Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 390 Kreuzgang, Westflügel, Westwand, 6. Joch 1510

Beschreibung

Wappengrabplatte für Margarete von Rorbach aus rotem Marmor, ehemals in der Augustinereremitenkirche, dann im Lapidarium des Kreuzgangs, heute im Westflügel an der Wand aufgerichtet1). Die Inschrift beginnt oben links, läuft um den ganzen Stein und endet an der oberen Breitseite in der zweiten Zeile. Im vertieft eingehauenen gerahmten Feld unter einem spitz zulaufenden Kleeblattbogen der Wappenschild, gehalten von einem knienden Schildhalter. Die Grabplatte ist am oberen Rand abgeschnitten, ansonsten ist der Zustand gut.

Maße: H. 63,5 cm, B. 43 cm, Bu. 3,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© BAdW München, Inschriftenkommission (Julia Knorr) [1/1]

  1. An(n)o 1510 am 18 tag appri[l] / starb Jvnckfraw Margareth / Her Sigmvnd(en)s / vo(n) Rorbach Tocht(er) Havbtma(nn) / alhie d(er) gott gnat

Datum: 1510 April 18.

Wappen:
Rorbach2).

Kommentar

Margarethe war die Tochter des Sigmund von Rorbach und der Beatrix von Rain. Sie starb wohl sehr jung und wurde bei den Augustinereremiten bestattet. Ihr Vater hatte eine Fülle an Ämtern inne, er war Pfleger in Hengersberg und Altdorf, herzoglicher und königlicher Rat und Gesandter in vielen politischen Angelegenheiten und ab 1499 kaiserlicher Hauptmann in Regensburg. Er starb völlig überraschend am 18. Dezember 1511 in Eger und fand ebenfalls bei den Augustinern in Regensburg seine letzte Ruhestätte3).

Anmerkungen

  1. Zirngibl, Epitaphia (Augustinerkirche) 506: In medio Ecclesiae infra gradus chori; Kdm Regensburg I, 192f.; Freytag/Hecht 41; Schuegraf, Dom II, 122.
  2. BayA1 107.
  3. Prey, Bayrischen Adls Beschreibung XXIII, fol. 32v; Widmann, Chronik von Regensburg 15; Beck, Kaiser und Reichsstadt 52ff.; Zweier, Inschriften Nr. 71 nennt die heute verlorene Inschrift: Anno d(omi)ni MCCC u(n)d XI Jar am XVIII tag decembris ist gestorben zu Eger der Edel und gestreng her sigmund von Rorbach Rytter der Romische kayserliche Maystat und des heiligen Reichs haubtman Alhie zv Regenspvrg gebest und da begraben dem got gnedig sey.

Nachweise

  1. Zirngibl, Epitaphia (Augustinerkirche) 506; Schmid H. U., Mittelalterliche deutsche Inschriften 50, Nr. 78.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 390 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0039001.