Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 606 Domschatzmuseum 1639

Beschreibung

Kelch aus Silber, teilweise vergoldet1). Auf dem breiten, in drei Felder geteilten Fuß sind jeweils geflügelte Engelsköpfe dargestellt. Am äußeren Rand glatte Stege mit geschwungenen Voluten. Zwischen den Feldern jeweils ein aufgesetzter Wappenschild, einer davon trägt das Monogramm des Stifters (I). Auf einem ebenfalls mit Voluten gezierten vasenförmigen Nodus die von Ornamenten überfangene Cuppa. An der Unterseite des Fußes befindet sich die etwas kleinere Inschrift II, die bis auf die Jahreszahl fast völlig abgeschliffen ist. Der Kelch trägt eine Meistermarke, die nicht zuzuordnen ist2).

Ergänzt nach Text Hubel (II).

Maße: H. 22,2 cm, Du. 14,7 (Fuß), Bu. 0,3-0,4 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. I.

    H(ans) G(eorg) S(intzenhofer)

  2. II.

    [Ad capellam S(anc)ti Galli] A(nno) 1639

Übersetzung:

Für die St. Gallus-Kapelle im Jahr 1639. (II)

Wappen:
Sintzenhofen3).

Kommentar

Der Stifter dieses Kelches war Hans Georg Sintzenhofer, Domherr in Regensburg und Passau, der im Jahr 1584 gestorben ist. Der Kelch wurde im 17. Jahrhundert umgearbeitet, an seinem Fuß erinnern noch die Wappenschilde und das Monogramm an den ursprünglichen Stifter4). Die heute profanierte St. Gallus-Kapelle befindet sich im ehemaligen Ehrenfelser Hof (Domkapitelinischer Kanonikalhof) in der Schwarzen-Bären-Straße5). Da die St. Gallus-Kapelle zur Domdechantei gehörte, ist es möglich, dass dieser Kelch gleich nach seiner Anfertigung in den Domschatz kam und nach seiner Umarbeitung für die St. Gallus-Kapelle bestimmt wurde.

Anmerkungen

  1. Inv.-Nr. D 1974/5; Hubel, Domschatz Nr. 5, 88f., Abb. 42, mit Quellen und ausführlicher älterer Literatur.
  2. Hubel, Domschatz Nr. 5, 88: AB.
  3. BayA1 181.
  4. Krick, Domstift Passau 60; Hubel, Domschatz Nr. 5, 88f.
  5. Kdm Regensburg III, 40ff.; Paulus, Baualtersplan V, 226; Bauer, Regensburg 96ff.

Nachweise

  1. Kdm Regensburg I, 142 (Inschrift I); Hubel, Domschatz Nr. 5, 88f., Abb. 42.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 606 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0060606.