Inschriftenkatalog: Passau II (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 101: Landkreis Passau II (2018)

Nr. 228 Rotthalmünster, Pfk. Mariä Himmelfahrt 1550

Beschreibung

Grabinschrift für Matthäus Hoffinger und seine Ehefrau Elisabeth auf einer Epitaphtafel. Innen, Langhaus, Südwand, westlich des Südportales. Hochrechteckige Tafel, oben unter einem von Balustersäulen getragenen Bogen Darstellung Jesu als Schmerzensmann(?), Halbfigur Christi mit zum Segen erhobenen Händen, nur mit einem Lendentuch bekleidet, die Dornenkrone auf dem Haupt. In der Bogenwölbung Laubwerk. Darunter die erhabene Inschrift. Rotmarmor.

Maße: H. 147 cm, B. 75 cm, Bu. 4,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. Hie ligt begraben dera) / Ersam mathevs hof=/finger Pvrger alhie / der gestobenb) ist am tagc) / Sannd gereon1) oder / den 10 octobris des 50 / Jar dem got genad(ig) sei / Dar neben ligt avch Ellisa=/bet sein Eliche havsfrav die / Verschieden ist <---/---> der got gnädig sei

Kommentar

Das Denkmal dürfte von einem lokalen Steinmetzen angefertigt worden sein. Die bildliche Darstellung einer Halbfigur Christi mit zum Segen erhobenen Händen und Dornenkrone ist ungewöhnlich. Sie enthält sowohl Elemente der Darstellung des Auferstandenen (Segensgestus) als auch der Schmerzensmanndarstellungen (Dornenkrone).

Sowohl die Darstellung als auch die Schrift erinnert an das Denkmal mit der Darstellung des Schweißtuches der Veronika an derselben Kirche (vgl. Nr. 225 und Einleitung 28).

Zu Matthäus Hoffinger und seiner Ehefrau finden sich jenseits der Inschrift keine Angaben.

Textkritischer Apparat

  1. r übergeschrieben.
  2. Sic! r fehlt.
  3. Zwischen am und tag kein Wortabstand; t im Zwischenraum zwischen m und a eingepasst.

Anmerkungen

  1. Hl. Gereon von Köln. Für Passau ungewöhnliche Datierung, daher vermutlich als Beifügung oder den 10 octobris.

Nachweise

  1. Kdm NB XXI (Griesbach) 252.

Zitierhinweis:
DI 101, Landkreis Passau II, Nr. 228 (Ramona Baltolu / Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di101m019k0022803.