Inschriftenkatalog: Stadt Lemgo
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 59: Lemgo (2004)
Nr. 222† Stadtmauer beim Regenstor 1646
Beschreibung
Steinerne Inschrifttafel mit Wahlspruch (A) und Renovierungsvermerk (B). Ehemals in die Stadtmauer beim Regenstor eingesetzt, schon seit dem späteren 19. Jahrhundert nicht mehr auffindbar.1)
Inschriften nach Preuß.
- A
Soli Deo gloria .2)
- B
Sub regimine majestatis Sueciae chiliarcha Dom(ino) Zacharia Brandshagen reparabar . a(nno) 1646.
Übersetzung:
Gott allein die Ehre. (A)
Unter dem Regiment der schwedischen Majestät wurde ich vom Obersten Herrn Zacharias Brandshagen wiederhergestellt im Jahr 1646. (B)
Anmerkungen
- Nach Preuß, Alterthümer2, S. 56, beruht die Überlieferung auf der handschriftlichen Oratio de antiqua Lemgovia des Justus Bernhard Schlepper von 1681.
- Zu Soli Deo gloria vgl. Nr. 130, Anm. 3.
- Preuß, Alterthümer2, S. 56.
- Zur Grabplatte DI 46 (Stadt Minden), Nr. 193, mit weiteren Angaben zur Biographie, basierend auf der Leichenpredigt für Zacharias Brandshagen, Roth, Auswertungen, Nr. 8718.
Nachweise
- Preuß, Alterthümer2, S. 56.
- Rädeker, Häuser, S. 74.
- BKD Lemgo, S. 134.
Zitierhinweis:
DI 59, Lemgo, Nr. 222† (Hans Fuhrmann, Kristine Weber, Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di059d006K0022205.
Kommentar
Am 23. Mai 1646 hatte der schwedische Oberst Zacharias Brandshagen die seit neun Jahren von kaiserlichen Truppen besetzte Stadt Lemgo nach dreitägiger Belagerung mit seinem Regiment erstürmt. Dabei waren an sechs Stellen Breschen in die Stadtmauer geschossen worden. Mit dieser Eroberung begann die bis zum Westfälischen Frieden währende Besetzung Lemgos durch die Schweden.3) Kommandant wurde der in langjährigen Kriegsdiensten für den schwedischen König bewährte Oberst Zacharias Brandshagen, der am 14. März 1603 in Vorpommern geboren wurde und am 5. Mai 1647 an den Folgen einer Schußverletzung bei einem Feldzug nahe Lemgo starb. Begraben wurde er in St. Martini in Minden; seine Grabplatte ist erhalten.4)