Inschriftenkatalog: Stadt Lemgo

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 59: Lemgo (2004)

Nr. 217† Lemgo-Welsdorf, Welsdorfer Str. 342 (Kol. Nr. 4) 1643

Beschreibung

Scheune. An der Gartenseite eine Bauinschrift (A) und ein inschriftlich ausgeführter Wunsch (B). Verbleib unbekannt.1)

Inschriften nach Meier-Böke.

  1. A

    Anno 1643 Ties Klocke un sine Sonne D.V.T. Hus laten buwen

  2. B

    Alle di mi kennenden gebe Godt wat si mir gönne(n) 2)

Übersetzung:

Im Jahr 1643 ließen Ties Klocke und seine Söhne dieses Haus bauen. (A)

Allen, die mich kennen, denen gebe Gott, was sie mir gönnen. (B)

Versmaß: Gereimte Prosa (B).

Kommentar

Die Groß- und Kleinschreibung folgt hier der Wiedergabe bei Meier-Böke, der diesbezüglich in seinen Veröffentlichungen stets eine normalisierte Schreibweise wählt. Das Wort D.V.T. in Inschrift A hat er offenbar so übernommen, wie es am Träger stand, vielleicht, weil er die Punkte als Trenn- oder Kürzungszeichen verstanden hat. Vermutlich waren die Inschriften insgesamt in Kapitalis ausgeführt.

Anmerkungen

  1. Die Suche vor Ort sowie eine Anfrage bei der Denkmalschutzbehörde der Stadt Lemgo erbrachten keine Erkenntnisse über den Verbleib der Inschrift. Nach Auskunft der Besitzerin des Hofes Welsdorfer Str. 342 (entspricht Kol. Nr. 4) wurden bei einem Brand auf dem Hof 1969 verschiedene Gebäudeteile zerstört. Es ist jedoch nicht sicher, ob dies auch für die Scheune mit den Inschriften gilt.
  2. Vgl. Wander, Sprichwörterlexikon, Bd. 2, Sp. 1240.

Nachweise

  1. Meier-Böke, Plattdeutsche Hausinschriften, S. 88.

Zitierhinweis:
DI 59, Lemgo, Nr. 217† (Hans Fuhrmann, Kristine Weber, Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di059d006K0021700.