Inschriftenkatalog: Stadt Lemgo

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 59: Lemgo (2004)

Nr. 100 Breite Str. 10 1585

Beschreibung

Sturzstein. Die Pforte in der südlichen Grenzmauer des ehemaligen Abteigartens auf dem heutigen Grundstück Breite Str. 10 besteht aus ursprünglich nicht zusammengehörigen Gewändesteinen. Der als Sturz dienende Balken aus rötlichem Sandstein besitzt auf der Oberseite drei Pfosten- ansätze. An der Vorderseite ist über horizontal verlaufendem Stabwerkprofil etwas links der Mitte die Jahreszahl und rechts daneben ein Steinmetzzeichen eingehauen.1)

Maße: H. 30 cm; B. 190 cm; Zi. 6–6,5 cm.

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Kommentar

Der Türsturz über der Gartenmauerpforte gilt als Relikt des Hauses, das sich der lippische Kanzler Hermann Kerkmann († 1603) im späten 16. Jahrhundert auf dem Grundstück Breite Str. 10 hatte errichten lassen, das dann im 18. Jahrhundert für den Landesherrn umgebaut wurde (Annenhof) und seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1958 den Äbtissinnen des Marienstifts als Residenz diente (Abtei). Weitere Werkstein-Spolien des ursprünglichen Kernbaus, die bei der Umgestaltung im 18. Jahrhundert wiederverwendet wurden, befinden sich am bestehenden Gebäude. Die Jahreszahl am Sturzstein wird als Anhaltspunkt für die nähere zeitliche Einordnung des ehemaligen Kerkmannschen Hauses um 1585 herangezogen.2)

Anmerkungen

  1. BKD Lemgo, S. 453, Nr. 14. Dazu BKD Lemgo, S. 452: Bislang nur an diesem Werkstein nachgewiesen.
  2. BKD Lemgo, S. 449 u. 452.

Nachweise

  1. BKD Lemgo, S. 452.

Zitierhinweis:
DI 59, Lemgo, Nr. 100 (Hans Fuhrmann, Kristine Weber, Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di059d006k0010007.