Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 95: Stadt Regensburg (2016)

Nr. 389 Domkirche, südliches Querhaus, Westseite 1510

Beschreibung

Grabplatte für Rudolf Halder, ehemals im Südflügel des Kreuzgangs1), heute im Querhaus westlich des Brunnens im Boden eingelassen2). Die Inschrift ist zwischen zwei Linien auf erhöhtem Rand erhaben herausgehauen. Sie beginnt oben links, läuft um den Stein und endet ebenda. Im vertieften Feld im Viertelrelief die leicht nach links gewandte Gestalt des Domherren, bekleidet mit Chorgewand, Almucia und Birett, die Hände zum Gebet gefaltet. Zu beiden Seiten seiner Füße Wappenschilde. Der Stein ist in relativ gutem Zustand.

Maße: H. 190 cm, B. 99 cm, Bu. 8 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

  1. Anno d(omi)ni 1510 die / xj marcij Obijt ven(erabi)lisa) d(omi)n(u)s Rudolffus halder / Canonic(us) ac senior / S(anc)ti Johannis Rat(isbonensis) c(uius) a(n)i(m)a in pace Req(ui)escat

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1510 am 11. Tag des März starb der ehrwürdige Herr Rudolf Halder, Kanonikus und Senior zu St. Johann in Regensburg, seine Seele möge ruhen in Frieden.

Datum: 1510 März 11.

Wappen:
Halder3),unbekannt4).

Kommentar

Rudolf Halder übernahm am 12. Juni 1473 das Kanonikat des verstorbenen Ulrich Praun in St. Johann. 1490 erhielt er die Pfarrei Wenzenbach (Lkr. Regensburg/Opf.), die er 1510 wegen seines hohen Alters resignierte5). Im Jahr 1503 erscheint er als Amtmann und 1504 als Senior6). Die Grabplatte wird dem Regensburger Dommeister Wolfgang Roritzer zugeschrieben7).

Textkritischer Apparat

  1. Die Buchstaben lis sind hochgestellt.

Anmerkungen

  1. Eppinger 10, 29; er erwähnt noch eine Tafel an der Wand, deren Inschrift er aber nicht überliefert.
  2. Freytag/Hecht 21; Kdm Regensburg I, 127; Güntner, Dekane und Kanoniker 83, 128; Hubel/Schuller, Dom, Fotodokumentation 749 (Abb. 2513).
  3. BayA1 4.
  4. Zwei Schwanenhälse gegeneinander.
  5. Ries, Generalschematismus 33; Matrikel des Bistums Regensburg 795f.
  6. Güntner, Dekane und Kanoniker 83.
  7. Liedke in DI 74 (Stadt Regensburg II, Dom I) LVIII.

Nachweise

  1. Eppinger 10, 29; Zirngibl, Epitaphia 42 (unvollständige Transkription); Ried, Collectio 30v.

Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 389 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0038900.