Ruhe) von Herzen erbitten und auch für dich (selbst) um diese wachsam sein! Amen.

Datum: 1688 Mai 22.

Kommentar

Johannes Geschwendtner (Gschwendler, Schwendtner) wurde im Jahre 1631 in Regensburg geboren und am 12. April 1659 zum Priester geweiht; am 7. Juni 1667 übernahm er das Kanonikat in St. Johann; im Dom war er Summissarius, Subcustos und 23 Jahre lang Vorsänger (succentor) im Chor2). Er starb im 57. Lebensjahr.

Textkritischer Apparat

  1. SS. als Pluralkürzung.
  2. A am Wortende mit accentus gravis.
  3. Sic, A am Wortende mit accentus gravis.
  4. Letzte Zeile zentriert. Anfangsbuchstaben vergrößert.

Anmerkungen

  1. Freytag/Hecht 20; Kdm Regensburg I, 182; Güntner, Dekane und Kanoniker 102, 130.
  2. Freytag/Hecht 20; Ries, Generalschematismus 107; Güntner, Dekane und Kanoniker 102.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 649 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0064900.