Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 434† Kreuzgang, Mittelhalle 1523

Beschreibung

Grabschrift für Ulrich Wenger, ehemals in der Mittelhalle des Kreuzgangs1). Die Grabplatte ist verloren, kann aber aufgrund der Abzeichnung bei Eckher beschrieben werden2). Die Inschrift begann oben links und lief um den Stein. Im Feld die Gestalt des Domherrn, bekleidet mit Chorgewand, Almucia und Birett, die Hände zum Gebet gefaltet. In der linken unteren Ecke das Vollwappen.

Text nach Eckher II.

  1. Anno D(omi)ni 1523. die 11 Nouembris / obyt venerabilis et Nobilis D(omi)n(us) Vlric(us) Wenger Cathedra/lis Canonic(us) Eccl(esi)e Ratisbonensis

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1523 am 11. November starb der ehrwürdige und edle Herr Ulrich Wenger, Kathedralkanoniker der Regensburger Kirche.

Datum: 1523 November 11.

Wappen:
Wenger3).

Kommentar

Ulrich stammte aus dem altbayerischen Geschlecht der Wenger zu Rammelsberg4). 1481 erscheint er als Kleriker in Konstanz5). Im Jahr 1500 erhielt er das Kanonikat beim Stift St. Johann, 1513 wird er als Senior genannt; seine Wohnung hatte er im St. Kassianshof6). Zwischen 1511 und 1520 tritt er in Urkunden der Alten Kapelle als Prokurator und Zeuge auf7). Am 11. November 1520 erhielt er die Dompraebende8).

Anmerkungen

  1. Eppinger 23, 27; Freytag/Hecht 54.
  2. Eckher II, 56r.
  3. BayA1 191.
  4. Hundt/Libius, Stammenbuch III, 774.
  5. Scherg, Bavarica aus dem Vatikan 548.
  6. Güntner, Dekane und Kanoniker 86; Paricius, Nachricht 51 nennt einen Ulrich Wenger, der 1523 Kanoniker wurde und 1550 starb; Ries, Generalschematismus 66.
  7. Schmid, Urkunden-Regesten I, 345, 367, 369, II, 15.
  8. Bernclau, Episcopatus 446.

Nachweise

  1. Eppinger 23, 27; Zirngibl, Epitaphia 48; Eckher II, 56r; Ried, Collectio 25v.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 434† (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0043409.