Inschriftenkatalog: Stadt Lemgo
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 59: Lemgo (2004)
Nr. 211 Städtisches Museum 1636
Beschreibung
Grabstele des Kindes Franz Poeck.1) Rötlicher Sandstein. Die Provenienz der Stele ist nicht bekannt. Der hochrechteckige Stein ist außen leicht geschweift und endet oben in einem Dreiecksgiebel, darin auf der einen Seite ein Engelskopf im Relief, dessen Gesicht abgeschlagen ist, darunter im Relief Christus am Kreuz, rechts unter dem Kreuz kniet das verstorbene Kind. Links und rechts des Kreuzes ist ein Trostspruch in Form eines Bibelzitats eingehauen (A), dessen Buchstaben mit dunkler Farbe hervorgehoben sind. Die untere linke Ecke des Steins ist weggebrochen, so daß die Inschrift hier beschädigt ist. Auf der anderen Seite der Stele, ebenfalls eingehauen, ein Sterbevermerk (B).
Maße: H. 67,5 cm; B. 42,5 cm; Bu. 2–3 cm (A), 4 cm (B).
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
MAR · X . / LASET DIE / KINDLEIN / ZV MIR KO = / MEN VND / [W]ERTS / [.....] NICHTa) / [....] SOLO = / [....]b) // IST DAS / REICH / GOTTES .2)
- B
ANNO 1636 DENc) / 16 MARTIVS . IST FRANS POECK IOHANd) / POECK SONLEIN IN / GOT SALICH END / SCHLAFEN SEINSe) / ALTERS . 2 . IAHR .
Textkritischer Apparat
- T aus Platzgründen klein und hochgestellt.
- Möglicherweise das zweite O irrtümlich für C (SOLC / HER), oder SOLO / CHER. Vgl. Anm. 2.
- N aus Platzgründen kleiner und hochgestellt.
- AN aus Platzgründen kleiner.
- I klein in E eingestellt.
Anmerkungen
- Inv.Nr. 81 / 816 (Lapidarium).
- Mk 10,14. Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes.
- Bürgerbuch, Nr. 2185.
Zitierhinweis:
DI 59, Lemgo, Nr. 211 (Hans Fuhrmann, Kristine Weber, Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di059d006K0021104.
Kommentar
Die Inschriften sind in einer leicht rechtsgeneigten Kapitalis mit deutlichen Sporen an den Buchstabenenden ausgeführt, als deren besondere Merkmale K mit gebogenem oberen und geschwungenem unteren Schrägbalken und V mit gebogener, weit ausgezogener rechter Haste zu nennen sind. Wortabstände fehlen überwiegend.
Der Großvater des Kindes, Jaspar Poeck, leistete 1617 für seinen Sohn Johann das Bürgergeld.3)