Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Rhein-Hunsrück-Kreises II

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 79: Rhein-Hunsrück-Kreis II (2010)

Nr. 110† Kirchberg, Katholische Pfarrkirche St. Michael 1584

Beschreibung

Grabdenkmal des Niklas Schlabart (von Kinzweiler). Das ehemals im Schiff der Kirche befindliche Denkmal wurde kurz nach 1700 textlich überliefert und ist seit unbekannter Zeit verschollen.

Nach Kremer/Lamey.

  1. 1584 den 25sten augusti ist verschieden der Ehrnvest Niklas Schlabarta) von Kindweiler hat mit der tugendsamen frauen Marta Fladin des Ehrnhafften Hans Fladen scholtesen zu Kirchberg Elichen dochter im Ehestand gelebt 6 jahr und 4 Kindern shoneb) und dochtern gezeüget

Kommentar

Der aus Wittlich (Lkrs. Bernkastel-Wittlich) stammende Niklas Schlabart von Kinzweiler1) war mit Martha verheiratet, einem der zahlreichen Kinder aus der Ehe des Kirchberger Schultheißen Hans Flad2) mit Apollonia Bernhardi. Der 1591 verstorbene und ebenfalls in St. Michael beerdigte Flad war als Schultheiß ranghöchster städtischer Beamter des damals von Kurpfalz, Pfalz-Simmern und Baden gemeinschaftlich verwalteten Kirchberg. Martha Flad heiratete als Witwe Sebastian Mühlenclos und starb erst 1627. Von den inschriftlich erwähnten Kindern aus erster Ehe ist nur etwas über die Tochter Margaretha bekannt; sie wurde 1582/83 in Kirchberg geboren, heiratete am 17. Juni 1606 in Rockenhausen (Donnersbergkreis) den Amtmann Daniel Schmalkalder, verstarb 1641 und wurde in St. Goar begraben3).

Textkritischer Apparat

  1. Schlebart Kdm.
  2. Sic!

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu und zum Folgenden Heinzelmann/Schößler, Hosingen-Epitaph 163f. – Die Herkunft dieser 1370 erstmals genannten und seit 1509 in Wittlich (Reg.-Bez. Trier) verstärkt nachweisbaren Familie liegt in der Burg Kinzweiler bei Eschweiler (Lkrs. Aachen). Ein 1568/69 verstorbener Hermann Schlabart war mit Elisabeth von Hosingen verheiratet, der Schwester der in Kirchberg bestatteten Katharina von Hosingen (vgl. Nr. 101). Aus dieser Ehe sind mit Johann Daniel und Margaretha wenigstens zwei Kinder bekannt; vermutlich entstammte Niklas Schlabart ebenfalls dieser Ehe.
  2. Vgl. dazu und zum Folgenden Nr. 120.
  3. Freundliche Hinweise von Herrn Peter Schößler, Brief vom 23. Dezember 2005, unter Hinweis auf die von ihm entdeckte und ausgewertete „Chronik Schmalkalder“.

Nachweise

  1. Kremer/Lamey, Epitaphia fol. 35.
  2. Kdm. Rhein-Hunsrück 1, 548.

Zitierhinweis:
DI 79, Rhein-Hunsrück-Kreis II, Nr. 110† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di079mz12k0011008.