Inschriftenkatalog: Passau I (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 80: Passau I (2011)

Nr. 7† Vornbach, Gde. Neuhaus am Inn 1370

Beschreibung

Grabschrift für einen männlichen Angehörigen der Familie Eppelhauser und seine beiden – ebenfalls nicht namentlich aufgeführten – Ehefrauen. Genauer Standort unbekannt. Text möglicherweise nur fragmentarisch überliefert. Ursprünglich Wappengrabplatte mit Umschrift, darin in Rundbogenfeld Vollwappen unter Kleeblattbogen.

Text und Beschreibung nach BSB Cgm 2267.

  1. Hie leit begraben der Eppel/hauser vnd sein baidt hausfrauen / An(n)o d(omi)ni M ccclxx

Wappen:
Eppelhausen1).

Kommentar

Die Grabplatte fällt in die Amtszeit Abt Ottos II. Wolf (1363–1387)2).

Eine nähere Identifizierung des Eppelhauser gestaltet sich schwierig, da in der kopialen Überlieferung kein Vorname aufgeführt ist. Es finden sich diverse Erwähnungen von Mitgliedern dieser Familie3). Zeitlich am nächsten erscheint ein Heinrich der Eppelhauser, der als Mitsiegler in einer Urkunde aus dem Jahre 1361 auftritt4). Inwieweit dieser etwas mit der Inschrift zu tun haben könnte, kann leider nicht geklärt werden.

Anmerkungen

  1. OÖ 8: hier das Wappen der Artstetter, darin Feld 2 und 3 das ursprüngliche Wappen der Eppelhausen. In der Überlieferung der Grabplatte wird als Helmkleinod das Wappenbild wiederholt.
  2. Krick, Stabile Klöster 177.
  3. Im Fürstenzeller Nekrolog findet sich ein Conrad(us) Epelhawser. Sein Eintrag steht unter dem 12. Juli, seinem mutmaßlichen Sterbetag. Ein weiterer Eintrag im selben Nekrolog nennt noch andere Mitglieder der Familie, auch einen Konrad, allerdings alle unter einem anderen Datum, nämlich dem 23. April: Ob(eunt) Chunradus, Otto, Fridericus, Leonhardus et Leonhardus dicti Eppelhawsr (Vgl. zum Nekrolog: MGH Necrologia Germaniae IV, 113 und 117). In einer Schenkungsurkunde für das Kloster Fürstenzell aus dem Jahre 1277 tritt ein Friedrich „der Eplhauser“ als Zeuge auf; in einer Verkaufsurkunde des Klosters aus dem Jahre 1316 erscheint wiederum ein Friedrich der „Eplhauser“ als Siegler (MB 5, 17 und 40f.).
  4. RB 9, 47f.

Nachweise

  1. BSB Cgm 2267 II fol. 91r; M.v.O. Msc. 39 p. 255.

Zitierhinweis:
DI 80, Passau I, Nr. 7† (Ramona Epp), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di080m014k0000703.