Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 635 Domschatz 1670/1671

Beschreibung

Vier identische Silberleuchter, teilweise vergoldet1). Der Volutensockel ruht auf drei von Adlerkrallen gehaltenen Kugeln. Zwischen den Voluten aufgesetzte vergoldete Medaillons, von denen eines die sechszeilige Inschrift, ein anderes das Stifterwappen trägt. Der mehrfach gegliederte Schaft besteht im unteren Bereich aus einer bauchigen Henkelvase, im oberen Bereich aus einem sich verjüngenden akanthusblattbesetzten Zwischenstück, auf dem der Lichtteller ruht. Regensburger Beschauzeichen und Meistermarke in kleinem punzierten Herzschild2).

Maße: H. 78 cm, B. 27 cm (Sockel), Bu. 0,2 cm.

Schriftart(en): Humanistische Minuskel, schrägliegend.

  1. Ex Legato / R(e)v(erendissi)mia) D(omini) Joann Andreae / L(ibri) Baronis de Puech / Cathedral(is) Eccl(esi)ae Ratispon(ensis) Canonici et / Custodis / 1670

Übersetzung:

Aus dem Vermächtnis des hochwürdigsten Herrn Johannes Andreas Baron von Puech, des Domherrn und Custos der Regensburger Kathedralkirche 1670.

Wappen:
Puech3).

Kommentar

Der Stifter dieser Leuchter war Johann Andreas von Puech, Freiherr von Walkersaich und Thann. Er wurde am 3. März 1604 als Sohn des Hans Christoph von Puech und der Maria von Weslach geboren. Am 13. Februar 1632 erhielt er die Dompraebende, am 27. Juli 1640 das Kanonikat und seit 1647 amtierte er als Kustos. Im Jahr 1652 wurde er in das Augsburger Domkapitel aufgenommen, wo er in den Jahren von 1661 bis 1670 das Amt des Domdekans bekleidete. Zudem war er auch Domherr in Brixen. Er starb am 25. Oktober 1670 und hatte dem Regensburger Domkapitel 600 fl. vermacht zur Anschaffung dieser vier silbernen Leuchter4).

Textkritischer Apparat

  1. Die Buchstaben mi sind hochgesetzt.

Anmerkungen

  1. Inv.-Nr. D 1974/60 a-d; Hubel, Domschatz Nr. 51, 134, Abb. 86.
  2. Im Dreieck 2:1 angeordnet CSH: Christoph Sigmund Hunger; s. Hubel, Domschatz Nr. 51, 134.
  3. BayA3 23.
  4. Bernclau, Episcopatus 343f.; Schuegraf, Dom II, 266; Haemmerle, Die Canoniker des hohen Domstiftes zu Augsburg 35; Hubel, Domschatz 135.

Nachweise

  1. Cranner 131; Schuegraf, Dom II, 266; Hubel, Domschatz Nr. 51, 134f., Abb. 86.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 635 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0063509.