Inschriftenkatalog: Stadt Lemgo
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 59: Lemgo (2004)
Nr. 221 St. Marien um 1645
Beschreibung
Dreizehn Statuetten auf dem Choraltar. Holz, geschnitzt, die originale Farbfassung 1969 freigelegt. Die Figuren standen zuletzt im neogotischen Altaraufsatz von 1864, seit dessen Entfernung 1964 sind sie auf einem Holzbalken über der Mensa montiert.1) Die Standfiguren stellen Christus und die Apostel mit kennzeichnenden Attributen dar, vor den niedrigen Sockelplatten Tituli (A–N). Die von der üblichen Ikonographie abweichenden Attribute einiger Apostel gehen auf Vertauschungen der Sockel bzw. falsche Ergänzungen der Attribute bei Restaurierungen zurück.2) Die einzeiligen Tituli sind erhaben geschnitzt und in Gold auf Schwarz gefaßt.
Maße: H. ca. 42 cm. Bu. 1,4–1,6 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
PETRUS .
- B
JAKOBUS , MAJOR .
- C
JOHANNES
- D
PHILIPPUS .
- E
BARTHOLOMAEUS
- F
THOMAS .
- G
JESUS .
- H
MATTHAEUS .
- I
JAKOBUS , MINOR
- K
JUDAS , THADDAeUS .a)
- L
ANDREAS .
- M
SIMON , ZELOTES
- N
. MATTHIAS .
Textkritischer Apparat
- e in A eingestellt.
Anmerkungen
- BKD Lemgo, S. 285.
- Vgl. Marianne Bonney, Halten Apostel in St. Marien falsche Symbole in Händen. In: Lippische Rundschau vom 1./2. November 1989. Nicht alle dort als fehlerhaft monierten Apostel-Attribute sind falsch zugeordnet. Falsch sind lediglich die folgenden Zuordnungen: Bartholomäus – Walkerstange (eigentlich Messer); Thomas – Kreuz, in dem deutlich ein falsch ergänztes Winkelmaß (sein eigentliches Attribut) erkennbar ist; Matthäus – Lanze (eigentlich Beil oder Winkelmaß); Matthias – Messer (eigentlich Lanze). Zur geläufigen Ikonographie dieser Apostel vgl. LCI Bd. 5, Sp. 323–327 (Bartholomäus), Bd. 7, Sp. 590f. (Matthäus), Sp. 604f. (Matthias), Bd. 8, Sp. 200–202 (Philippus), Sp. 471f. (Thomas).
- BKD Lemgo, S. 285.
Nachweise
- BKD Lemgo, S. 285 mit Abb. 303.
Zitierhinweis:
DI 59, Lemgo, Nr. 221 (Hans Fuhrmann, Kristine Weber, Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di059d006K0022109.
Kommentar
Die Figuren werden aus kunsthistorischen Gründen auf die Zeit um 1645 datiert.3)