Inschriftenkatalog: Stadt Lemgo
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 59: Lemgo (2004)
Nr. 41 Echternstr. 99 um 1550
Beschreibung
Schwellbalken. Giebelständiges Fachwerkhaus, die Straßenfront ist im unteren Bereich links, ehemals Deele, umgebaut; rechts Erd- und Zwischengeschoß. Der Giebel über Stichbalken vorkragend, die Füllhölzer gekehlt. Das Fachwerk ist bis auf die Sparren und Schwellbalken heute nurmehr aufgemalt.1) Die als Inschrift ausgeführte Mahnung, ehemals erhaben in eingetieftem Schriftfeld an der Giebelschwelle angebracht, ist stark verwittert und durch dunklen Anstrich nur noch unvollständig lesbar.
Inschrift ergänzt nach BKD Lemgo.
Maße: Bu. ca. 13 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
LATH · DI · DAT · BOSE · NICHT · AVERW[INDEN · SVNDER · AVERWINT · DAT · ] BOSE · MIT · [DEM · GVDE]N2)
Übersetzung:
Laß das Böse dich nicht überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten.
Anmerkungen
- Zum ursprünglichen Zustand und späteren Veränderungen vgl. zuletzt Kaspar, Bauen, S. 280–282.
- Rö 12,21. Die gleiche Bibelstelle fand sich an dem 1946 abgebrannten Lemgoer Fachwerkhaus Echternstr. 44 (dat. 1664); dazu BKD Lemgo, S. 694f.
- Kaspar, Bauen, S. 280. Kaspar, Fachwerkbauten, S. 138 (um 1550). BKD Lemgo, S. 708 (um 1565).
Nachweise
- BKD Lemgo, S. 708.
Zitierhinweis:
DI 59, Lemgo, Nr. 41 (Hans Fuhrmann, Kristine Weber, Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di059d006k0004107.
Kommentar
Kennzeichnende Buchstabenformen sind trapezförmiges A mit gebrochenem, an den oberen Schaftenden ansetzendem Mittelbalken und beidseitig überstehendem Deckbalken; R mit verkürzter Cauda; Schäfte und Balken sind teilweise zu dreieckig sich verbreiternden Sporen ausgezogen.
Die Entstehung des kleinen Fachwerkhauses wird aus bautechnischen Gründen um 1550 angesetzt.3)