Inschriftenkatalog: Stadt Lemgo
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 59: Lemgo (2004)
Nr. 44 St. Marien 15. / 1. H. 16. Jh.
Beschreibung
Glocke. Bronze. Die Glocke ist außen am Turmhelm aufgehängt. Die Krone ist mit Flechtbändern verziert. Um die Glockenschulter verläuft zwischen Zwillingsstegen die erhaben gegossene Inschrift (Gebet). Auf der nicht einsehbaren Seite der Glocke ein Wappen.1)
Die Wiedergabe des ersten, nicht überprüfbaren Teils der Inschrift (o ... christe) nach BKD Lemgo.
Maße: H. 60/49 cm (mit/ohne Krone); Dm. 53 cm;2) Bu. 3,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
[· o · rex · glorie · christe] · veni · cvm · pace
Übersetzung:
O König der Ehre, Christus, komm mit Frieden!
unbekannt3) |
Anmerkungen
- BKD Lemgo, S. 321.
- Maße nach BKD Lemgo, S. 321.
- Wappen unbekannt (Schrägbalken).
- Bonney, Glocken, S. 16. Wiesekopsieker, Glocken, S. 335 u. 670. Nach Wiesekopsieker soll sich die Jahreszahl auf der Glocke befinden; den Platz der Jahreszahl gibt er nicht an.
Nachweise
- Wiesekopsieker, Glocken, S. 335.
- BKD Lemgo, S. 321.
- Bonney, Glocken, S. 16.
Zitierhinweis:
DI 59, Lemgo, Nr. 44 (Hans Fuhrmann, Kristine Weber, Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di059d006k0004401.
Kommentar
Bei der Schrift handelt es sich um eine sehr sorgfältig gestaltete gotische Minuskel mit auffallend scharfen Konturen. Die Buchstabenenden sind mit tropfenförmigen Zierhäkchen versehen. Das p ist in den Mittellängenbereich gestellt. Die Worttrenner sind als große Scheibenkreuze gestaltet. Die Schrift macht eine Entstehung der Glocke im 15. oder in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wahrscheinlich. Bonney datiert die Glocke ohne Angabe von Gründen auf das Jahr 1531, Wiesekopsieker führt sie unter dem Jahr 1630 auf.4) Letzteres ist jedoch sehr unwahrscheinlich, da die Glockeninschriften in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts durchgängig in Kapitalis ausgeführt sind.