Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 437 Kreuzgang, westlicher Südflügel, Fensterseite, 1. Joch 1526

Beschreibung

Grabplatte für Jakob Haidenreich aus rotem Marmor, an der Wand aufgerichtet1). Die Inschrift beginnt oben links, läuft um den ganzen Stein und endet ebenda. Im Feld unter einem Rundbogen die Gestalt des Kanonikers im Viertelrelief, bekleidet mit Chorgewand, Almucia und Birett. In seiner Linken hält er den Kelch, die Rechte segnend darüber. Unten links im vertieften Feld der Wappenschild. Unten rechts ist der Stein ausgebrochen, ansonsten in relativ gutem Zustand.

Maße: H. 137 cm, B. 70 cm, Bu. 5,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© Bildstelle der Stadt Regensburg (Peter Ferstl) [1/1]

  1. Anno ∙ Mo ∙ Vca) ∙ xxvj ∙ die ∙ xiij ∙ / Mens(is) ∙ Julij ∙ Obijt ∙ Vene(rabi)l(is)b) ∙ Vir ∙ Dominus ∙ Jacob(us) ∙ / Haidnreich ∙ Cono(ni)c(us)c) // Ecclesie ∙ S(ancti) ∙ Johan(n)is ∙ Rat(isbonensis) ∙ C(uius) ∙ Ani(m)a ∙ viuat ∙ deod)

Übersetzung:

Im Jahr 1526 am 13. Tag des Monats Juli starb der ehrwürdige Mann Herr Jakob Haidenreich, Kanoniker der Kirche St. Johann in Regensburg. Seine Seele möge leben bei Gott.

Datum: 1526 Juli 132).

Wappen:
Haidenreich3).

Kommentar

Jakob Haidenreich erscheint im Jahr 1500 als Benefiziat am St. Barbara-Altar in Nabburg (Lkr. Schwandorf/Opf.) und 1508 als Kaplan des St. Benedikt-Altars in St. Emmeram4). Ab 1520 ist er als Chorherr beim Stift St. Johann genannt5).

Textkritischer Apparat

  1. Das c ist hochgestellt und bedeutet zusammen mit dem V die Zahl 500.
  2. Das l ist hochgestellt.
  3. Sic! Das zweite c ist hochgestellt. Es folgt der Wappenschild.
  4. Die Worttrenner sind Quadrangeln.

Anmerkungen

  1. Eppinger 9; Freytag/Hecht 21; Kdm Regensburg I, 191; Güntner, Dekane und Kanoniker 88, 130.
  2. Eppinger 9: 13. Juni 1525; Freytag/Hecht 21, Kdm Regensburg I, 191 und Güntner, Dekane und Kanoniker 88: 13. Januar 1525.
  3. Bg11 59.
  4. Ries, Generalschematismus 21; Mai/Popp, Das Visitationsprotokoll von 1508 33.
  5. Güntner, Dekane und Kanoniker 88.

Nachweise

  1. Eppinger 9; Zirngibl, Epitaphia 42 (unvollständige Transkription); Ried, Collectio 30v.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 437 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0043703.