Inschriftenkatalog: Stadt Lemgo

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 59: Lemgo (2004)

Nr. 237 Städtisches Museum 17. Jh.?

Beschreibung

Inschrifttafel.1) Holz, mit brauner Fassung. Das querrechteckige Fragment, über dessen Provenienz nichts bekannt ist, ist an der Oberkante unregelmäßig abgebrochen. Ein schmaler Falz an den übrigen drei Kanten deutet auf eine ehemalige Rahmung der Tafel. Außer zahlreichen Nagellöchern – nicht nur entlang des seitlichen und unteren Randes, sondern auch innerhalb der Tafelfläche – weist das Brett horizontal einige Risse auf und ist auf der Rückseite durch Holzleisten gefestigt. Über die Tafel verläuft zeilenweise das gemalte Gebet in verblaßtem Gelb auf Dunkelbraun.

Maße: H. 25,5 cm; B. 43 cm; Bu. 1,7 (Minuskeln), 2,3 cm (Kapitalis).

Schriftart(en): Mischschrift aus Fraktur und humanistischer Minuskel, Kapitalis.

  1. [ – – – ] zu diesem seinem /[....... die] da legnn aus vndt ein · /Fur allem vbell iung vnd aldt · /Furs teubels listen mannichfalt · /Fur sundt vndt vngerechtichkeit · /Fur kreig, pestilentz, teurer zeitt · /Damit es bleib ohn all gefahr · /Dazu hilff Godt, vnd werdt nuhr / wahr · /ALLES NACH GOTTES WILLEN

Versmaß: Deutscher Reimvers.

Kommentar

Bei der Schrift handelt es sich um eine Minuskel, die Elemente der Fraktur mit denen der humanistischen Minuskel verbindet. f und Schaft-s stehen auf der Zeile und sind ebenso wie g, d und das doppelstöckige a der humanistischen Minuskel entlehnt. Dagegen zeigen die spitzovalen o und die entsprechend gestalteten d Formen der Fraktur. Die u sind mit diakritischen Häkchen versehen.

Über die ursprüngliche Funktion der Tafel läßt sich nichts sagen, zumal die Provenienz nicht bekannt ist.

Anmerkungen

  1. Inv.Nr. 81/2148.

Zitierhinweis:
DI 59, Lemgo, Nr. 237 (Hans Fuhrmann, Kristine Weber, Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di059d006K0023700.