Inschriftenkatalog: Passau II (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 101: Landkreis Passau II (2018)

Nr. 294 Steinkirchen, Ortenburg, ev. Kirche 1585

Beschreibung

Grabinschrift für Hans Teichstetter (Teugstetter) auf einer Wappengrabtafel. Innen, Vorhalle, Westwand, erste Tafel von Süden; bei Kdm (1926) noch im Boden des Schiffes. Hochrechteckige Tafel, im unteren Viertel zwei Reliefs, Wappenschilde in jeweils kreisrunder Vertiefung, darüber Grabinschrift. Rotmarmor. Ränder und Oberfläche der Tafel leicht beschädigt.

Maße: H. 90 cm, B. 58 cm, Bu. 4 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. Hie ligt begraben der Ern=/uesst Furnemb Junckherr / hansz Teugstetter weilundt des / Ersame(n) Weisen han(n)sz Teugst/etter Ratburgers zu Passaw sel/ige(n) ehelicher sun, der in got ent/schlaffe(n) ist de(n) 13 Mar(tii) A(nn)o 15/85 seines alters im 33 Jar / demea) gott genedtig sey

Wappen:
unbekannt1), Teichstetter2).

Kommentar

Die Schrift weist Ähnlichkeiten zu zeitgenössischen Steinkirchner Inschriften auf (vgl. Einleitung 35).

Hans Teichstetter war der Sohn des Passauer Ratsbürgers Hans Teichstetter d. Ä. Unklar ist die Identifizierung des zweiten Wappens auf der Grabplatte. Hans Teichstetter der Jüngere war, wie auch der Text der Grabinschrift verrät, unverheiratet. Zu erwarten wäre auf seinem Grabstein, bei der Setzung zweier Wappen, das Wappen seiner (unbekannten) Mutter3), vielleicht handelt es sich aber auch um das Wappen des Stifters des Epitaphs und vermutlich auch der Grabplatte Jobst (Jodok) Stichenpöckh? Zu Hans Teichstetter vgl. die vorausgehende Nr. 293.

Textkritischer Apparat

  1. Es folgt eine Lücke, die Inschrift weicht etwas dem linken Wappenmedaillon aus.

Anmerkungen

  1. Ein steigender Bock (Steinbock?, Ziegenbock?).
  2. Siebmacher Bg8 14; dieses Wappen wurde wohl seinem Vater, Hans Teichstetter d. Ä., um 1562 verliehen. Dieser führte 1544 noch eine Marke im Schild, vgl. DI 67 (Stadt Passau) Nr. 491.
  3. Vgl. hierzu DI 67 (Stadt Passau) Nr. 491: die 1544 verstorbene Anna Teichstetter war mutmaßlich die erste Ehefrau des Ratsbürgers Hans Teichstetter. Sie kommt allein vom zeitlichen Ansatz her nicht als Mutter des hier Verstorbenen in Frage.

Nachweise

  1. Kdm NB XIV (Vilshofen) 310; Grabdenkmäler 62, Nr. 30 (mit Abb.).

Zitierhinweis:
DI 101, Landkreis Passau II, Nr. 294 (Ramona Baltolu / Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di101m019k0029402.