Inschriftenkatalog: Passau II (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 101: Landkreis Passau II (2018)

Nr. 10 Asbach, Gde. Rotthalmünster, Museum (ehem. Benediktinerabtei) 1378

Beschreibung

Sterbeinschrift für Abt Albert auf einer figuralen Grabplatte. Innen, Südflügel, Südwand, sechstes Joch von Westen; 1929 in der Sakristei bzw. deren Nebenräumen (Kdm). Im Mittelfeld Konturenbildnis des Verstorbenen in ganzer Figur, das Haupt reliefiert, auf einem Kissen ruhend, in der Rechten den Abtsstab, in der Linken ein Buch. Rotmarmor, Schrift auf drei Seiten umlaufend, mit schwarzer Farbe nachgezogen.

Maße: H. 247 cm, B. 120 cm, Bu. 8 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. + ∙ Anno ∙ d(omi)ni ∙ Mo ∙ ccc ∙ l ∙ x/xo ∙ viijo ∙ xv ∙ k(a)l(endas) ∙ Julij ∙ o(biit) ∙ d(omi)n(u)s ∙ albertus ∙ abbas ∙ aspace(n)/sis ∙ ecc(lesi)e ∙ pie ∙ memor(i)e ∙

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1378, an dem 15. Tag vor den Kalenden des Julis starb Herr Albert, Abt der Asbacher Kirche, frommen Angedenkens.

Datum: 1378 Juni 18.

Kommentar

Bei dieser Inschrift handelt es sich um die älteste sicher datierte Gotische Minuskel im Erfassungsgebiet (vgl. Einleitung 23).

Unter Abt Albert (1362-1378) blühte das Kloster Asbach auf und erreichte einen stattlichen Güterzuwachs. Grundlage dafür war zunächst die Versöhnung mit dem Papst; 1365 erreichte Abt Albert die Aufhebung der Exkommunikation des Klosters, unter die es auf der Seite Ludwig des Bayern stehend gefallen war. Uneinig sind sich die Quellen über den Todestag Abt Alberts; während der Grabstein den 18. Juni nennt, ist in anderen Quellen der 21. Juli genannt1).

Anmerkungen

  1. Putz, Benediktiner-Abtei 49.

Nachweise

  1. Kdm NB XXI (Griesbach) 59f.

Zitierhinweis:
DI 101, Landkreis Passau II, Nr. 10 (Ramona Baltolu / Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di101m019k0001000.