Inschriftenkatalog: Passau II (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 101: Landkreis Passau II (2018)

Nr. 197 Vilshofen, Pfk. St. Johannes der Täufer um 1520

Beschreibung

Gebetsinschrift auf einer Gedenktafel. Außen, Turm, Südseite. Hochrechteckige Tafel, am oberen und unteren Ende Schriftfeld mit Gebetsinschrift (I), dazwischen Darstellung des Hl. Johannes des Täufers, in der Rechten ein Buch, darauf das Gotteslamm, mit der Linken darauf weisend, in den Zwickeln Blattranken, in den unteren Ecken je ein nach innen gelehnter Wappenschild, darüber jeweils ein Schriftband mit Wappenbeischrift (II, III); separat über der Relieftafel Wappenschild. Rotmarmor. Tafel farbig gefasst.

Maße: H. 50 cm, B. 30 cm1).

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. I.

    O ∙ Heiliger ∙ Her ∙ sant // ∙ Johans ∙ pit ∙ got ∙ vir ∙ vns

  2. II. Wappenbeischrift heraldisch rechts:

    ∙ Tvschl ∙

  3. III. Wappenbeischrift heraldisch links:

    vilshoven

Wappen:
Pfalz-Bayern, Tuschl / Johannisstift Vilshofen2), Stadt Vilshofen3).

Kommentar

Die Schriftformen zeigen Ähnlichkeiten mit der Gotischen Minuskel auf der 1520 zu datierenden Grabplatte für die Familie Landauer in der ehem. Schwarzensteinerkapelle, die mit dem Bildhauer Jörg Amberger in Verbindung gebracht werden kann (vgl. Nr. 195 und Einleitung 28). Dieser Umstand stützt die bereits in Kdm vorgenommene Datierung um 1520.

Bauarbeiten an der Kirche im frühen 16. Jahrhundert sind durch das Baudatum 1513 über dem Südportal an der Westseite belegt. Vielleicht steht die Stiftung der Tafel durch das Herzogshaus, die Stadt und das Kollegiatsstift damit im Zusammenhang.

Anmerkungen

  1. Nach Kdm NB XIV (Vilshofen) 344.
  2. Tuschl: Siebmacher BayA1 95, hier Wappen des Heinrich Tuschl (mit Devise); Johannisstift: Siebmacher Klö 87.
  3. Siebmacher St 24.

Nachweise

  1. Kdm NB XIV (Vilshofen) 344, Fig. 282.

Zitierhinweis:
DI 101, Landkreis Passau II, Nr. 197 (Ramona Baltolu / Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di101m019k0019703.