Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 487† Roseneckstr. 5 1626

Beschreibung

Bauinschrift des Adam Gerick auf einer Wappentafel. Ehemals am oder im (Ostermair) Haus Roseneckstraße 5. Ehemals im Schlossmuseum1), heute verloren. Hochrechteckige Platte mit oberem eingezogenem segmentbogenförmigem Abschluss. Unten in querrechteckigem Feld Inschrift, darüber, über einer Volutenleiste in einem Lorbeerkranz Vollwappen. Kalkstein mit farbiger Fassung.

Beschreibung und Text nach Photo des Stadtarchivs.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Stadtarchiv Ingolstadt [1/1]

  1. ADAMVSa) GERICK PHI(LOSOPHI)AE, ET S(ACRO)S(ANCTAE) THEOLOGIAE DOCTOR / R(EVERENDISSI)MI AC ILL(VSTRISSI)MI PRINCIPIS IOAN(NIS) CHRISTOPH(ORI) EP(ISCOP)I / EYSTETT(ENSIS) CONSIL(IARIVS) DECANVS RATIBOR(ENSIS) ETC(ETERA) IN RESTAVR/ATIONEM HARVM AEDIVM VLTRA 700 Fl. BONAE MONETAE / EXPOSVIT. SVCCESSOR ORA PRO EO, ET HABITATIONE RECTEb) / VTERE . DIE 23 APRILIS ANNO 1626c).

Übersetzung:

Adam Gerick, der Philosophie und der allerheiligsten Theologie Doktor, des hochwürdigsten und durchlauchtigsten Fürsten Johann Christoph, Bischofs von Eichstätt2), Rat, Dekan von Ratibor3) und so weiter, setzte für die Renovierung dieses Gebäudes über 700 Gulden guten Geldes ein. Nachfolger, bete für ihn und nutze die Behausung recht. Am 23. April im Jahre 1626.

Wappen:
Gerick4).

Kommentar

Zu Adam Gerick vgl. Nr. 511.

Adam Gerick kehrte 1625 als Privatmann nach Ingolstadt zurück, um hier seinen Lebensabend zu verbringen. Vielleicht stand die Renovierung des Hauses damit im Zusammenhang. Die Bauinschrift befand sich am Haus Roseneckstraße 5, das seit 1535 zum zweiten Seelmessbenefizium von St. Moritz gehörte5). In den Annales schreibt Mederer im Widerspruch dazu, die Bauinschrift habe sich an einem Gebäude befunden, das zu seiner Zeit zur Spitalpfarrei gehörte6).

Textkritischer Apparat

  1. Anfangsbuchstaben tragender Worte teilweise vergrößert.
  2. HABITATIONE RECTE buchstabenweise kleiner werdend.
  3. Letzte Zeile zentriert.

Anmerkungen

  1. Dort sah J. B. Götz die Tafel, vgl. Götz, Moritzkirche 96.
  2. Johann Christoph I. von Westerstetten, Bischof von Eichstätt (1612-1637).
  3. Ratibor (heute Racibórz, Województwo śląskie/Polen), Kollegialstift Unserer lieben Frauen; vgl. dazu Heyne, Denkwürdigkeiten III, 1182-1192.
  4. Lilie aus einer liegenden, dreiendigen Geweihstange wachsend.
  5. Vgl. DiB I.1 (Ingolstadt) 399f.
  6. Vgl. Mederer, Annales II, 264.

Nachweise

  1. Mederer, Annales II, 264; Mederer, Ingoldestat 247f.; Gerstner, Ingolstadt 238 (teilweise Edition); Mederer, St. Moritz, in: Unterhaltungsblatt (1873) 180; Ostermair, Beiträge IV, 276; Ostermair, Führer 53f.; DiB I.1 (Ingolstadt) 400.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 487† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0048706.