Inschriftenkatalog: Stadt Lemgo

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 59: Lemgo (2004)

Nr. 132 St. Nikolai 1598

Beschreibung

Gemälde. Öl auf Leinwand und Holz. Das Gemälde, das Johannes den Täufer darstellt und früher oberhalb der Taufe (Nr. 128) am Pfeiler angebracht war, ist im nördlichen Seitenschiff an der westlichen Wand aufgehängt. Es wurde im Jahr 1977 restauriert.1) Der originale Rahmen mit Arabeskenornamentik und Konsolenleiste umschließt eine illusionistische Architekturmalerei, in deren rundbogige Arkade die Darstellung auf Leinwand eingesetzt ist. Über dem Rundbogen befindet sich eine gemalte Rollwerkkartusche mit der Inschrift A. Johannes der Täufer steht vor einem Landschaftshintergrund und zeigt auf das Buch mit dem Agnus Dei darauf in seiner Linken, auf einer gemalten Rollwerktafel zu seinen Füßen die Inschrift B. Die Bildbeischriften sind auf Holz (A) und Leinwand (B) in Schwarz auf Weiß gemalt.

Maße: H. 222/250 cm; B. 111,5/140 cm (mit/ohne Rahmen); Bu. 3 cm.

Schriftart(en): Fraktur (A), Fraktur mit Kapitalis (B).

AWK NRW, Arbeitsstelle Inschriften [1/1]

  1. A

    Matth : i . spricht Christus von Johanne dem Teüffer2) , / Dieser istt von demgeschrieben stehett , Siehe ich sende meinen / Engel führ dier her der deinen wegk führ dier bereitten soll a) 3)

  2. B

    Sihe , daß Jst das Lamb Gottes , / welches der welt suendeb) drecht . JOHA(N) : 1 . 4)

Kommentar

Die BKD Lemgo vermuten ohne nähere Angabe von Gründen einen Johann Tilemann als Maler.5) Nach Gerlach wurde das Gemälde, das 5 Taler und 20 Groschen gekostet hatte, im April 1598 oberhalb der Taufe angebracht.6)

Textkritischer Apparat

  1. Ob die Doppelstriche über u auf eine Restaurierung zurückgehen oder ob sie den originalen Befund wiedergeben, läßt sich nicht beurteilen.
  2. Das erste e hochgestellt über u.

Anmerkungen

  1. BKD Lemgo, S. 214f.
  2. Nach Mt 11,7.
  3. Mt 11,10.
  4. Jh 1,29.
  5. BKD Lemgo, S. 214f.
  6. Gerlach, Cothmann, 1951, S. 6. Die Quelle konnte nicht verifiziert werden. Kirchenrechnungen sind für St. Nikolai erst aus der Zeit nach 1650 überliefert.

Nachweise

  1. BKD Lemgo, Abb. 177, S. 214.
  2. Kat. Renaissance, Bd. 1, Nr. 827, S. 508 mit Abb.

Zitierhinweis:
DI 59, Lemgo, Nr. 132 (Hans Fuhrmann, Kristine Weber, Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di059d006k0013204.