Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Rhein-Hunsrück-Kreises II
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 79: Rhein-Hunsrück-Kreis II (2010)
Nr. 32 Beulich, Katholische Pfarrkirche St. Laurentius 1464
Beschreibung
Glocke des Meisters Tilmann von Hachenburg. Glockenstuhl, nördliche Glocke. Große Glocke mit einzeiliger Umschrift zwischen Rundstegen, darüber und darunter ein begleitender Rundbogenfries mit ausgelegtem Maßwerk und traubenförmig stehenden bzw. abhängenden Ornamenten1). Der Textbeginn wird durch ein gleicharmiges Blumenkreuz markiert. Die 1958 durch einen Sprung unbrauchbar gewordene Glocke wurde noch im gleichen Jahr in unveränderter Klangqualität wiederhergestellt2). Gewicht3) 500 kg.
Maße: H. 78, Dm. 92, Bu. 2,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
+ maria ◦ heisen ◦ ich ◦alle ◦ bosse ◦ wedder ◦ verdriven ◦ ich ◦dilman ◦ von ◦ hachenborg ◦ gosz ◦ mich ◦m ◦ cccc ◦ lxiiii
Versmaß: Deutsche Reimverse.
Anmerkungen
- Die Glocke wurde 1942 im Rahmen der kriegsbedingten Glockenablieferungen unter der Nr. 15/25/327 C inventarisiert.
- Köster; Neue Studien 90f. – Die von der Firma Witte durchgeführten Schweißarbeiten waren die ersten dieser Art und von außerordentlicher Bedeutung, freundlicher Hinweis von Jörg Poettgen, Schreiben vom 3. März 2009.
- Angabe nach Köster; Gewicht nach DGA 1000 kg.
- Vgl. Köster 33.
Nachweise
- BAT Abt. 95 Nr. 323 fol. 134v (Hommer, Pfarrgeschichte).
- BAT Abt. 122 Nr. 11 fol. 264r (Inventar 1847).
- Greber Nr. 9.
- DGA Nürnberg, Kartei.
- Köster, Tilman von Hachenburg 141.
- Schug, Dekanate 160.
- Stoffel/Vogt, Beulich 74.
Zitierhinweis:
DI 79, Rhein-Hunsrück-Kreis II, Nr. 32 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di079mz12k0003205.
Kommentar
Die Buchstaben der in der Standardschrift Tilmanns4) ausgeführten Inschrift sind gleichmäßig angeordnet. Als Worttrenner dienen Rauten.
Die Glocke hängt im romanischen Westturm der heutigen, Mitte des 18. Jahrhunderts errichteten Pfarrkirche. Die textlich und ausstattungsmäßig typische Bestandteile Tilmannscher Arbeiten aufweisende Marienglocke fügt sich nahtlos in das Gesamtwerk des Meisters ein.