Inschriftenkatalog: Regensburg III (Dom II)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 95: Stadt Regensburg (2016)
Nr. 358 Kreuzgang, Mittelhalle, Ostseite, 4./5. Joch; Nordflügel, Ostseite, 2. Joch 1501
Beschreibung
Grabinschrift eines Klerikers des Stiftes St. Johann auf zwei Fragmenten aus rotem Marmor, jeweils im Boden eingelassen. Diese beiden können, bei aller Vorsicht, aufgrund der gleichgestalteten Inschriften und der Darstellung einander zugeordnet werden. Das erste Fragment ist das Kopfstück einer Grabplatte. Die Inschrift auf erhöhtem Rand, zwischen zwei Linien erhaben gehauen, beginnt oben links, läuft bis zur Mitte der rechten Längsseite und endet an der linken Längsseite oben. Im Feld die Gestalt des Klerikers in Chorkleidung und Birett mit gefalteten Händen im Viertelrelief1). Das zweite Fragment ist ein Teil der linken Längsseite dieser Grabplatte mit der Inschrift und dem unteren Teil des Chorrocks.
Maße: H. (Fragment I) ca. 75 cm, B. (Fragment I) 90 cm; H. (Fragment II) ca. 56 cm, B. (Fragment II) ca. 60 cm, Bu. 7,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.
© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]
Anno d(omi)ni M CCCCC / p(ri)moa) · die xj ma[---/---/---//.] Joha(n)nisb) Rat(isbonensis) […]c) I(n) pace Req(ui)escat
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1501 am elften Tag des (...) zu Johann in Regensburg. Er möge ruhen in Frieden.
Datum: 1501 (?) 11.
Textkritischer Apparat
- Der einzige noch vorhandene Worttrenner ist ein Quadrangel.
- Wechsel von Fragment I zu Fragment II, vor J noch ein Schaft.
- Wechsel von Fragment II zu Fragment I.
Anmerkungen
- Freytag/Hecht 58; Kdm Regensburg I, 185.
- Liedke in DI 74 (Stadt Regensburg II, Dom I) LVIII.
Zitierhinweis:
DI 95, Stadt Regensburg, Nr. 358 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di095m017k0035809.
Kommentar
Die Grabplatte konnte trotz des angegebenen Todesjahrs keinem Kleriker des Stifts St. Johann zugeordnet werden. Auf dem ersten Fragment ist der Anfang und der Schluss der Inschrift zu erkennen, auf dem zweiten Fragment befindet sich der Teil der linken Längsseite mit der Inschrift Johanis Rat. Die Grabplatte wird dem Regensburger Dommeister Wolfgang Roritzer zugeschrieben2).