Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 34: Bad Kreuznach (1993)
Nr. 268 Waldböckelheim, Schloßstr. 5 1529
Beschreibung
Wappenstein mit Jahreszahl und Initialen. Heute etwa in 3 m Höhe als Spolie in die Wand des Hauses Schloßstr. 5 eingelassen, ehemals „am (zugemauerten) Rundbogenportal“ des 18841) abgerissenen, aus Stein erbauten Burghauses ‘Altes Schloß‘. Gut erhaltener, hochrechteckiger Sandstein mit Inschrift auf oberer Leiste, im abgetreppten Feld farbig gefaßtes Wappen.
Maße: H. ca. 80, B. ca. 60 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
+ 1529 W(ILHELM VON) S(CHWALBACH)
Schwalbach (im quadrierten Schild auf Feld 1 und 4 ein schrägrechter Balken, darin drei fliegende Schwalben, auf Feld 2 und 3 vier Balken). |
Anmerkungen
- Vgl. Lehfeldt und NN., Aus Waldboeckelheim‘s Vergangenheit. Sobernheim 1891, 7.
- Vgl. die Grabinschriften des 16. Jh. bei Helwich, Syntagma 169, 242, 301 und 416ff. – Aufgrund der Ahnenwappen auf der Grabplatte seiner mutmaßlichen Tochter Martha (vgl. Nr. 403 von 1597) war sein (vielleicht gleichnamiger) Vater mit einer namentlich nicht bekannten Tochter des in Waldböckelheim begüterten Ehepaars Gelfrich von Nackenheim und Getza Ulner von Sponheim verheiratet; vgl. dazu Gensicke, Rittergeschlechter 20f.
- Vgl. Möller, Stammtafeln AF I Taf. XXXV. – Im rechten Seitenflügel des Burghauses befand sich (nach Lehfeldt) ein weiterer Stein, der die Wappen des Ehepaars zeigte und heute im benachbarten Haus als Spolie eingelassen ist.
- Vgl. Nrr. 402f. von 1597.
- Vgl. dazu H. Hehner, Das Waldböckelheimer „Schloß“, in: NK (1990) 103f.
Nachweise
- Lehfeldt, Bau- und Kunstdenkmäler 340.
- Kdm. 408.
Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 268 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0026808.
Kommentar
Über das wohl aus dem Rheingau stammende Geschlecht ist wenig bekannt2), die Beziehungen zu Waldböckelheim sind noch ungeklärt. Vermutlich stand der mit Agnes, Tochter des Friedrich von Schönberg auf Wesel3) verheiratete Wilhelm (†1536) in Diensten des kurpfälzischen Amtes Böckelheim. Bei den beiden 1597 verstorbenen und ebenfalls in Waldböckelheim begrabenen Frauen Maria und Martha4), könnte es sich um Tochter und Schwiegertochter gehandelt haben. Die 1359 erstmals erwähnte Hofstatt5) diente den auf der benachbarten Burg Böckelheim amtierenden Amtleuten und ihren Familien als Wohnsitz.