Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 426 Kreuzgang, Mittelhalle, 6. Joch 1520

Beschreibung

Grabplatte für Emmeram Stichs aus rotem Marmor, im Boden eingelassen1). Die obere Breitseite ist komplett ausgebrochen. Die Inschrift begann vermutlich oben links, läuft um den ganzen Stein und endet ebenda. Im Feld das Konturenbildnis des Klerikers, bekleidet mit Chorgewand, Almucia und Birett, in seiner Linken den Kelch haltend, die Rechte segnend darüber. Bis zur Schulter ist die Figur im Viertelrelief gearbeitet, der Rest als Konturenbildnis. Links zu seinen Füßen ein Wappenschild. Neben der fehlenden oberen Breitseite ist die rechte obere Ecke ausgebrochen, zudem weist die Grabplatte einen großen Schrägbruch im unteren Drittel auf.

Ergänzt nach Text Zirngibl.

Maße: H. 144 cm, B. 76 cm, Bu. 7,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. [A(nno) D(omini) 1520 die Sabb(ati) /] xxviij mensis Jvly Obyt ven(erabi)lisa) p(ate)rb) D(omi)n(u)s / Emeram(us) Stichs / Decan(us) eccl(es)ie Sancti Johannis Rat(isbonensis) c(uius) a(n)i(m)a in pace [reqviescat]c)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1520 am Samstag, dem 28. Tag des Monats Juli starb der ehrwürdige Vater Herr Emmeram Stichs, Dekan der Kirche St. Johann in Regensburg. Seine Seele (möge ruhen) in Frieden.

Datum: 1520 Juli 282).

Wappen:
Stichs3).

Kommentar

Emmeram Stichs stammte aus einem Regensburger Ratsgeschlecht und erscheint ab 1486 als Chorherr in St. Johann, wo er am 4. Oktober 1503 zum Dekan gewählt wurde4).

Textkritischer Apparat

  1. Über dem n zwei kleine Quadrangeln; die Buchstaben lis sind hochgesetzt.
  2. Darüber zwei kleine Quadrangeln.
  3. Sicher gekürzt, Form der Kürzung unklar.

Anmerkungen

  1. Freytag/Hecht 48; Kdm Regensburg I, 177; Güntner, Dekane und Kanoniker 130. Aufgrund der kopialen Überlieferung und der heute fehlenden oberen Breitseite ist anzunehmen, dass sich die Grabplatte nicht am originalen Standort befindet.
  2. Eppinger 23 und Zirngibl, Epitaphia 49: 1520, 18. Juli; Eppinger 27 und Mayer, Thesaurus IV, 243: 1515; Güntner, Dekane und Kanoniker 84: vor 8. Juli 1519; in den Urkunden der Alten Kapelle erscheint er zwischen 1504 und 1513 dreimal, s. Schmid, Urkunden-Regesten I, 315, 322, 350.
  3. BayA3 102.
  4. Schottenloher, Tagebuchaufzeichnungen 17; Güntner, Dekane und Kanoniker 84.

Nachweise

  1. Eppinger 23, 27, 30 (mit falscher Transkription); Zirngibl, Epitaphia 49; Ried, Collectio 25v; Mayer, Thesaurus IV, 243.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 426 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0042608.