Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 581(†) Meisenheim, Schloßkirche 1672

Beschreibung

Sarg für die Herzogin Juliana Magdalena von Pfalz-Zweibrücken(-Landsberg) geb. Pfalz-Zweibrücken in der sogenannten Stephansgruft unter dem Mittelschiff der Kirche. Erstmals erwähnt anläßlich einer Gruftöffnung im Jahre 1767 als vollständig erhaltene „zinnerne Lade“, oben in der Gruft auf einem Balken stehend1). Seit dem in den siebziger Jahren erfolgten Einbau einer Fußbodenheizung in die Kirche ist die Gruft mit Bodenplatten bedeckt und damit unzugänglich2).

Nach Specification.

  1. Die durchlauchtigste Fürstin und Frau, Frau Juliana Magdalena, Pfalzgräfin beÿ Rhein, in Baÿern, zu Jülcha), Cleva) und Berg Herzogin, Gräfin zu Veldenz, Spohnheim, der Mark und Ravensperg, Frau zu Ravenstein, weyl(and) Herzogen Johannis des 2ten regierenden Herzogen des Fürstenthums Zweybr(ücke)n jüngste Tochter, gebohren den 23ten appril 1621, verheurathet den 17ten Nov(embris) 1645 an Herzog Friedrich Ludwig, Pfalzgrafen zu Landsberg, nunmehro aber seit dem Jahr 1661 gleichfalß regierenden Hertzogen zu Zweybrücken, gestorben den 15ten Martii 1672, also im 51ten Jahr ihres Alters. Dero tröstl(icher) Spruch ware gewessen aus dem 73ten Psalmen, vers 25 et 263).

Kommentar

Juliana Magdalena war die jüngste Tochter aus der zweiten Ehe des Herzogs Johann II. von PfalzZweibrücken mit der Kurfürstentochter Luise von der Pfalz4). Aus ihrer Ehe mit ihrem Cousin, Herzog Friedrich Ludwig von Pfalz-Zweibrücken(-Landsberg) hatte sie insgesamt dreizehn Kinder; zwei von ihnen wurden in der Meisenheimer Ludwigsgruft5) und sechs weitere neben ihr in der Stephansgruft beigesetzt6). Durch den 1661 erfolgten Tod ihres Bruders Herzog Friedrich von Pfalz-Zweibrücken, fiel das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken an ihren Ehemann7), der später ebenfalls in der Stephansgruft beigesetzt wurde.

Textkritischer Apparat

  1. Sic!

Anmerkungen

  1. So Specification und Crollius 15.
  2. Vgl. Nr. 542 von 1640 mit Anm. 2.
  3. Ps. 73, 25 und 26. – Der Bibelspruch war nach Crollius 132 „oben auf dem Dekel gestochen“, war also ausgeschrieben.
  4. Vgl. ihre Sarginschrift (wie Anm. 2).
  5. Vgl. die Nr. 583 von 1673 und Nr. 586 von 1675.
  6. Vgl. dazu Crollius 140ff. – Von zwei Söhnen sind Sarginschriften überliefert, vgl. Nr. 553 von 1652 und Nr. 568 von 1665.
  7. Vgl. Europ. Stammtafeln NF I Taf. 32 und seine Sarginschrift Nr. 592 von 1681.

Nachweise

  1. Specification fol. 1v-2.
  2. Copia Specification fol. 113v.
  3. Crollius, Denkmahl 140.
  4. Heintz, Begräbnisse Nr. 134.
  5. Heintz, Schloßkirche 212f.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 581(†) (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0058104.