Inschriftenkatalog: Stadt Lemgo

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 59: Lemgo (2004)

Nr. 190†? Mittelstr. 100 1622

Beschreibung

Balken. Im Inneren des im 19. Jahrhundert umgebauten Hauses Mittelstr. 100 soll sich ein Balken mit einer Jahreszahl, dem Namen des Bauherren (A) und einem Sprichwort (B) befunden haben,1) dessen Herkunft, genauerer Anbringungsort und Verbleib unbekannt sind.2)

Inschrift nach Sta Lemgo, Häuserkartei.

  1. A

    1622 Volmar Duncker

  2. B

    Wer Gott vertrauthat wohl gebaut3)

Versmaß: Deutscher Reimvers (B).

Kommentar

Bei dem inschriftlich Genannten handelt es sich wohl um den Lemgoer Ratsherrn Volmar Duncker d. J. (* um 1581, † vor dem 20. Januar 1665), der zwischen 1626 und 1657 in verschiedenen Funktionen dem Ratskollegium angehörte, auch als Gilderepräsentant am Stadtregiment beteiligt war und als Hauptmann der Schützen in städtischem Dienst stand.4) Das Fragment stammt wohl von seinem Haus auf dem Grundstück Mittelstr. 100 (Slaver Bauerschaft 19), das im 19. Jahrhundert durch Umbau verändert wurde.5)

Anmerkungen

  1. Sta Lemgo, Häuserkartei (Slaver Bauerschaft 19) ohne Datum und weitere Angaben.
  2. Der Denkmalbehörde der Stadt Lemgo ist der Inschriftbalken nicht bekannt (schriftl. Auskunft vom 21. 03. 2001).
  3. Wander, Sprichwörterlexikon, Bd. 2, Sp. 90, Nr. 2200. Wackernagel, Kirchenlied, Bd. 3, Nr. 1213, S. 1042f. Zur Verwendung als Hausinschrift vgl. Nr. 50, zum Kirchenlied vgl. Nr. 174.
  4. Ratsherr 1626, 1628, 1630: Bürgerbuch, Nr. 3598, 3651, 3698. Kämmerer 1632, 1637: ebd., Nr. 3736, 3834; Ratsbeisitzer 1655, 1657: ebd., Nr. 4180, 4230. Zur Person Sta Lemgo, Plögersche Sammlung (Dunker): Braueramt, Rentmeister (1628), Deche (1635); Löheramt, Rentmeister (1616), Deche (1624, 1642, 1645); Schützen, Hauptmann (1644).
  5. Zum Haus BKD Lemgo, S. 874, ohne die Inschriften. Das zweigeschossige Fachwerkhaus ist im Erdgeschoß als Ladenlokal modernisiert und besitzt links eine zweigeschossige Auslucht. An der Westseite ist am Sturzriegel der Seitentür die Inschrift I. H. SCHMUCK 1846 angebracht. Die östliche Traufenwand besteht aus Bruchstein.

Nachweise

  1. Sta Lemgo, Häuserkartei (Slaver Bauerschaft 19).

Zitierhinweis:
DI 59, Lemgo, Nr. 190†? (Hans Fuhrmann, Kristine Weber, Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di059d006K0019002.