Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 34: Bad Kreuznach (1993)
Nr. 190† Pleitersheim, Evang. Kirche 1498?
Beschreibung
Namensbeischrift eines Heiligen auf einem 1942 entdeckten und 1951 endgültig freigelegten und wiederhergestellten Wandgemälde1) der kleinen Dorfkirche. Die rotgerahmten Wandmalereien nehmen die obere Hälfte der geraden Ostwand und die jeweils anschließenden Teile der Süd- und Nordwand ein. In der Ostwandmitte2) ist eine Kreuzigungsgruppe zu sehen, umgeben von den Einzelfiguren der 14 Nothelfer. Der hl. Blasius erscheint als erste Figur auf der Nordseite rechts oben, die zugehörige Beischrift soll sich rechts von ihm auf der linken Ostseite neben dem Nimbus des hl. Cyriakus befunden haben3). Die auf älteren Fotos noch gut lesbare Inschrift ist heute nicht mehr zu erkennen.
Nach Foto LfD.
blasivs
Anmerkungen
- Vgl. dazu Denkmalpflege und Arens, pass.
- Vgl. dazu ausführlich Jakob 6ff. und Sobel 299f.
- So die schlüssige Zuordnung von Sobel 300 gegen die ältere Literatur, die Cyriacus mit Blasius identifiziert.
- So Arens.
- Vgl. Nr. 182 von 1496.
- Vgl. dazu Gerten, Chronik 146.
- Vgl. dazu B. Schnabel, Die Verehrung der vierzehn Nothelfer in der Pfalz, in: NG 65 (1985) Nr. 2, 25-32; 66 (1986) Nr. 4, 73-80; 67 (1987) Nr. 4, 82ff.
Nachweise
- LfD, Fotoarchiv Inv.-Nr. 51/1051.
- Arens, Wandmalereien 345f. (erw.) – Denkmalpflege 4 (1951/52) 159-61 (erw.).
- Jakob, Pleitersheim 6 (erw.).
- Spang, Fresken 69 (Abb.).
- Glatz, Wandmalereien 308 (erw.).
- Sobel, Nothelferdarstellungen 300 (erw.).
Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 190† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0019007.
Kommentar
Trotz guter ikonographischer Gründe einer Datierung nach der Mitte des 15. Jahrhunderts4), dürften die Fresken zwischen 1496 und 14985), dem Jahr der Kirchweihe, entstanden sein. Der Auftraggeber6) war wohl das benachbarte, als Bauherr fungierende Augustiner-Chorherrenstift Pfaffen-Schwabenheim oder Kloster Eberbach im Rheingau als Patronatsherr. Der seit Mitte des 15. Jahrhunderts von Franken ausgehende Nothelferkult fand in der Nordpfalz7) nur geringe Verbreitung.