Inschriftenkatalog: Passau I (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 80: Passau I (2011)

Nr. 156 Neukirchen vorm Wald, Pfk. St. Martin 1623

Beschreibung

Grabtafel für Maria Magdalena Popp, geb. Preudorfer von Ort auf Drachselsried. Zu Zeiten von Kdm Passau außen am Turm, heute lose in einem Schuppen bei der Pfarrkirche aufbewahrt. Einfache, fast quadratische Platte mit gleichlaufender Inschrift. Kalkstein. Relativ gut erhalten; ehemals offenbar Wappen über der Inschrift1).

Maße: H. 44 cm, B. 41,5 cm, Bu. 3 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

  1. Hie ligt begraben die Edl Ehern=/tugentreicha) Fraw Maria / Madalle(n)ab) Poppin Ain geb=/ḅornec) Preudarfferin von Orth / Auf Tröxelsrieth Welliche / gestorben Jst den 17 feber : / Morgens vmb 4 vhr · 1623 · / der gnedtig sey der Barm=/hertzigc) gottd) ·

Kommentar

Aus der Inschrift gehen nicht viele Informationen über Maria Magdalena hervor. Danach war sie eine verheiratete Popp und stammte aus der Familie der Preudorfer von Ort auf Drachselsried. Der Name ihres Mannes wird nicht genannt.

Mutmaßlich dürfte es sich hierbei um diejenige „Magdalena Preudorfferin von Orth“ handeln, die Prey in seiner Adelsgenealogie aufführt. Hiernach ist sie die Ehefrau eines Gregor Popp, eines schwäbischen Adligen, gewesen. Ihre Eltern waren demnach Christoph Preudorfer von Ort zu Drachselsried und Barbara, geb. von Murach. Prey belegt sie um 15902).

Für 1627 ist ein „Landseß und Fähnrich des Kötzting’schen Fendls“, Hans Christoph Preudorfer von Ort auf Drachselsried, nachweisbar3). Dieser könnte nach den Angaben bei Prey ihr Neffe gewesen sein4).

Textkritischer Apparat

  1. Trennstriche tiefgestellt.
  2. Sic!
  3. Trennstriche auf der Grundlinie.
  4. Nachfolgender Worttrenner in Form eines Quadrangels mit oben und unten ansetzenden eingerollten Zierstrichen auf der Zeilenmitte.

Anmerkungen

  1. Vgl. Angabe bei Kdm Passau 209; die Tafel scheint jedoch an allen Kanten regelmäßig beschnitten zu sein. Es ist fraglich, ob sich das Wappen auf einem heute fehlenden Teil der Tafel befand. Daher kann auch nicht sicher festgestellt werden, ob sich das bei Kdm Passau erwähnte Wappen tatsächlich auf die hier wiedergegebene Inschrift bezog.
  2. BSB Cgm 2290 20 362v.
  3. Ferchl, Behörden 1287; Drachselsried, Lkr. Regen.
  4. BSB Cgm 2290 20 363r.

Nachweise

  1. Kdm Passau 209.

Zitierhinweis:
DI 80, Passau I, Nr. 156 (Ramona Epp), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di080m014k0015601.