Inschriftenkatalog: Stadt Lemgo

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 59: Lemgo (2004)

Nr. 141† Stiftsstr. 8 4. V. 16. Jh.

Beschreibung

Schwellbalken. Zweigeschossiges traufenständiges Haus, das Untergeschoß aus Stein, das Obergeschoß Fachwerk, 1979 durch Brand weitgehend zerstört. Das Obergeschoß, das bis 1979 noch nahezu in ursprünglicher Gestalt erhalten war, wies Brüstungstafeln mit geschnitzten Blattornamenten auf.1) Auf dem Schwellbalken eine stark verwitterte Inschrift, die auf einer älteren Fotografie noch teilweise zu lesen ist.

Inschrift nach Fotografie.

Schriftart(en): Kapitalis.

LWL-Denkmalpflege, Landschafts- u. Baukultur in Westfalen [1/1]

  1. [ – – – ] TENENS · HA[– – –]E[..]A · [ – – – ]ASSET · [......] ORBIS [....]ART[.]a)

Kommentar

Der Inhalt der längeren, möglicherweise in Verse gefaßten lateinischen Inschrift ist nicht mehr rekonstruierbar. Bauherr war der Lemgoer Bürgermeister Ernst von der Wipper, der sich das Haus Stiftsstr. 6/8 als Scheune zu seinem Haus Breite Str. 35 errichten ließ. Um 1800 wurde die Westhälfte (Stiftsstr. 6) des inzwischen in zwei Häuser unterteilten Gebäudes weitgehend erneuert.2) Das Fachwerk der im alten Zustand verbliebenen Osthälfte (Stiftsstr. 8) ähnelte in der Ornamentik den Zierschnitzereien an der 1577 datierten Pastorenscheune (Nr. 85). Beide werden derselben Stilstufe des Lemgoer Fachwerkbaus zugeordnet, deren Vertreter auf die Zeit um 1570/80 datiert werden.3)

Textkritischer Apparat

  1. Über dem A möglicherweise ein Kürzungsstrich.

Anmerkungen

  1. Zum Gebäude: BKD Lemgo, S. 927f.
  2. Zur Baugeschichte: BKD Lemgo, S. 927f.
  3. BKD Lemgo, S. 927. Gaul, Zierschnitzereien, S. 70f. Kaspar, Fachwerkbauten, S. 149: zweite Hälfte 16. Jahrhundert.

Nachweise

  1. Fotografie, dat. 1937, WAfD Münster (Foto Ohle Lemgo).

Zitierhinweis:
DI 59, Lemgo, Nr. 141† (Hans Fuhrmann, Kristine Weber, Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di059d006k0014103.