Inschriftenkatalog: Passau II (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 101: Landkreis Passau II (2018)

Nr. 63 Weihmörting, Gde. Rotthalmünster, Pfk. St. Martin 1460

Beschreibung

Sterbeinschrift für Christoph Smacz auf einer Wappengrabplatte. Innen, südliche Seitenkapelle, Westwand. Die Platte wurde bei der Kirchenrenovierung um 1988 außen im Boden bei der Sakristei gefunden, ausgegraben und nach innen verbracht1). Hochrechteckige Platte, oben Inschrift (I), im unteren Teil Relief mit Vollwappen unter gotischem Maßwerk, links und rechts der Helmzier je ein Schriftband mit Gebet (II). Rotmarmor.

Maße: H. 202 cm, B. 94 cm, Bu. 7 cm (I), 3 cm (II, gemessen i).

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/2]

  1. I.

    Anno ∙ D(omi)nj ∙ M ∙ cccc ∙ lx / <---> Jst ∙ gestorben ∙ / Cristoff ∙ Smacz ∙

  2. II.

    Misererea) ∙ // Mey ∙ dẹ[u]s

Übersetzung:

Erbarm dich meiner, Gott. (II)

Wappen:
Schmatz (Smacz)2).

Kommentar

Die Schrift weist die Platte als zu der Gruppe um die Grabplatte des Asbacher Abtes Johannes Rughalm (Nr. 80) gehörig aus (vgl. Einleitung 24f.).

Cgm 2290/24 nennt Christoph Smacz als Adeligen im Griesbacher Gericht und nimmt an, er sei der Sohn Schweikers des Jüngeren. Die Angaben zu den Smacz sind sowohl bei Cgm 2290/24 als auch bei Hund/Libius bloße Sammlungen vereinzelter Nachrichten. Da Cgm 2290/24 auch die Bestattung in Weihmörting nachweist, ist nicht auszuschließen, dass auch die genealogischen Werke des 18. Jahrhunderts ihr Wissen allein aus den Grabdenkmälern bezogen3).

Textkritischer Apparat

  1. Nach dem Punkt ein Knick im Schriftband.

Anmerkungen

  1. Freundliche Auskunft der Mesnerin.
  2. Siebmacher BayA1 177.
  3. Cgm 2290/24 fol. 297r. Vgl. auch Hundt/Libius, Stammenbuch III, 626, dort jedoch nichts zu Christoph.

Nachweise

  1. Cgm 2267/2 fol. 87v.

Zitierhinweis:
DI 101, Landkreis Passau II, Nr. 63 (Ramona Baltolu / Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di101m019k0006309.