Inschriftenkatalog: Stadt Lemgo

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 59: Lemgo (2004)

Nr. 61 Pastorenstr. 5 1566

Beschreibung

Fragment der Grabplatte des Jodokus Höcker. Sandstein. Das Fragment, das aus der Kirche St. Johann stammen dürfte und 1889 aufgefunden wurde,1) ist in die Gartenmauer des Hauses Pastorenstr. 5 eingesetzt. Die fragmentarisch erhaltene Inschrift (vermutlich ein Sterbevermerk) verläuft in eingehauenen Buchstaben zeilenweise über den Stein.

Maße: H. 62 cm; B. 67 cm; Bu. 7,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. ANNO DO[ – – – ] / [ – – – ] 1566 IST [ – – – ] /WER HER[ – – – ] / HOCKER IN[...]/ R[ – – – ]

Kommentar

Bei dem Verstorbenen handelt es sich um Jodokus Höcker, der als Nachfolger des Wilhelm Antwerpius 1558 das Amt des Pastors an St. Johann übernahm.2) Höcker stammte aus Osnabrück und immatrikulierte sich im Wintersemester 1556/57 an der Universität Leipzig.3) Danach war er als Konrektor in Goslar tätig, bevor er nach Lemgo berufen wurde. Der Geistliche gehörte zu den Gegnern der Hexenverfolgung und verfaßte verschiedene Schriften dagegen. Er starb am 29. September 1566 an der Pest, der auch seine Frau und fünf Kinder des Ehepaars zum Opfer fielen.4)

Anmerkungen

  1. Butterweck, Landeskirche, S. 465.
  2. Ebd.
  3. Matrikel Leipzig, Bd. 1, S. 713.
  4. Hamelmann, Opera, S. 1078f. Butterweck, Landeskirche, S. 465. Dreves, Geschichte, S. 324.

Nachweise

  1. BKD Lemgo, S. 332.

Zitierhinweis:
DI 59, Lemgo, Nr. 61 (Hans Fuhrmann, Kristine Weber, Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di059d006k0006101.