Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 626 Domschatzmuseum 1658

Beschreibung

Sogenannte Wolfgangsschale aus braunem Achat1). Die Trinkschale stammt aus dem 12. Jahrhundert und war im Jahr 1114 ein Geschenk des Bamberger Bischofs Otto an den Regensburger Bischof Hartwig I. Die silberne Fassung, eine durchbrochene Arbeit mit der Darstellung von großen Tulpen und Blattwerk, wurde im Jahr 1658 angefertigt. Die gravierte Umschrift und das Vollwappen des Stifters befinden sich auf der Unterseite auf einer aufgesetzten runden Silberplatte, die Jahreszahl ist zu beiden Seiten des Oberwappens angebracht. Die Fassung ist mit einer punzierten Meistermarke versehen2).

Maße: H. 9 cm, Du. 10,9 cm (Schale), Du. 10,5 cm (Fuß), Bu. 0,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. ∙ I(OHANNES) ∙ P(AVLVS) ∙ A ∙ L(EOPRECHTING)a) ∙ CAN(ONICVS) : et SCHOLAST(ICVS) : CATHED(RALIS) : ARGENTOb) ∙ ORNAVITc) : / ·1·6·//·58:

Übersetzung:

Johannes Paul von Leoprechting, Kanonikus und Scholastikus der Kathedrale, hat sie mit Silber geschmückt. 1658.

Wappen:
Leoprechting3).

Kommentar

Der Stifter der silbernen Fassung war der Domherr Johann Paul von Leoprechting (s. Kat.-Nr. 636). Aus dieser Schale wurde am Fest des Hl. Wolfgang den Domherren und Domvikaren der sogenannte Wolfgangswein gereicht4).

Textkritischer Apparat

  1. Es folgt ein dreiteiliges Ornament.
  2. Es folgen drei übereinander gestellte Punkte.
  3. Zwischen Beginn und Ende der Inschrift ein blütenförmiges Ornament.

Anmerkungen

  1. Inv.-Nr. D 1974/74; Schuegraf, Dom II, 254f., 252f.; Kdm Regensburg I, 154; Hubel, Domschatz Nr. 71, 178f. (Abb. 121).
  2. Walderdorff, Regensburg 160; Hubel, Domschatz Nr. 71, 178: FH, wohl Friedrich Hunger.
  3. Bay 44.
  4. Hubel, Domschatz 179.

Nachweise

  1. Kdm Regensburg I, 154; Hubel, Domschatz Nr. 71, 178f.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 626 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0062600.