Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)
Nr. 337 Apelern, Gut Hammerstein um 1590
Beschreibung
Kamin. Stein. Der Sturz des Kamins im zweiten Obergeschoss zeigt die in drei Zeilen angeordnete Inschrift, die erhaben in vertieftem Feld ausgeführt ist.
Maße: H.: 56 cm (Sturz); B.: 172 cm; Bu.: 5,5 cm.
Schriftart(en): Schrägliegende Kapitalis.
VARRO . / QVAE NASCI IN FVNDO AC FIERI À DOMESTICIS / POTERVNT, EORVM NE QVID EMATVR .1)
Übersetzung:
Varro: Nichts von dem, was im [eigenen] Boden wachsen und von den Hausbewohnern hergestellt werden kann, soll gekauft werden.
Anmerkungen
- Varro, De re rustica 1,22.
Nachweise
- Geschichte der Freiherrlich von Hammerstein’schen Familie, S. 456.
Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 337 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0033701.
Kommentar
Die Schriftgestaltung entspricht dem Kaminsturz Nr. 335. Zusätzlich ist der plastische Effekt festzuhalten, der dadurch entsteht, dass die Cauda des Q gewissermaßen innen hinter dem Bogen hervorkommt und dann nach rechts über den Bogen gelegt ist. Die Buchstabenoberfläche weist eine Scharrierung auf (vgl. Nr. 349). Das Stück, das sicherlich vom selben Steinmetzen stammt wie die Kaminstürze Nr. 335 u. 336, gehört zu einer Gruppe von Werken, die aufgrund ihrer Buchstabenformen derselben Werkstatt zugeordnet werden können; vermutlich sind sie Johann Robin zuzuschreiben (vgl. Einleitung Kap. 8.4).
Vermutlich ist der Kaminsturz im Zuge der Baumaßnahmen des Kanzlers Anton von Wietersheim (zu ihm Nr. 310) um 1590 entstanden.