Inschriftenkatalog: Stadt Lemgo

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 59: Lemgo (2004)

Nr. 13 St. Marien 2. V. 15. Jh.?

Beschreibung

Grabplattenfragment (?). Heller Sandstein. Im Erdgeschoß des Turms als Fußbodenplatte verwendet. Der annähernd quadratische Stein mit unregelmäßigem Umriß läßt keine Rückschlüsse auf die ehemalige Größe zu. Er zeigt oberhalb einer einfachen Ritzzeichnung eines Kelches Reste einer eingehauenen Inschrift.

Maße: H. 70 cm; B. 57 cm; Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

AWK NRW, Arbeitsstelle Inschriften [1/1]

  1. [ – – – ]ma(nn)(us)a) cord[ – – – ]

Kommentar

Die Ritzzeichnung des Kelchs könnte darauf hindeuten, daß es sich bei dem Stein um ein Grabplattenfragment handelt. Möglicherweise war die Platte für das Grab des Priesters Hermann Cording bestimmt, der im Jahr 1430 zusammen mit einem anderen Priester 120 Florin für eine ewige Memorie an der Marienkirche stiftete.1) Allerdings erscheint ein eher provisorisch angefertigter Stein als Grabplatte angesichts der ansehnlichen Memorienstiftung nicht unbedingt die angemessene Abdeckung für das Grab dieses Geistlichen. Es ist daher auch aufgrund des spärlichen Buchstabenbefundes nicht auszuschließen, daß er für jemand anderen bestimmt war.

Textkritischer Apparat

  1. Die Lesung des a unsicher, es könnte sich auch um ein n handeln. Ob sich über dem Buchstaben ein weiteres Kürzungszeichen befand, läßt sich nicht mit Sicherheit ausmachen.

Anmerkungen

  1. Gerlach, Archidiakonat, S. 317.

Zitierhinweis:
DI 59, Lemgo, Nr. 13 (Hans Fuhrmann, Kristine Weber, Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di059d006k0001302.